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Titel: Quellcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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einige Zeit hörte, vielleicht sogar seit sie von der Dragones in diese Straße eingebogen waren. Als sie vor den hohen Türen der einzigen Wohnung auf diesem Stockwerk warteten, hatte Tito wieder und wieder die handgeschriebene spanische Botschaft auf einem fettfleckigen braunen Zettel gelesen, der mit vier dick von Rost überzogenen Teppichnägeln befestigt war. »Tritt ein im Geiste von Gott und Jesus Christus oder tritt nicht ein.« Tito hatte zu Juana hochgeschaut, die Augenbrauen fragend angehoben. »Da könn-te genauso gut Marx und Lenin stehen«, sagte Juana ihm. Die Tür wurde von einer großen Frau mit einem scharlachroten Kopftuch geöffnet, die eine brennende Zigarre in der Hand hielt, bei ihrem Anblick breit lächelte und die Hand ausstreckte, um Titos Kopf zu berühren.
    Später hatte die große Frau unter einem Porträt Unserer Lieben Frau von Guadeloupe und einem anderen von Che Guevara mit dem Tanz der Wandelnden Toten begonnen, und Tito, der sich an Juana presste, hatte durch Schwaden von Zigarrenrauch und süßlichem Aftershave hindurch blinzelnd das sanfte Klatschen der nackten Füße auf dem schadhaften Parkett beobachtet.
    Die Guerreros hatten sich jetzt rund um ihn geschart und tauschten sich in einer Sprache aus, die wie das Wetter war, wie schnelle Wolken in großer Höhe. Er fröstelte in seiner Jacke und ging weiter durch das Sonnenlicht auf die kahlen Bäume mit ihren grünen Knospen zu. Oshosi zeigte ihm tote Flecken in der menschlichen Matrix auf dem Platz, Figuren, die kein Teil des unbewussten Tanzes waren, der hier auf dieser Lichtung inmitten der Gebäude der langgestreckten City aufgeführt wurde. Er sah diese Beobachter, die sich als etwas anderes ausgaben, nicht direkt an, sondern vermied sie, indem er seinen Weg änderte.
    Als er näher bei den Marktständen war, erblickte er den Alten, der langsam zwischen Gemüseauslagen durchging, sein langer Tweedmantel offen für die Wärme dieses Tages. Er ging heute an einem glänzenden Metallstock und schien Probleme mit seinem Bein zu haben.
    Oshosi schwenkte plötzlich um, fuhr in Tito wie ein Wind, trocken und unerwartet warm, und zeigte ihm, wie die Beobachter zusammenströmten. Tito am nächsten war ein großer, breitschultriger Mann mit Sonnenbrille und einem blauen Baseballcap, der allzu offensichtlich wie zufällig in Richtung des Alten schlenderte, während sich auf seiner Stirn ein angespanntes S zwischen der Brille und dem Cap geformt hatte. Tito spürte die zwei hinter sich, als ob Oshosi ihm die Daumen in den Rücken presste. Er korrigierte seinen Kurs, so dass offensichtlich war, dass er auf den Alten zusteuerte. Er wurde langsamer und straffte demonstrativ die Schultern, in der Hoffnung, die Männer hinter ihm würden diese Lüge von seinem Körper ablesen und darauf reagieren. Er sah, wie sich die Lippen des Mannes mit der Sonnenbrille bewegten und erinnerte sich, was der Mann im Prada-Shop ihm über ihre Funkgeräte gesagt hatte.
    Systema steckte in jedem Tritt seiner schwarzen Stiefel. Er zog den offenen Plastikbeutel aus seiner Tasche, ohne den iPod dabei mit den Fingern zu berühren.
    Er war fast angekommen, die zehn Schritte des Prada-Manns, aber Schwarzbrille war nur drei Schritte von dem Alten entfernt, als dieser sich drehte und graziös mit dem Stock nach oben und zur Seite schlug und Schwarzbrille auf Armlänge seitlich am Hals traf. Tito sah, wie die Kurve der Anspannung von der Stirn des Mannes gelöscht wurde, als ihn der Stock traf, und das Gesicht unter dem Schirm des Baseballcaps für zu lange Zeit nur noch aus drei Löchern zu bestehen schien, dem Zwillingsrund der Brillengläser und dem genauso runden und scheinbar zahnlosen schwarzen Loch eines Munds. Dann schlug der Mann auf den Gehweg wie etwas Entbeintes, der plombierte Stock fiel klappernd neben ihm zu Boden, und Tito fühlte Hände auf seinen Schultern und blieb stehen.
    »Dieb!«, schrie der Alte so laut, dass seine Stimme alles andere übertönte. »Diebe!«
    Tito machte einen Salto rückwärts, so dass seine Verfolger das Gleichgewicht verloren und an ihm vorbeiflogen. Als er wieder auf den Füßen landete, zeigte ihm Oshosi seinen eleganten Cousin Marcos, der sich gerade gewandt lächelnd zwischen zwei Auslagen wieder aufrichtete, nachdem er zwischen den Tischböcken eines Standes etwas aufgehoben hatte. Ein längliches Holz, das Marcos mit seinen behandschuhten Händen an beiden Enden packte, die Füße fest verankert. Und dann prallte das

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