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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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Überzeugung, die ihrem tiefsten Inneren entsprang, gab ihr die Antwort, die sie suchte.
    Sie wollte Jack St. Lawrence – oder niemanden.
    Mit seiner verwerflichen Mission hatte er ihr Leben geändert. Doch mit seinen breiten Schultern, leidenschaftlichen Küssen und seinem Begehren, das er so spektakulär erfolglos zu unterdrücken versuchte, hatte er sie verändert.
    Sie war verliebt.
    Sie seufzte und spürte, wie der dumpfe Schmerz zwischen ihren Schenkeln sich ausbreitete und ihr Herz erreichte. Um ihn zu gewinnen, musste sie alles, was ihr wichtig war, riskieren.
    Das war die Konsequenz, die sie zu befürchten hatte.
    Jacks Magen zog sich zusammen, als er sie am nächsten Morgen die Treppe zur Eingangshalle hinunterkommen sah. Sie trug ein Ensemble, das sie in Lincoln gekauft hatte: ein dunkelblaues Reisekleid, so geschnitten, dass jede ihrer unvergleichlichen Kurven darin zur Geltung kam, dazu einen passenden Hut mit einer kecken Feder und einem Schleier, der ihr eine mysteriöse Aura verlieh und ihre sinnlichen Lippen verdeckte. Gott sei Dank.
    „Guten Morgen“, sagte sie so beschwingt, dass es ihn aus der Fassung brachte.
    Er räusperte sich und versuchte, angemessen verärgert zu erscheinen. „Wieso sind Sie so spät?“ Er vermied es, sie anzusehen. „Wenn wir uns nicht beeilen, werden wir den elf-Uhr-zweiundvierziger nach London verpassen und müssen bis Mittag warten.“
    „Den elf-Uhr-zweiundvierziger-was?“ fragte sie und zog ihre Handschuhe aus. Er konnte nicht umhin, ihr zuzusehen und sich vorzustellen, er zöge sie ihr mit den Zähnen aus, so wie sie es letzte Nacht gemacht hatte.
    „Zug.“ Er versuchte angestrengt, seine gefährlichen Gedanken zu verbannen. „Wir fahren mit dem Zug nach London.“
    „Ach wirklich? Wieso nicht mit der Kutsche?“
    „Zu langsam“, sagte er kurzangebunden und fügte leise hinzu: „Und zu beengt.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und marschierte nach draußen, um einen der Gepäckträger zu suchen, der sich um ihre Truhen kümmern würde.
    Sie sah nicht nur erholt, erfrischt und energiegeladen aus – ganz im Gegensatz zu ihm, der sich völlig erschlagen und gereizt fühlte –, sondern schien seine schlechte Stimmung nicht einmal zu bemerken. Noch schlimmer war, dass sie die Änderung ihres Transportmittels bereitwillig akzeptierte.
    Den großen, aus gelben Ziegelsteinen erbauten Bahnhof erreichte man durch eine eindrucksvolle, gewölbte Wageneinfahrt. Die Eingangshalle wimmelte von Gepäckträgern, Schaffnern und Passagieren, von denen jeder sie beim Vorübergehen anzustarren schien.
    Wenn sie sich der Aufmerksamkeit bewusst war, die sie erregte, ließ sie es sich nicht anmerken. Sie nutzte jedoch die Gelegenheit, um in aller Ruhe einige der gutgekleideten Männer, die auf den Zug nach London warteten, einer eindringlichen Untersuchung zu unterziehen. Von Kopf bis Fuß.
    Jack platzte fast vor Ärger.
    Wie konnte sie es nur wagen, andere Männer anzustarren und ihre Tauglichkeit als potenzielle Ehemänner abzuwägen, nur wenige Stunden nach ihrer gemeinsamen Nacht? Und wie konnte er es wagen, überhaupt solche Gedanken zu haben, nachdem sie vereinbart hatten, dass besagte Nacht sich nicht mehr wiederholen würde?
    Als sie endlich in ihrem Erste-Klasse-Abteil Platz genommen hatten, und er sah, wie vorbeigehende Männer den Schritt verlangsamten, um einen Blick auf sie werfen zu können, war er aufs Höchste irritiert. Wenn er daran dachte, dass einer dieser unbekannten Männer ihr gefallen und um ihre Hand anhalten könne, umfasste seine Hand besitzergreifend die Heiratserlaubnis in seiner Tasche. Er stellte sich vor, das Dokument – und sie – irgendeinem lechzenden Kaufmann oder lüsternem Bürokraten aushändigen zu müssen, und ballte die Hände zu Fäusten.
    Sie verdiente ein besseres Schicksal. Sie verdiente jemanden, der sie bei Tag wie eine Dame behandeln und nachts wie eine Kurtisane lieben würde. Wo würde sie einen Mann finden, der ihre einzigartige Sinnlichkeit, ihre Leidenschaft und ihren Witz zu schätzen wüsste? Von ihm einmal abgesehen. Und wo würde er eine Frau finden, in deren Armen er vergessen könnte, Mariah berührt und geküsst zu haben …
    Er lehnte sich zurück und wünschte, sich irgendwie ablenken zu können. Nur wenige Augenblicke später ging sein Wunsch in Erfüllung, wenn auch nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Sie zog Block und Stift aus ihrer Handtasche.
    „Ich dachte, wir sollten eine Strategie

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