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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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berührte.
    „Es war nicht nötig, Ridgemoor umzubringen, John.“
    „Ich fürchte, doch. Die Wahrscheinlichkeit, dass er der nächste Premierminister würde, wurde mit jedem Tag größer. Seine radikalen Reformen hätten für einige meiner äußerst lukrativen Unternehmungen den Ruin bedeutet. Ich habe überall in London meine Finger. Sie wären erstaunt zu hören, welch hübsche Summe mir allein die Arbeitshäuser einbringen. Ridgemoor mit dem weichen Herzen wollte all dem ein Ende setzen. Ich brauchte nur noch ein paar Jahre, dann hätte ich das Spionagegeschäft als außerordentlich reicher Mann verlassen können.“
    Wut stieg in Simon auf. „Mit Geld, das mit dem Leid anderer verdient wurde, einem Leid, das Ridgemoor beseitigt sehen wollte.“
    Waverly zuckte die Achseln. „Jeder leidet. Außer vielleicht Leute wie Sie, die mit Reichtum und Privilegien geboren wurden. Aber weder Ihr Reichtum noch Ihr Titel werden Sie davor bewahren, jetzt zu leiden. Auch wenn Sie mir vermutlich dankbar sein sollten, weil ich Ihnen ein schnelles Ende bereite.“
    „Meine Dankbarkeit ist grenzenlos.“
    Waverly schüttelte den Kopf. „Sarkasmus steht Ihnen nicht, Simon.“
    „Vielleicht wäre Ridgemoor nicht Premierminister geworden.“
    „Es spielt keine Rolle. Selbst wenn er das Amt nicht bekommen hätte, so besaß er doch viel zu viel Einfluss. Sein Verdacht gegen mich reichte, um seinen Tod notwendig werden zu lassen. Bedauerlicherweise scheiterte mein erster Anschlag. Als er mir ins Gesicht sagte, er hätte nicht nur Beweise für meine illegalen Aktivitäten, sondern auch für meinen ersten Mordversuch, war sein Schicksal besiegelt.“
    „Beweise, die er in einem Brief aufgeschrieben hatte.“
    Waverly nickte. „Ja. Das war sehr ärgerlich. Trotz meines nachdrücklichen Drängens weigerte er sich, mir zu sagen, wo sich der Brief befand. Sie wurden erwartet, daher konnte ich es mir nicht leisten, noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Ich redete mir ein, er hätte nur geblufft – bis Sie kamen und mir sagten, Sie benötigten zwei Wochen, um Ihre Unschuld zu beweisen. Ich wusste, dass Sie das nur mit dem Brief tun konnten, dass Ridgemoor bei Ihrer Ankunft noch am Leben gewesen sein und Ihnen davon erzählt haben musste.“
    „Also folgten Sie mir hierher.“
    „Ja.“ Er schnaubte verächtlich. „Ich hätte wissen müssen, dass er den Brief seiner Hure schickt, damit sie ihn aufbewahrt.“
    Simon spannte jeden Muskel in seinem Körper an. „Mrs. Ralston weiß nichts darüber.“
    „Dem stimme ich nicht zu. Sie wusste genug, um den Brief aus der Schatulle zu nehmen.“
    Verdammt. Waverly war es gewesen, dessen Gegenwart er auf dem Fest gespürt hatte. Waverly, der in Genevieves Haus eingebrochen war und Baxter bedroht hatte. Simon wurde übel. Wenn er den Mann nicht davon überzeugen konnte, dass Genevieve nichts vom Inhalt des Briefes wusste, würde Waverly sie töten. Ehe er etwas sagen konnte, fuhr sein alter Freund fort: „Leugnen Sie es nicht, Kilburn. Hätten Sie den Brief an sich genommen, würden Sie hier nicht nach ihm suchen.“
    „Sie hat den Brief entdeckt“, bestätigte Simon, „aber sie weiß nicht, was darin steht.“
    „Wenn Sie mir erzählen wollen, dass sie nicht lesen kann …“
    „Sie kann lesen, aber Ridgemoor hat einen Code benutzt.“ Simon improvisierte, aber er vermutete, dass das stimmte – Ridgemoor war klug und vorsichtig gewesen. „Sie weiß nicht, welche Informationen der Brief enthält. Ihr würden die Worte vollkommen harmlos erscheinen.“
    Waverly lächelte. „Nun denn. Es wird mir ein Vergnügen sein, sie dazu zu überreden, mir den Brief zu überlassen.“
    Simon unterdrückte seine Wut. Die Vorstellung, dass dieses Ungeheuer auch nur in Genevieves Nähe kam, erfüllte ihn mit einem nie zuvor gekannten Zorn. „Sie hat den Brief nicht. Ich habe ihn.“
    Waverlys Lächeln verschwand, und er kniff die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. „Sie lügen. Sie haben sie in Ihr Haus gebracht, und jetzt ist sie Ihre Hure, nicht mehr Ridgemoors. Sie würden vermutlich alles sagen, um sie zu beschützen.“
    Es stimmte – er würde alles sagen, alles tun, damit sie in Sicherheit war. Er schluckte und zuckte die Achseln. „Ihr Angriff auf ihren Diener bot mir eine ausgezeichnete Entschuldigung, um beide von hier fortzubringen, damit ich in Ruhe nach dem Brief suchen konnte.“ Dann legte er eine Pause ein, ehe er hinzufügte: „Und ich habe ihn gefunden.“
    Waverly

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