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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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Herz schneller vor Freude. Nur eines musste er ihr noch sagen, aber wenn sie ihm den einen, den größeren Fehler verzeihen konnte, dann wäre der Umstand, dass er ihr seinen Titel verschwiegen hatte, sicher nur eine Kleinigkeit. „Eines sollst du noch wissen über mich, eine Kleinigkeit nur.“
    Sie schien sich zu wappnen. „Was ist es?“
    „Um meine Identität zu schützen, habe ich meinen Nachnamen ein wenig verändert. Ich heiße eigentlich Cooperstone.“
    Sie überlegte, dann nickte sie. „Verständlich, vor allem, da es eine adlige Familie gibt, die denselben Namen trägt.“
    „Ja, ich weiß.“ Er verbeugte sich formvollendet. „Simon Cooperstone, Viscount Kilburn, zu Ihren Diensten.“
    Er war nicht ganz sicher, welche Reaktion er erwartet hatte, aber ganz gewiss nicht das Entsetzen, das er auf ihrem Gesicht sah. Das bisschen Farbe, das sie wieder gewonnen hatte, wich aus ihren Wangen, und sie wurde kreidebleich. „Du bist ein Viscount.“ Sie sagte das, als wäre es eine ansteckende Krankheit.
    „Ja.“ Verflucht, sie sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. „Ähem, abgesehen von der verständlichen Verärgerung über mein Schweigen – würden die meisten Menschen das nicht für eine gute Neuigkeit halten?“
    „Ich fürchte, ich bin nicht wie die meisten Menschen“, sagte sie kaum hörbar.
    Ehe er noch etwas sagen konnte, wurde die Tür aufgerissen. Baxter betrat das Cottage, gefolgt von einem bebrillten, grauhaarigen Mann, der eine lederne Arzttasche trug, und einem hochgewachsenen Gentleman, der sehr offiziell wirkte. Genevieve schien sich gefasst zu haben und übernahm die Vorstellungen. Als sie seinen Namen und Titel nannte, starrte Baxter ihn fassungslos an.
    „Viscount?“, wiederholte er. „Sie sind ein verdammter Viscount?“
    Verdammt, bei ihm klang es, als wäre der Titel Viscount gleichbedeutend mit einem Ungeheuer, das kleine Kinder zum Frühstück verspeiste. „Ich fürchte, ja.“
    Der Blick, den Baxter ihm zuwarf, ließ keinen Zweifel daran, dass er ihn am liebsten mit bloßen Händen ermordet hätte. In Anbetracht des Schuldgefühls, das auf ihm lastete, und dem ständigen Pochen in seinem Kopf stand Simon dem nicht ganz abgeneigt gegenüber, auch wenn er noch immer nicht verstehen konnte, woher diese heftige Reaktion auf seinen Titel kam. Auch wenn er nicht ganz ehrlich gewesen war, schien ihm das doch ein wenig extrem zu sein.
    Er nutzte die entstandene Stille und berichtete dem Friedensrichter, was geschehen war. Nachdem der Richter und der Arzt bestätigt hatten, dass Waverly tatsächlich tot war, fragte Dr. Bailey Genevieve, wo er Simon untersuchen könnte. Sie führte die beiden zum Wohnzimmer, während der Richter sich zusammen mit Baxter darum kümmerte, dass Waverlys Leichnam entfernt wurde.
    Simon setzte sich auf das Sofa, den Blick auf Genevieve gerichtet, die aus dem Fenster starrte, während Dr. Bailey die Wunde untersuchte. Er beantwortete die Fragen des Arztes. Nein, ihm war nicht mehr übel, und er fühlte sich auch nicht schwindelig. Ja, seine Sicht war unbeeinträchtigt. Nein, außer dem Kopf tat ihm nichts weh.
    Der Kopf und sein Herz, das so sehr schmerzte, als hätte die Kugel mitten hinein getroffen.
    „Wann kann ich reisen?“, fragte Simon und zuckte leicht zusammen, weil der Arzt eine Salbe auf der Wunde verstrich.
    „Sie haben nur einen Kratzer davongetragen, Mylord. Er blutete stark, wie das bei Kopfwunden so üblich ist, aber abgesehen von der Beule an Ihrer Schläfe ist nichts passiert. Daher würde ich sagen, Sie können Little Longstone verlassen, wann immer Sie wollen. Allerdings würde ich empfehlen, die Kutsche zu nehmen und nicht das Pferd.“
    „Gibt es eine Möglichkeit in der Stadt, eine Kutsche zu mieten?“
    „Ja. Ich komme auf meinem Heimweg an den Ställen vorbei. Möchten Sie, dass ich mich darum kümmere?“
    „Ja, vielen Dank. Ich muss so schnell wie möglich nach London zurück.“
    Ja, das musste er. Was bedeutete, er musste Little Longstone verlassen – und Genevieve. So, wie sie ihn angesehen hatte, wollte sie, dass er abreiste. Das war gut. Sein Leben spielte sich in London ab. Sein Dienst war in London. Je eher er abreiste, desto besser.
    Er sah noch immer Genevieve an, die weiterhin aus dem Fenster starrte, während Dr. Bailey eine Leinenbinde um seinen Kopf wickelte. Verdammt, sie war so reizend. Und sie sah so einsam aus, wie sie so allein dastand. Am liebsten wäre er zu ihr gegangen und hätte sie in

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