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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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Liste potenzieller Ehemänner bei ihr eingetroffen, die dazu bereit waren, sich Hörner aufsetzen zu lassen!
    „Sie sind wahrlich gut vorbereitet“, sagte sie und versuchte, ihren aufsteigenden Zorn im Zaum zu halten.
    „Der Prinz umgibt sich mit vorausplanenden Männern“, erwiderte Jack.
    „Vorausplanend, aha!“ So also nannte der Halunke sein Verhalten.
    Sie drehte sich wieder zum Fenster um und stützte sich die Hände in die Seiten. Der Prinz hatte ein ganzes Königreich „vorausplanender“ Männer, die ihm zur Seite standen. Sie jedoch hatte niemanden. Weder Eltern noch Geschwister oder Onkel und Tanten, die sich für sie einsetzen könnten. Aus diesem Grunde war sie überhaupt mit dem Gutsherrn verheiratet worden. Der Richter, der den Verkauf des Besitzes ihres verstorbenen Vaters beaufsichtigte, hatte darauf bestanden, dass für sie als alleinstehendes junges Mädchen Heirat die einzige Option war. Und zufällig war damals gerade sein Freund, der Gutsherr Eller, auf der Suche nach einer Ehefrau. Und so war sie nur ein Posten unter vielen, die der Richter an interessierte Käufer vermittelte – in ihrem Fall an einen Mann, dessen Ansehen ihm vieles im Leben erleichterte.
    Doch sie war nicht mehr das naive siebzehnjährige Mädchen von damals. Sie hatte die Regeln, die die Welt regierten, kennengelernt, und auch die Männer, die sie aufgestellt hatten. Die Jahre harter Arbeit seit dem Tod ihres Mannes hatten ihre Vorsicht verkümmern und abstumpfen lassen, doch damit war nun Schluss. Vorausplanend? Sie würde diesen Schuften zeigen, dass auch sie vorausplanen konnte.
    Ihr musste unbedingt etwas einfallen, um aus diesem unerträglichen Dilemma herauszukommen, oder aber sie würde bei dem Versuch zugrunde gehen!
    „Was auch immer Sie von mir denken, meine Herren, aber der Vorschlag des Prinzen ist auch für eine Frau meines Ranges und mit meinen Erfahrungen schockierend. Täuschen Sie sich also nicht: Niemals würde ich das Angebot eines verheirateten Mannes, und sei es Ihre Hoheit, der Prinz von Wales, akzeptieren, wenn ich die Möglichkeit hätte, sie gefahrlos auszuschlagen. Ich muss jedoch darauf bestehen, dass ich über einige Details, die für niemanden außer mir selbst von Interesse sind, selbst entscheiden kann. Der Prinz wird einige Monate lang, vielleicht sogar für ein oder zwei Jahre, meine Gesellschaft suchen, doch danach werde ich für den Rest meines Lebens verheiratet sein. Deshalb bestehe ich darauf, meinen Ehemann selbst auszusuchen.“ Sie zeigte auf den Umschlag. „Ich kann nicht fortfahren, bevor ich nicht Ihre Zusicherung habe, dass ich die Männer auf Ihrer Liste ungestraft ausschlagen kann.“
    Marchant blickte unsicher zu Jack hinüber, der angesichts dieser neuen Wendung die Stirn runzelte und ihr offen ins Gesicht sah.
    „Und was geschieht, falls Sie alle Männer auf der Liste ablehnen?“, fragte er.
    „Wir müssen Ihre bindende Zusicherung haben“, sagte der Lord eilig, „dass Sie sich in diesem Falle guten Glaubens einen anderen Ehemann suchen.“
    „Darauf gebe ich Ihnen mein Wort, Sir. Wenn das nicht ausreicht, dann müssen Sie dem Prinzen Ihr Dilemma erklären: nämlich, dass Sie nicht glauben, dass die Frau, die er als Mätresse auserwählt hat, Ihres Vertrauens würdig ist.“
    Es entstand eine unbehagliche Stille, in der die beiden offensichtlich über ihren Vorschlag nachdachten.
    „Dann müssen wir jedoch eine Frist setzen“, schlug Marchant schließlich als Kompromiss vor. „Sagen wir zwei Wochen. Sie müssen versprechen, dass Sie innerhalb von zwei Wochen einen Mann finden und akzeptieren werden.“
    Sie sah von einem zum anderen und wägte Marchants Vorschlag in Gedanken ab.
    „Zwei Wochen sollten eigentlich ausreichen.“
    „Hervorragend.“ Der Lord lächelte erleichtert. Er stand auf und ergriff ihre Hand. „Dann werde ich mich nun auf den Weg machen, um dem Prinzen die gute Nachricht zu überbringen. St. Lawrence wird sich um alle Einzelheiten kümmern. Er verfügt über entsprechende Geldmittel und die Sondergenehmigung für eine rasche Eheschließung. Er wird auch für Kleidung und Ausstattung, die Sie benötigen, aufkommen.“ Eine leise Drohung schwang in seiner Stimme mit. „Und er wird dafür sorgen, dass Sie in zwei Wochen verheiratet sind.“

4. KAPITEL
    Jack verabschiedete sich von Lord Marchant mit einem befangenen Gesichtsausdruck, der kaum seinen inneren Aufruhr verbergen konnte.
    Er verfluchte seinen Gefährten dafür, ihn mit der

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