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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Jahre brauchen, um sie wieder zu reparieren. Gheerh-Jahre, wohlgemerkt.«
    »Sie werden denken, ich mache mit euch gemeinsame Sache.«
    »In dieser Angelegenheit solltest du das auch. Aber ich kann selber mit ihnen sprechen, wenn dir das lieber ist.«
    Bailan starrte den Mann an und spürte sein Herz schlagen. Im Blick dieser Augen war nichts Feindseliges. Dawill tat einfach, was er für unumgänglich hielt, und er würde ihm nichts tun.
    Au ss er, es wäre ebenfalls unumgänglich.
    »Ja«, brachte er hervor. »Das ist mir lieber.«
    »Also.«
    Bailan drehte sich um und betrachtete den Tastenblock. Er beruhte auf dem komplizierten siebenziffrigen Utak-Zahlensystem, und wenn man die Nummer des Hohen Sekretärs darin umrechnete, dann… Schwierig. Das Gefühl von völliger Hilflosigkeit, von schwarzer Leere in seinem Kopf erleichterte die Sache nicht gerade. Er m u ss te sich konzentrieren, mu ss te einfach…
    Er hielt das massive Gehäuse umfa ss t, und gerade als er die erste Taste drücken wollte, spürte er das kalte Metall in seiner Hand vibrieren. Dann hörte er ein fernes, krachendes Grollen, wie von einem schweren Gewitter. Nur da ss kein Gewitter dieser Welt im Inneren des Pashkanariums hörbar gewesen wäre.
    »Tja«, meinte Dawill gleichmütig. »Ich fürchte, das war das erste Portal. Du solltest dich wirklich beeilen.«
    Die letzte kriegerische Auseinandersetzung um das Pashkanarium lag über tausend Jahre zurück, und damals wie heute hatte sich die Bruderschaft hauptsächlich auf den unzerstörbaren Schild der Eloa verlassen. Man hatte oft gehungert und ausgeharrt, aber selber ernsthaft zu kämpfen war nicht Sache der Brüder. So gab es entlang der Zinnen des Tempels nur einige wenige, schwache Energiewerfer, die auf einer veralteten Technologie beruhten und ihrerseits völlig ungeschützt waren. Als sie aktiviert wurden, orteten sie die wie ein Insektenschwarm umher flitzenden Jäger sofort und zerstörten sie ausnahmslos, noch ehe eine von ihnen das zum Feuern notwendige Ladungspotential erreicht hatte.
    Dann versammelten sich die Angreifer im Schwebeflug vor dem Au ss enportal. Was sie wollten, konnte niemand mi ss verstehen. Doch der Gedanke, den Eindringlingen jenen Weg zu öffnen, der den Schwingenbarken der Erhabenen vorbehalten war, widerstrebte den Hohepriestern mehr, als vielleicht vernünftig gewesen wäre.
    Jagdschwarmf ührer Hiduu übernahm die Arbeit höchstpersönlich. Nachdem er sich durch einen Blick auf die Uhr vergewissert hatte, da ss sie eine angemessene Zeit gewartet hatten, fuhr er das auch für militärtechnische Laien unübersehbare Stirngeschütz aus, lud eine der kleineren Granaten und feuerte sie, als sich noc h immer nichts regte, mitten auf das himmelhohe Portal ab. Die Flügel des Portals mochten Wind und Wetter und der Zeit selbst widerstanden haben, gegen die Gewalt einer für den Sternenkrieg gedachten Waffe hatten sie keine Chance. Der Glutball der Explosion brannte ein Loch aus dem Metall, das allein ausgereicht hätte, um alle Jäger in Formation hindurch fliegen zu lassen, doch der Teil der Druckwelle, der in die Halle dahinter schlug und ringsum beträchtliche Verwüstungen anrichtete, wurde vom hinteren Ende reflektiert und blies einen Herzschlag später die Reste des Portals in hunderttausend Trümmern nach drau ss en.
    In seinen Kopfhörern hörte Hiduu einen der Piloten bewundernd durch die Zähne pfeifen. Er verstand, wieso.
    Angesichts der gigantischen Grö ss e des Bauwerks versagte jedes Gefühl für die wirklichen Proportionen, und man hatte den Eindruck, die Trümmerstücke in Zeitlupe durch die Luft wirbeln zu sehen.
    Er befahl, vorzurücken und neue Schu ss position einzunehmen.
    Und rasch, bitte. Die Schonfrist war vorüber, sie hatten keine Zeit mehr zu verlieren. Während sich die Jäger vorwärtsbewegten, in die gähnende dunkle Höhle hinein, schob er den Regler des Geschützes um eins zurück. Noch kleinere Granaten hatte er allerdings nicht mehr.
    Doch dann begriff ganz offensichtlich jemand jenseits dieser schwarzen, gebirgshohen Wände, worauf das alles hinauslaufen würde. Noch ehe sie die nächste Schu ss position erreicht hatten, öffnete sich das zweite Portal.
    Sie waren aus dem Archiv hinab in die Halle gegangen und sahen zu, wie sich die Portale öffneten. Der Lärm war unglaublich. Das Dröhnen von Hunderten von Motoren, die seit Jahrtausenden darauf gewartet hatten, die stählernen Flügel aufzuziehen, hallte von den turmhohen Wänden

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