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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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und Trinklieder können au ss erordentlich wichtig sein in einem Krieg«, lächelte der korpulente Mann, der auf seinem Stuhl hockte wie ein Sack na ss gewordenen Ciy’a-Mehls. »Aber du hast recht. Es ist nicht dieses Archiv, das uns interessiert. Wir sind nur hier, weil es dem Zentrum des Pashkanariums unmittelbar benachbart ist. Was der Pantap benötigt, sind alle verfügbaren Informationen über die nichtmenschlichen Rassen.«
    Das Begreifen des ungeheuerlichen Plans, in den er ohne sein Wissen verstrickt war, sprang Bailan an wie ein Tier, nahm ihm den Atem, brachte beinahe sein Herz zum Stillstand. »Das… das Allerheiligste? Ihr wollt ins Allerheiligste eindringen?«
    Dawill nickte langsam. »Um genau zu sein: wir werden es mitnehmen.«
    Sie hielten sich nicht damit auf, eine saubere Formation herzustellen. Für das, was sie vorha tten, waren Formationen ohne Be lang. Viel entscheidender war, da ss das Wachfort in wenigen Augenblicken wieder hinter dem Rund des Planeten auftauchen würde, und bis dahin mu ss ten sie aus dem Orbit verschwunden sein.
    Die Triebwerke zündeten, wie ein Gewitter blauwei ss er Blitze zuckte es vor dem dunklen Hintergrund der Sterne. Die Jäger, klobige, massive stählerne Kolosse, warfen sich herum wie leichtes Spielzeug und tauchten hinab in die Lufthülle, in weiten, eleganten Flugbahnen voller Kraft und Behendigkeit.
    Für wenige Augenblicke glühte die Atmosphäre entlang dieser Bahnen auf, dann verglomm die verräterische Spur, und die dunklen Maschinen stürzten fast senkrecht hinab auf die südlichen Steppen Pashkans. Niemand lebte hier, abgesehen von Millionen kleiner Wühler, von de nen die, die sich gerade an der Oberfläche befanden, innehielten und mit mümmelnden Backen hinausfuhren in den Himmel, aus dem ein vielstimmiger, röhrender Schrei herabbrüllte und immer lauter und lauter wurde.
    Die vorsichtigeren Wühler machten, da ss sie wieder in ihre Bauten kamen. Jene, deren Neugier überwog, sahen, wie dunkle Punkte am Firmament sichtbar wurden, herabstürzend, schneller als fallende Steine, rasch grö ss er und lauter werdend. Mit gnadenloser Wucht schienen sie sich in den Boden bohren zu wollen, doch im letzten Moment geschah etwas, etwas Grellblitzendes, und die übermächtigen Gebilde schossen mit Weltuntergangsdonner über die pashkanischen Wühler hinweg, wirbelten sie in hohem Bogen durch die Luft und lie ss en sie für Tage taub werden.
    Die Jäger schossen nordwärts, auf das Gro ss e Massiv zu. Nach und nach ordneten sie sich dabei zu einer Kette. Sie flogen so dicht über dem Boden, da ss sie ihn mit ihrer blo ss en Lautstärke umpflügten. Das Steppengras pre ss te sich flach nieder wie eine riesige Schleifspur, und wenn sie Wasserläufe, Seen oder Meeresbuchten überflogen, zerstob das Wasser hinter ihnen zu Wolken feinen Nebels. Steine platzten in der Druckwelle.
    Wie man auf die blo ss e Idee kommen konnte…!
    Bailan wu ss te nicht, was er sagen sollte. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, sah umher, mu ss te sich vergewissern, da ss er nicht träumte. Das Allerheiligste rauben zu wollen. Das war…
    nicht nur vermessen. Das war schon lächerlich. Diese beiden Männer? Er mu ss te unwillkürlich grinsen.
    Aber er hatte recht gehabt mit seinem Gefühl. Die ganze Zeit.
    Er hatte die ganze Zeit geahnt, da ss die beiden keine normalen Sucher waren.
    »Ein galaktischer Krieg ist ein Phantom«, sagte Dawill in die gespannte Stille hinein. Was rede te er da blo ss ? »Man hört nichts davon, man sieht nichts davon. Es wird nur darüber geredet. In dem Moment, in dem man etwas davon am eigenen Leib spürt, ist es bereits zu spät.«
    Natürlich würden sie scheitern. Alle waren sie gescheitert. Es hatte Kriege um das Pashkanarium gegeben, planetare Kriege, ausgetragen mit nuklearen Waffen, mit Giftgas, mit riesigen Belagerungsheeren. Das war lange her, aber in den umliegenden Tälern konnte man noch Spuren davon finden - glasig verschmolzene Felshänge, giftige Quellen, vergessene Schädelstätten. In späteren Zeitaltern waren gewaltige Raumschiffe über dem Tempel erschienen, um am Schild der Eloa zu scheitern, der armdicke Energiestrahlen ebenso leicht abwies wie geschleuderte Felsbrocken. Die Chronik des Ordens verzeichnete unzählige solcher Vorfälle.
    Aber das waren Geschichten, die einem die älteren Ordensbrüder abends beim warmen Wein erzählten, um sich an den ungläubig staunenden Gesichtern der Novizen zu weiden. Er hätte sich nie

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