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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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zehntausend Glas Getränke. Dreihundertfünfzig Brote verlie ss en jeden Tag die Öfen der Bäckerei. Allein der tägliche Wasserumlauf für Trinken und Waschen stellte eine Menge von zehntausend Kleinfa ss dar. Durchschnittlich vierzig Gebinde Müll waren jeden Tag zu sortieren und zu verwerten, was natürlich auch den Niederen oblag, ebenso wie die Reinigung aller Räume. Lediglich die oberste Ebene und Bereiche wie die Gefechtszentrale, das Waffenlager und so weiter wurden von Freien gereinigt und gewartet.
    Insgesamt drei Heiler kümmerten sich um die Gesundheit der Besatzung. Die Genesungsbereiche waren mit fünfundzwanzig Betten und den modernsten Geräten ausgestattet, die Vorräte an Medikamenten so gro ss zügig berechnet, da ss selbst eine monatelange Epidemie nicht den Abbruch einer Mission erfordert hätte. Es gab eine Schneiderei und ein Gefängnis, einen Laden, der Sü ss igkeiten und kleine Dinge des täglichen Bedarfs feilbot, und zwei Scherenmeister, die jeden Tag fünfzig Köpfe scheren. Neben den Unterhaltungsmöglichkeiten, die man von jeder Kabine aus über das Kommunikationsnetz abrufen konnte, war eine kleine Bibliothek mit richtigen Büchern verfügbar, traf sich et wa eine Laiengruppe, die in den Raumjägerhangars Tänze der Gheerajdi-Tradition einstudierte, und fanden sich Interessenten jeder der beliebteren. Sportarten in geeigneten Räumen zusammen.
    Die MEGATAO folgte mit geringer Fahrt einem beliebigen Kurs durch den interstellaren Raum, während die wissenschaftliche Untersuchung der Artefakte von Pashkan andauerte. Für die meisten Besatzungsmitglieder machte das keinen Unterschied. Solange sie nicht selbst an Einsätzen beteiligt waren, bekamen die meisten kaum mit, was au ss erhalb des Schiffes geschah.
    Der Erste Verweser Dawill betrat die Zentrale. Alles war ruhig, die Funktionen mit Ruhebesatzung versehen. Er trat an die Kommunikationsdyade. »Zweiter Kommunikator Ogur?«
    Der Edle Ogur, ein untersetzter junger Mann mit krausem Haar, harmlosem Gesicht und einer etwas üppig bunt ausgefallenen Clanstätowierung an der Schläfe, blickte gro ss äugig zu ihm hoch. »Ja, Verweser?«
    »Bericht. Wurde die Funkstille eingehalten?«
    »Ja, Verweser. Keine Verstö ss e.«
    »Was konntet Ihr an Nachrichten auffangen?«
    Ogur konsultierte seine Notizen. »Um siebenundzwanzig Gyr wurde der Überfall auf Pashkan bekanntgegeben. Die Rede ist von, ähm, Piraten, und es hei ss t, der Überfall sei erfolglos abgebrochen worden…«
    Dawill gestattete sich ein schmallippiges Lächeln. »Die Bruderschaft will natürlich den Mythos aufrechterhalten. Und weiter?«
    »Gheerh hat einen Aufruf an die gesamte Flotte ausgestrahlt, sich an der Fahndung nach den… Piraten… zu beteiligen.« Ogur schaute verwundert drein. »Das verstehe ich nicht. Ich dachte, der Pantap hat unsere Aktion selbst befohlen?«
    »Er hat dem Kommandanten einen Geheimbefehl erteilt. Das ist Politik. Offiziell darf er es sich mit der Bruderschaft nicht verderben, also spielt er jetzt den Entrüsteten.« Be inahe hätte er Ogur wohlwollend auf die Schulter geklopft, was reichlich unangemessen gewesen wäre. Ogurs Art löste öfters solche Impulse in ihm aus. Er brachte es auch nicht über sich, ihn mit Edler Ogur anzureden. Nicht ihn. »Wie gesagt, das ist Politik, Kommunikator. Politik.«
    Dawill wandte sich ab und trat an das gro ss e Sichtfenster. Die Zentrale war ein Aufbau, der sich über den langgestreckten Rumpf des Schiffes erhob und einen fulminanten Überblick bot, die Aussicht auf eine Landschaft aus Stahl. So weit entfernt von der nächsten Sonne war es eine dunkle, nur von der schwach glimmenden Au ss enbeleuchtung diverser Luken, Schächte und Schleusen erhellte Landschaft, über der sich Myriaden von Sternen erhoben und nicht zu bewegen schienen. »Gibt es etwas Neues von der Invasion?« fragte er, den Blick nach drau ss en gerichtet.
    »Nein. Nichts Neues.«
    »Verstehe. Danke.« Die Hyperfunkverbindungen in das Invasionsgebiet waren alle abgebrochen. Das verlieh dem Krieg etwas Irreales. Selbst wenn dort Sonnen explodieren würden, man würde es erst in vielen Jahren bemerken.
    »Verweser, wenn ich eine Bitte äu ss ern dürfte…«
    »Ja?«
    »Ich würde meinen Dienst gern schon um zweiunddrei ss ig Gyr abgeben. Wegen des Konzerts, Sie wissen ja…«
    Dawill ri ss sich vom Anblick der Sternennacht los und sah den Zweiten Kommunikator an. »Nein. Wei ss ich nicht. Was für ein Konzert?«
    »Das Dreiflötenkonzert

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