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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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schlechteste Übersetzung war, die er jemals angefertigt hatte.
    Eine Handvoll Sätze, und die Hälfte davon hatte er mehr oder weniger geraten. Hier, dieser Partikel. Nood. Es ergab überhaupt keinen Sinn, da ss das da stand. Was um alles in der Galaxis hie ss das?
    Aber das ha tte er natürlich nicht zugeben können. Der
    Tennant hatte ihm unmi ss verständlich zu verstehen gegeben, da ss der Kommandant sich nicht dafür interessierte, auf welchem Weg man zu Erkenntnissen gelangt war, nur für die Erkenntnisse selbst. Und wehe, sie waren falsch. Dann würde einen der volle Zorn eines mächtigen, unduldsamen Mannes treffen.
    Da konnte er nicht hergehen und seine linguistischen Zweifel schildern. Erstens hätte Quest ihm genauso das Wort abgeschnitten wie dem Tennant, der so etwas ja auch immer wieder versuchte. Zweitens wäre womöglich der Verdacht aufgekommen, er hintertreibe die Mission. Und wenn man ihn von den weiteren Arbeiten ausschlo ss , konnte er seinen Traum, eines Tages mit den geraubten Heiligtümern nach Pashkan zurückzukehren, begraben.
    Er stützte den Kopf in die Hände. Seine Stirn fühlte sich fiebrig an, und seine Augen brannten. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal etwas gegessen? Genau. Das war es. Er würde in die Kantine hinübergehen und sich etwas zu essen holen, ein belegtes Brot oder eine Schale Ruga. Kurz das Gehirn auslüften, ein paar Nährstoffe nachschieben, und dann weiter.
    Nood. Was hatte dieser Partikel in diesem Satz zu suchen?
    Das Beiboot verlie ss mit fünfzehn Mann Besatzung den unteren Hangar. Das Kommando hatte der Erste Verweser Dawill, neben der Stammbesatzung waren au ss erdem an Bord Tennant Leti, dessen biologische Kenntnisse eventuell von Nutzen sein würden, sowie der beste Werkmacher an Bord, Sumprada, ein Freier , der die Missionen der MEGATAO normalerweise in den Werkstätten vor den Maschinenräumen verbrachte und dem man nachsagte, Wunder vollbringen zu können. Manchmal zumindest. Er hatte einen Koffer voller Bohrer und Fräsen eingepackt und freute sich, einmal den freien Weltraum zu sehen.
    Mit blo ss em Auge sah man zuerst nichts. Nur einen gro ss en, hellen Planeten mit dichter Atmosphäre. Doch wenn man eine Weile hinausblickte, sah man es wie Zauberstaub funkeln und glitzern entlang der Planetenkrümmung. Und dann, wenn sich der Blick darauf eingestellt hatte, sah man die Wolke aus Kristallen, winzig und zahllos, wie ein Schwarm gefrä ss iger Insekten, die im Begriff gewesen waren, über den Planeten herzufallen…
    Ein absurdes Bild. Dawill wandte den Blick ab, studierte die Bildschirme und die mit Ortermarkierungen überlagerten Bilder darauf. Ein Problem war die Grö ss e der Yorsen. Ein Yorse war fast so lang wie das ganze Beiboot. Das hie ss , sie würden ihn nicht an Bord nehmen können, wenn sie ihn befreit hatten. Im Grunde wäre es besser gewesen, ein Annäherungsmanöver mit der MEGATAO zu fliegen, einen ganzen Kristall in den oberen Hangar zu holen und dort erst zu öffnen. Aber das wollte Quest nicht riskieren. Also würde man den Kristall in eine Druckblase hüllen, ehe man versuchte, sich Zugang zu verschaffen. Man wu ss te nicht, woraus die Kristallhülle bestand oder was sich darin befand. Ob sich überhaupt etwas darin befand. Auf den Bildern sah es aus, als sei bis auf die Haut des Yorsen alles massiv, dieser sozusagen eingegossen in seiner Haltung.
    Falls es sich tatsächlich um ein Gefängnis handelte, so war es die perfideste Konstruktion, von der jemals jemand gehört hatte.
    »Die Yorsen sind Sauerstoffatmer, soviel wissen wir«, erklärte Leti dazu, als sie die Einzelheiten des Plans durchgingen. »Aber freilich, auf welche Weise Wesen zu atmen gelernt haben, die imstande sind, ganze Sonnensysteme zu versetzen - darüber können wir nur spekulieren.«
    Dawill hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Er musterte die Kristalle in der nächsten Umgeb ung. Sie sahen alle gleich aus, waren nur verschieden gro ss , ebenso wie die Yorsen darin. Aber zu gro ss waren sie alle.
    Schlie ss lich wählte er mehr oder weniger willkürlich einen aus, deutete darauf und sagte zum Piloten des Beiboots:
    »Dieser.«
    Bailan hatte sich gerade ein Brot und ein Glas Wasser von der Ausgabe geholt und sich damit an einen freien Tisch gesetzt, als ein ganz in Schwarz gekleideter Mann auftauchte und sich ihm mit ungefähr der gleichen Ausstattung schräg gegenübersetzte.
    Sie wünschten sich gegenseitig Genu ss , dann bi ss Bailan auch schon in sein

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