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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Yorsen Kontakt aufzunehmen. Wir sind gekommen, um von ihnen zu erfahren, was sie über den Planeten des Ursprungs wissen.« Seine Pranke hieb auf die Lehne seines Sitzes, da ss es krachte. »Ich erwarte Vorschläge, wie wir diesen Kontakt herstellen können. Tennant, gehen Sie mit Ihrem Stab alle Unterlagen noch einmal durch.
    Ich nehme doch stark an, da ss die Yorsen, wenn sie mit ihren stellaren Maschinen Sonnensysteme versetzen, das nicht im Zustand der Ekstase tun. Es mu ss also Gelegenheiten geben, bei denen sie ihre Kristalle verl assen oder jedenfalls mit ihrer Umgebung in Kontakt treten. Finden Sie es heraus!«
    »Ja, Kommandant«, nickte der Tennant eifrig. »Ich habe gehört, und ich werde folgen.«
    In diesem Augenblick hob Vileena die Hand, die Erste Heilerin, die bisher so unbeteiligt im Hintergrund gestanden hatte, da ss Bailan sie erst jetzt bemerkte. »Eine Frage, Bailan, wenn es gestattet ist«, bat sie. »Wie bist du auf die Idee gekommen, deine Übersetzung noch einmal zu überprüfen?«
    Bailan blinzelte. »Ich hatte ein ungutes Gefühl wegen des Partikels Nood . Anfangs hielt ich es ja noch dafür.«
    »Du hast also noch einmal nachgeschlagen und bist darauf gekommen, da ss der Absatz sakral dekliniert ist? So hei ss t es doch, oder?«
    »Ja. Sakrale Deklination. Da ist Nood der infinitive Verweis.
    Aber ganz so war es nicht. Ich war im Speiseraum, um etwas zu essen, und dann setzte sich der Mann aus dem Raumschiff zu mir, das die MEGATAO geborgen hat, Smeeth. Wir…«
    »Einen Moment, damit ich das richtig verstehe, Smeeth setzte sich im Speiseraum der Mittleren Ebenen zu dir an den Tisch?«
    »Ja.«
    »Wunderte dich das nicht?«
    »Doch. Mich wunderte auch, was er alles wu ss te. Und da ss er Utak beherrschte.« Bailan schilderte die Unterhaltung, die sie geführt hatten.
    Die Augenbrauen der Ersten Heilerin hoben sich. »Er warf einen Blick auf den Satz, an dem du die ganze Nacht gearbeitet hattest, und sah sofort, da ss deine Übersetzung falsch war?«
    »Ähm…« War es klug, das zuzugeben? Bailan schluckte.
    »Ja.«
    Vileena wandte sich dem Kommandanten zu. Ihr Gesicht war fast unnatürlich ausdruckslos.
    Quest nickte langsam. »Ich glaube, wir müssen diesem Mann mit den hervorragenden Kenntnissen alter Sprachen einige Fragen stellen.«
    Die Gelassenheit, mit der Smeeth den Besprechungsraum betrat, war bewundernswert. Offenbar hatten die bewaffneten Wachen vor der Tür nicht den mindesten Eindruck auf ihn gemacht. Er kam herein, betrachtete die Sitzordnung, und so etwas wie ein spöttisches Lächeln huschte über sein Gesicht.
    »Das sieht ja aus wie ein Verhör«, sagte er. Quest hatte die mächtigen Arme vor sich übereinandergelegt und schien nicht gewillt, auf den lockeren Ton des Schiffbrüchigen einzugehen.
    »Setzt Euch«, sagte er. »Wir haben Euch einige Fragen zu stellen.«
    Vileena sa ss , wie immer, links neben dem Kommandanten, und links von ihr sa ss Dawill, gerade erst mit dem Beiboot zur MEGATAO zurückgekehrt. Zur Rechten des Kommandanten sa ss en der Tennant und der junge Pashkani. Die restlichen Stühle waren weggeräumt worden bis auf einen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tischs.
    Es war eindeutig ein Verhör.
    »Wie Ihr meint, Erhabener Kommandant«, nickte Smeeth, setzte sich und schlug die Beine gemütlich übereinander.
    »Der junge Bailan hier«, begann Quest langsam, fast lauernd,
    »hat uns erzählt, da ss Ihr ihm geholfen habt, einen Fehler in einer wichtigen Übersetzung zu korrigieren, was uns wiederum möglicherweise davor bewahrt hat, angegriffen zu werden.«
    Smeeth lie ss sich Zeit mit der Antwort. »Das freut mich zu hören.«
    »Ihr habt dabei ein erstaunliches Ma ss an Kenntnissen an den Tag gelegt, die man bei Euch nicht vermutet hätte.«
    »Das höre ich bisweilen«, nickte Smeeth sanft. »Es mu ss wohl so sein, da ss ich keinen allzu gebildeten Eindruck erwecke.«
    »Ich rede nicht von Bildung«, grollte Quest. »Ich rede davon, da ss Ihr Dinge über unsere Mission wi ss t, die der Geheimhaltung unterliegen. Man mu ss sich fragen, woher Eure Kenntnisse stammen.«
    Vileena warf dem Kommandanten einen raschen Blick zu. Ein dünner, unmerklicher Schwei ss film bedeckte seine Haut. An seinen Armen bemerkte sie winzige Spasmen, wie sie manchmal den Beginn eines neuen Krankheitsschubs ankündigten.
    Smeeth lehnte sich zurück. »Man mu ss sich fragen, was Eure Geheimhaltungsvorkehrungen taugen. Ich habe die Zentrale nie betreten, wie man es mich

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