Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)
die Menge eilte.
„Wohin gehen wir?“, fragte Thor.
„Wir sind unterwegs, das zu tun, was jeder gute Knappe tut: unserem Ritter beim Vorbereiten helfen!“
„Vorbereiten wofür?“, hakte Thor nach, beinahe außer Atem. Es wurde mit jeder Minute heißer, und er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Dem königlichen Turnierreiten!“
Endlich erreichten sie den Rand der Menge und hielten vor einer königlichen Wache an, die Feithgold erkannte und den anderen zuwinkte, sie passieren zu lassen.
Sie schlüpften unter einem Tau hindurch und kamen zu einem Platz, der frei von den Menschenmassen war. Thor konnte es kaum glauben: da, in nächster Nähe, lagen die Turnierbahnen. Hinter den Tauen standen Meuten an Zuschauern, und entlang der Lehmbahnen standen riesige Streitrösser—die größten, die Thor je gesehen hatte—auf denen Ritter in allen möglichen Rüstungen saßen. Unter die Silbernen gemischt waren Ritter von überall in den zwei Königreichen, aus jeder Provinz, manche in schwarzer Rüstung, andere in Weiß, mit Helmen und Waffen aller Arten und Formen. Es wirkte, als hätte sich die ganze Welt um diese Turnierbahnen versammelt.
Es waren bereits einige Bewerbe im Gange. Ritter aus Orten, die Thor nicht wiedererkannte, stürmen aufeinander zu, Lanzen und Schilde krachten aufeinander, immer gefolgt von einem kurzen Jubelschrei aus der Menge. Aus der Nähe konnte Thor die Kraft und Schnelligkeit der Pferde kaum fassen, oder den Klang, den die Waffen erzeugten. Es war eine tödliche Kunst.
„Es wirkt kaum wie ein Sport!“, sagte Thor zu Feithgold, als er ihm um den äußeren Rand der Bahnen herum folgte.
„Das liegt daran, dass es keiner ist“, schrie Feithgold zurück, das Geräusch eines Zusammenpralls übertönend. „Es ist eine ernsthafte Angelegenheit, die als Spiel verkleidet ist. Leute sterben hier, jeden Tag. Der Kampf ist echt. Wer ohne Kratzer davonkommt, hat Glück. Von ihnen gibt es nicht viele, und das nicht oft.“
Thor blickte auf, als zwei Ritter aufeinander zuritten und bei voller Geschwindigkeit aufeinander prallten. Es gab ein furchtbares Krachen von Metall auf Metall, dann flog einer von ihnen vom Pferd und landete auf dem Rücken, nur wenige Fuß vor Thor.
Die Menge hielt die Luft an. Der Ritter regte sich nicht und Thor sah, dass ein längliches Stück Holz in seinen Rippen steckte und seine Rüstung durchbohrt hatte. Er schrie vor Schmerzen, und Blut floss aus seinem Mund. Mehrere Knappen rannten, um sich seiner anzunehmen, und schleppten ihn vom Spielfeld. Der Gewinner zog feierlich im Kreis und hob seine Lanze zum Jubel der Menge.
Thor war fasziniert. Er hatte sich den Sport nicht so tödlich vorgestellt.
„Was diese Jungen gerade getan haben—das ist jetzt deine Aufgabe“, sagte Feithgold. „Du bist jetzt ein Knappe. Genauer gesagt, Zweiter Knappe.“
Er blieb stehen und trat ganz nahe an Thor heran—so nahe, dass Thor seinen schlechten Atem riechen konnte.
„Und vergiss das ja nicht. Ich unterstehe Erec. Und du unterstehst mir. Deine Aufgabe ist es, mir zu assistieren. Hast du das verstanden?“
Thor nickte zurück, immer noch bemüht, alles aufzunehmen. Er hatte sich das alles im Kopf anders vorgestellt und wusste noch immer nicht genau, was ihn alles erwartete. Er konnte spüren, wie bedroht sich Feithgold durch seine Anwesenheit fühlte, und er hatte das Gefühl, als hätte er sich einen weiteren Feind geschaffen.
„Es ist nicht meine Absicht, dich dabei zu stören, Erecs Knappe zu sein“, sagte Thor.
Feithgold stieß ein kurzes, verächtliches Lachen aus.
„Du könntest mich nicht stören, wenn du es wolltest, Junge. Komm mir einfach nicht in die Quere und tu, was ich dir sage.“
Mit diesen Worten kehrte Feithgold um und eilte eine Reihe von verworrenen Wegen hinter den Absperrungen entlang. Thor folgte, so gut er konnte, und stand bald in einem Labyrinth von Ställen. Er folgte einem langen Korridor, überall um ihn herum stampfende Streitrösser und Knappen, die sie nervös versorgten. Feithgold bog um zahlreiche Ecken und Wendungen, bevor er vor einem riesigen, prächtigen Ross zu stehen kam. Thor musste nach Luft schnappen. Er konnte kaum glauben, dass etwas so Großes und Schönes echt sein konnte, geschweige denn hinter einem Zaun festgehalten werden konnte. Es schien bereit zu stehen, um in den Krieg zu ziehen.
„Warkfin“, sagte Feithgold. „Erecs Pferd. Besser gesagt, eines davon—sein liebstes fürs Turnierreiten. Es war
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