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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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nicht einfach, dieses Biest zu zähmen. Aber Erec hat es geschafft. Öffne das Gatter“, befahl Feithgold.
    Thor sah ihn verwirrt an, dann sah er sich das Gatter an und versuchte, zu erkennen, wie es funktionierte. Er trat vor, zog an einem Keil zwischen den Brettern, und nichts tat sich. Er zerrte fester und der Keil löste sich, und er schwang vorsichtig das hölzerne Gatter auf.
    In derselben Sekunde wieherte Warkfin, holte aus und trat auf das Holz aus, wobei er Thors Fingerspitze erwischte. Thor riss seine Hand vor Schmerzen zurück.
    Feithgold lachte.
    „Und deswegen habe ich es dich öffnen lassen. Beim nächsten Mal sei schneller, Junge. Warkfin wartet auf niemanden. Besonders nicht auf dich.“
    Thor brodelte; Feithgold ging ihm jetzt schon auf die Nerven, und er konnte sich kaum vorstellen, wie er ihn auf Dauer ertragen sollte.
    Rasch öffnete er das hölzerne Gatter, diesmal den fliegenden Beinen des Pferdes ausweichend.
    „Soll ich ihn hinausbringen?“, fragte Thor zaghaft, nicht wirklich scharf darauf, die Zügel zu packen, während Warkfin stampfte und tänzelte.
    „Natürlich nicht“, sagte Feithgold. „Das ist meine Aufgabe. Deine Aufgabe ist es, ihn zu füttern—wenn ich es dir sage. Und seinen Mist wegzuschaufeln.“
    Feithgold packte Warkfins Zügel und begann, ihn den Stall hinunter zu führen. Thor schluckte und blickte ihm nach. Das war nicht ganz die Einführung, die er im Sinn gehabt hatte. Er wusste, dass er irgendwo anfangen musste, doch dies war erniedrigend. Er hatte sich Krieg und Ruhm und Kampf vorgestellt, Training und Wettkampf mit Jungen in seinem Alter. Er hatte sich nie als Diener und Handlanger gesehen. Er fragte sich langsam, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Endlich kamen sie aus dem dunklen Stall zurück ins helle Tageslicht, zurück zu den Turnierbahnen. Thor musste vorübergehend die Augen zusammenkneifen und war kurz überwältigt von den tausenden Menschen, die aufjubelten, wenn das Geräusch von gegnerischen Rittern ertönte, die ineinander krachten. Noch nie hatte er ein derartiges Krachen von Metall gehört, und die Erde bebte unter den massiven Pferdehufen.
    Um ihn herum bereiteten sich dutzende Ritter mit ihren Knappen vor. Knappen polierten die Rüstungen ihrer Ritter, ölten Waffen, prüften Sättel und Riemen und kontrollierten Waffen, während Ritter ihre Rösser bestiegen und darauf warteten, aufgerufen zu werden.
    „Elmalkin!“, rief ein Sprecher aus.
    Ein Ritter aus einer Provinz, die Thor nicht erkannte, ein breiter Bursche in roter Rüstung, galoppierte durch das Tor. Thor konnte gerade noch rechtzeitig aus dem Weg springen. Er sprengte die schmale Bahn hinab, und seine Lanze prallte am Schild eines Gegners ab. Sie krachten zusammen, die Lanze des anderen Ritters traf, und Elmalkin flog rücklings vom Pferd und landete auf seinem Rücken im Staub. Die Menge jubelte.
    Elmalkin sammelte sich jedoch sofort wieder, sprang auf die Beine, wirbelte herum und streckte die Hand nach seinem Knappen aus, der neben Thor stand.
    „Meinen Streitkolben!“, rief der Ritter aus.
    Der Knappe neben Thor sprang auf, schnappte sich den Streitkolben vom Waffengestell und lief auf die Mitte der Bahn hinaus. Er rannte auf Elmalkin zu, aber der andere Ritter war umgekehrt und war bereits wieder im Ansturm. Gerade als der Knappe ihn erreicht und ihm den Streitkolben in die Hand gedrückt hatte, donnerte der andere Ritter über sie hinweg. Der Knappe hatte Elmalkin nicht rechtzeitig erreicht: der andere Ritter schwang seine Lanze—und diese traf den Knappen seitlich am Kopf. Der Schlag brachte den Knappen ins Wanken, wirbelte ihn herum und er fiel Gesicht voraus zu Boden.
    Er bewegte sich nicht. Thor konnte sehen, wie Blut von seinem Kopf hervorquoll, sogar von hier, und die Erde färbte.
    Thor schluckte.
    „Es ist kein hübscher Anblick, nicht wahr?“
    Thor sah zu Feithgold hinüber, der zurückstarrte.
    „Wappne dich, Junge. Dies ist eine Schlacht. Und wir sind mittendrin.“
    Die Menge wurde plötzlich still, als die Haupt-Turnierbahn eröffnet wurde. Thor konnte die Spannung in der Luft spüren, als alle anderen Turniere rundum eingestellt wurden, um sich diesem zuzuwenden. Auf der einen Seite kam Kendrick hervor, auf seinem Pferd, die Lanze in der Hand.
    Auf der anderen Seite, ihm zugewandt, kam ein Ritter in der unverkennbaren Rüstung der McClouds hervor.
    „MacGils gegen McClouds“, flüsterte Feithgold Thor zu. „Seit tausend Jahren schon

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