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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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die Segnungen übernahm, die Sprüche aufsagte, die Riten durchführte. Es war alles eine Farce, und ihm wurde beim Zusehen schlecht. Es war nichts weiter als die Vereinigung von zwei Familien aus politischen Gründen. Warum konnten sie die Sache nicht beim Namen nennen?
    Schon bald war es aber dem Himmel sei Dank vorüber. Die Menge erhob sich mit großem Jubel, als die beiden sich küssten. Ein großes Horn wurde geblasen, und die ordentliche Struktur der Hochzeit löste sich in kontrolliertes Chaos auf. Die königliche Familie begab sich gesammelt den Gang hinunter zum Empfangsbereich.
    Sogar Gareth in all seinem Zynismus war vom Schauplatz beeindruckt: sein Vater hatte diesmal keine Kosten gescheut. Vor ihnen erstreckten sich alle Arten von Tafeln, Banketten, Weinfässern, eine unendliche Reihe am Spieß bratender Ferkel und Schafe und Lämmer.
    Hinter ihnen liefen bereits die Vorbereitungen für die Hauptveranstaltung: die Spiele. Zielscheiben wurden für das Steinschleudern, Speerwerfen, Bogenschießen aufgestellt —und im Mittelpunkt all dessen, die Bahn für das Turnierreiten. Jetzt schon drängten sich die Massen um sie herum.
    Die Menge machte bereits Platz für die Ritter auf beiden Seiten. Für die MacGils trat als Erstes natürlich Kendrick an, hoch auf seinem Pferd und in Rüstung gehüllt, gefolgt von einem Dutzend der Silbernen. Aber erst als Erec eintraf, der sich auf seinem Ross ein Stück hinter den anderen hielt, verstummte die Menge ehrfürchtig. Er zog Aufmerksamkeit wie magnetisch an: sogar Helena streckte sich ihm entgegen, und Gareth bemerkte ihr Begehren für ihn, genau wie all die anderen Frauen.
    „Er ist fast alt genug für die Kür und immer noch nicht verheiratet. Jede Frau im ganzen Königreich würde ihn heiraten. Warum hat er noch keine von uns auserkoren?“
    „Und was kümmert es dich?“, fragte Gareth, der trotz allem Eifersucht verspürte. Er würde auch gerne da oben sein, in Rüstung, auf einem Pferd, im Namen seines Vaters reiten. Aber er war kein Krieger. Und jeder wusste das.
    Helena ignorierte ihn mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Du bist kein Mann“, sagte sie abfällig. „Du verstehst nichts von diesen Dingen.“
    Gareth errötete. Er wollte ihr das heimzahlen, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Stattdessen begleitete er sie, als sie in der Tribüne bei den anderen Platz nahm, um den Festivitäten des Tages zuzusehen. Dieser Tag wurde immer schlimmer, und Gareth fühlte jetzt schon einen Knoten in seinem Magen. Es würde ein sehr langer Tag werden, ein Tag voll endloser Ritterlichkeit, Pomp und Heuchelei. Voll mit Männern, die einander verwundeten oder töteten. Ein Tag, von dem er völlig ausgeschlossen war. Ein Tag, der für alles stand, was ihm verhasst war.
    Währenddessen saß er da und grübelte düster vor sich hin. Er wünschte sich insgeheim, dass die Festivitäten in eine ausgewachsene Schlacht ausarten würden, dass es großflächiges Blutvergießen vor ihm geben würde, dass alles, was an diesem Ort gut war, zerstört und in Stücke gerissen würde.
    Eines Tages würde es nach seinem Willen gehen. Eines Tages würde er König sein.
    Eines Tages.
     

KAPITEL ACHT
     
     
    Thor gab sich große Mühe, mit Erecs Knappen mitzuhalten, und beeilte sich, ihm nachzukommen, als dieser sich seinen Weg durch die Massen bahnte. Seit der Arena war alles so schnell gegangen, dass er kaum verarbeiten konnte, was um ihn herum alles passierte. Er zitterte nach wie vor innerlich, konnte immer noch kaum glauben, dass er in die Legion aufgenommen und zum Zweiten Knappen von Erec ernannt worden war.
    „Ich sagte dir doch, Junge—mithalten!“, fuhr ihn Feithgold an.
    Thor mochte es nicht, „Junge“ genannt zu werden, schon gar nicht von einem Knappen, der nur wenige Jahre älter war. Feithgold verschwand immer wieder in der Menge, fast so, als würde er es darauf anlegen, Thor abzuhängen.
    „Ist hier immer so viel los?“, rief Thor ihm zu und bemühte sich, Schritt zu halten.
    „Natürlich nicht!“, schrie Feithgold zurück. „Heute ist nicht nur Sommersonnenwende, der längste Tag des Jahres, sondern auch der Tag, den der König für die Hochzeit seiner Tochter gewählt hat—und der einzige Tag in der Geschichte, an dem wir den McClouds unsere Tore geöffnet haben. Hier war noch nie so viel los wie heute. Solche Massen sind noch nie dagewesen. Damit habe ich nicht gerechnet! Ich fürchte, wir kommen zu spät!“, sagte er gehetzt, als er durch

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