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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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aufzuregen.
    „Was willst du von mir?“, fragte Thor.
    Alton schnaubte abfällig.
    „Klar, das würdest du nicht wissen. Du weißt wahrscheinlich gar nichts, oder? Wie kannst du es wagen, hier hereinzuplatzen und vorzugeben, einer von uns zu sein!“, fauchte er.
    „Ich gebe gar nichts vor“, sagte Thor.
    „Nun, mir ist egal, welche Welle dich hier hereingespült hat. Ich will dich nur warnen—bevor du dir noch weitere Phantasien in den Kopf setzt—dass Gwendolyn mir gehört.“
    Thor starrte ihn schockiert an. Ihm gehört ? Er wusste kaum, was er sagen sollte.
    „Unsere Vermählung war von Geburt an arrangiert“, setzte Alton fort. „Wir sind von gleichem Alter, und von gleichem Rang. Pläne sind bereits im Laufen. Wage ja nicht, zu glauben, auch nicht für einen Augenblick, dass sich daran irgendetwas ändern wird.“
    Thor war, als wäre ihm der Atem geraubt worden; er hatte nicht einmal die Kraft, zu antworten.
    Alton kam einen Schritt näher und starrte auf ihn herab.
    „Weißt du“, sagte er mit sanfter Stimme, „ich gestatte Gwen ihre Liebeleien. Davon hat sie viele. Immer wieder mal schließt sie einen aus dem Volk ins Herz, oder auch mal einen Diener. Sie gestattet ihnen, ihre Unterhaltung, ihr Amüsement zu sein. Du magst vielleicht zum Schluss gekommen sein, dass es mehr wäre als das. Doch für Gwen ist das alles. Du bist nur eine weitere Bekanntschaft, eine weitere Vergnügung. Sie sammelt sie, wie Puppen. Sie bedeuten ihr nichts. Sie ist ganz begeistert vom nächsten gewöhnlichen Typen, und nach einem oder zwei Tagen wird es ihr langweilig. Sie wird dich schnell fallenlassen. In Wirklichkeit bist du gar nichts für sie. Und bis zum Jahresende sind sie und ich vermählt. Für immer.“
    Altons Augen wurden weit, zeigten seine wilde Entschlossenheit.
    Thor spürte, wie bei seinen Worten sein Herz brach. War das die Wahrheit? War er wirklich gar nichts für Gwen? Jetzt war er verwirrt; er wusste kaum, was er glauben sollte. Sie hatte so aufrichtig gewirkt. Doch vielleicht hatte Thor nur einen voreiligen, falschen Schluss gezogen?
    „Du lügst“, erwiderte Thor schließlich.
    Alton rümpfte die Nase, hob dann einen einzelnen verwöhnten Finger hoch und drücke ihn in Thors Brust.
    „Wenn ich dich je wieder in ihrer Nähe erblicke, werde ich meine Autorität nutzen und die königliche Wache holen. Sie werden dich in den Kerker werfen!“
    „Mit welcher Begründung!?“, fragte Thor.
    „Ich brauche keine Begründung. Ich habe hier einen Rang. Ich werde mir etwas ausdenken, und sie werden mir Glauben schenken. Wenn ich damit fertig bin, dich schlechtzumachen, wird das halbe Königreich glauben, dass du ein Verbrecher bist.“
    Alton lächelte selbstzufrieden; Thor wurde schlecht.
    „Dir fehlt es an Ehre“, sagte Thor, nicht begreifend, wie jemand mit so wenig Anstand handeln konnte.
    Alton lachte, ein schriller Ton.
    „Davon hatte ich nie viel“, sagte er. „Ehre ist für Narren. Ich habe, was ich will. Du kannst dir deine Ehre behalten. Und ich behalte Gwendolyn.“

KAPITEL ZWANZIG
     
     
    Thor verließ gemeinsam mit Reece Königshof durch das gewölbte Tor, und sie betraten die Landstraße, die zurück zur Legionskaserne führte. Die Wachen standen für sie stramm, als sie vorbeikamen, und Thor hatte ein starkes Gefühl, dazuzugehören—als wäre er nicht mehr so ein Außenseiter. Er dachte daran zurück, wie es nur vor ein paar Tagen noch war, als ein Wachmann ihn von hier davongejagt hatte. Wie viel sich doch geändert hatte, und so schnell.
    Thor hörte ein Kreischen und blickte hoch, wo er in den Lüften Estopheles sah, die kreisend hinunterblickte. Sie ging in den Sturzflug und Thor hielt aufgeregt seinen Arm aus, auf dem er immer noch den Metallhandschuh trug. Doch sie stieg wieder hoch und flog davon, höher und höher, doch niemals völlig außer Sichtweite. Thor bewunderte sie. Sie war eine geheimnisvolle Kreatur, und er fühlte eine intensive Verbundenheit mit ihr, die schwer zu beschreiben war.
    Thor und Reece gingen schweigend weiter, mit schnellen Schritten auf die Kaserne zu. Thor wusste, dass seine Kameraden ihn erwarten würden, und fragte sich, welche Art von Empfang ihn erwartete. Würde es Neid geben, Eifersucht? Würden sie verärgert sein, dass er all diese Aufmerksamkeit bekam? Würden sie sich über ihn lustig machen, weil er über den Canyon zurückgetragen werden musste? Oder würden sie ihn endlich akzeptieren?
    Thor hoffte auf das Letztere. Er war es

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