Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
sich, was zum Himmel gerade passiert war.

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
     
     
    Thor, der Krohn in seinem Hemd mit sich trug, war vom Lärm überwältigt, als Reece die Tür zur Kneipe öffnete. Eine große Gruppe wartender Legionäre und Soldaten, die hineingepfercht waren, begrüßten sie mit einem Johlen. Drinnen war es vollgestopft und heiß, und Thor war sofort inmitten seiner Waffenbrüder eingepfercht, Schulter an Schulter drängend. Es war ein langer Jagdtag gewesen und sie alle hatten sich hier in dieser Kneipe tief im Wald versammelt, um zu feiern. Die Silbernen waren vorausgezogen und Thor, Reece und die anderen folgten.
    Hinter Thor schleppten die Zwillinge Conval und Conven ihren wertvollen Besitz, den Eber, größer als der aller anderen, an einer langen Stange über den Schultern. Sie mussten ihn vor der Tavernentüre absetzen, bevor sie hinein konnten. Als Thor einen letzten Blick auf ihn warf, sah er so grimmig aus, dass es kaum vorstellbar war, dass sie ihn erlegt hatten.
    Thor fühlte eine Bewegung in seiner Jacke und blickte zu seinem neuen Gefährten Krohn hinunter. Er konnte kaum fassen, dass er tatsächlich ein weißes Leopardenjunges trug. Es blickte mit kristallblauen Augen zu ihm hinauf und quiekte. Thor fühlte, dass es Hunger hatte.
    Thor wurde in die Kneipe hineingedrängt, dutzende weitere Männer hinter ihm, und er drang tiefer in den kleinen überfüllten Raum vor, der gut zehn Grad wärmer sein musste als draußen—von der höheren Luftfeuchtigkeit ganz zu schweigen. Er folgte Erec und Kendrick, und hinter ihm folgten wiederum Reece, Elden, die Zwillinge und O’Connor, dessen Arm nach dem Schnitt vom Eber bandagiert war, aber endlich zu bluten aufgehört hatte. O’Connor wirkte mehr benommen als verletzt, seine gute Laune war zurückgekehrt und die ganze Gruppe drückte sich tief in den Raum hinein.
    Alle standen Schulter an Schulter, und es war so vollgepackt, dass kaum Platz war, sich umzudrehen. Es gab lange Bänke, und manche Männer standen, während andere saßen, allesamt Trinklieder singend und ihre Krüge gegen die ihrer Freunde stoßend, oder sie auf den Tisch krachend. Es war ein lärmendes, festliches Umfeld, und Thor hatte nie etwas Ähnliches erlebt.
    „Erstes Mal in einer Kneipe?“, fragte Elden, der geradezu schreien musste, um gehört zu werden.
    Thor nickte zurück und fühlte sich wieder einmal wie ein Landei.
    „Ich wette, du hast noch nicht mal je zuvor einen Bierkrug gehalten, oder?“, fragte Conven und klopfte ihm lachend auf die Schulter.
    „Natürlich habe ich das“, warf Thor empfindlich zurück.
    Er wurde aber rot und hoffte, dass niemand es sehen konnte, denn in Wirklichkeit hatte er noch nie einen gehabt. Sein Vater hatte es nie gestattet. Und selbst wenn er es hätte, war er sicher, er hätte es sich nicht leisten können.
    „Also gut!“, rief Conval aus. „Wirt, gebt uns eine Runde Eures Stärksten. Thor hier ist ein alter Profi!“
    Einer der Zwillinge gab eine Goldmünze her und Thor war verblüfft darüber, wie viel Geld diese Jungen bei sich hatten; er fragte sich, aus welcher Familie sie wohl stammten. Diese eine Münze hätte seine Familie in seinem Dorf einen ganzen Monat lang durchgebracht.
    Einen Augenblick später wurden ein Dutzend Krüge voll schäumendem Bier über den Tresen geschoben, und die Jungs schoben sich vor und griffen sie; einer der Krüge wurde Thor in die Hand gedrückt. Der Schaum tropfte über seine Hand und sein Magen krampfte sich erwartungsvoll zusammen. Er war nervös.
    „Auf unsere Jagd!“, rief Reece aus.
    „AUF UNSERE JAGD!“, riefen die anderen zurück.
    Thor machte es den anderen nach, versuchte, natürlich zu wirken, als er die schäumende Flüssigkeit an die Lippen hob. Er nahm einen Schluck und hasste den Geschmack, doch sah, wie die anderen ihre hinunterschlangen, ohne sie von den Lippen abzusetzen, bis sie fertig waren. Thor fühlte sich verpflichtet, es ihnen gleichzutun, oder wie ein Schwächling dazustehen. Er zwang sich dazu, es zu trinken, trank es hinunter, so schnell er konnte, bis er es schließlich bei der Hälfte absetzen musste und hustete.
    Die anderen sahen ihn an und röhrten vor Lachen. Elden klopfte ihm auf den Rücken.
    „Es ist doch dein erstes Mal, nicht?“, fragte er.
    Thor wurde rot, als er den Schaum von seinen Lippen wischte. Zu seinem Glück tönte, bevor er antworten konnte, ein Ausruf durch den Raum und alle drehten sich zu den Musikern um, die sich hereindrängten. Sie

Weitere Kostenlose Bücher