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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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Weisheit erkennen, dass sie auf der Hut waren.
    „Nun, der Pfad scheint hier zu enden“, sagte Reece. „Wenn wir also weitergehen, gibt es keine Markierungen mehr im Wald. Wir werden den Weg zurück nicht finden.“
    „Aber wenn wir zurückkehren, ist unsere Jagd vorbei“, sagte O’Connor.
    „Und was würde passieren, wenn wir mit leeren Händen zurückkehrten?“, fragte Thor. „Ohne Wildschwein?“
    „Wir würden zum Gespött der anderen werden“, sagte Elden.
    „Würden wir nicht“, sagte Reece. „Nicht jeder findet ein Wildschwein. In Wirklichkeit kommt es seltener vor, dass man eines findet, als keines.“
    Während ihre Gruppe schweigend dastand, schwer atmend, den Wald beobachtend, merkte Thor plötzlich, dass er zu viel Wasser getrunken hatte. Er hatte es schon die gesamte Jagd lang zurückgehalten und hatte inzwischen solche Schmerzen in der Blase, dass er es kaum mehr aushielt.
    „Entschuldigt mich“, sagte er und machte sich auf den Weg in den Wald.
    „Wo gehst du hin?“, fragte Erec vorsichtig.
    „Ich muss mich nur mal erleichtern. Ich bin gleich wieder zurück.“
    „Geh nicht zu weit“, warnte Erec.
    Verlegen eilte Thor in den Wald und entfernte sich etwa zwanzig Schritt von den anderen, bis er ein Plätzchen fand, das gerade außer Sichtweite war.
    Gerade als er damit fertig war, sich zu erleichtern, hörte er plötzlich einen Zweig knacken. Es war laut und unverkennbar, und er wusste—wusste ganz einfach—dass es nicht von einem Menschen war.
    Er drehte sich langsam um, die Haare sträubten sich ihm im Nacken, und er sah nach. Vor ihm, vielleicht weitere zehn Schritte entfernt, lag eine weitere kleine Lichtung, in deren Mitte ein Felsbrocken aufragte. Und da, am Fuß des Felsens, bewegte sich etwas. Ein kleines Tier—er konnte nicht erkennen, was.
    Thor stand da und überlegte hin und her, ob er zu seinen Leuten zurückgehen sollte oder nachsehen sollte, was es war. Ohne nachzudenken kroch er vor. Was immer das Tier auch war, er wollte es nicht verlieren, und wenn er jetzt umkehrte, könnte es fort sein, bis er wiederkam.
    Thor kam näher, mit aufgestellten Haaren, und der Wald wurde dichter und ließ ihm weniger Bewegungsfreiheit. Er konnte nichts als dichten Wald sehen, die Sonne schien in scharfen Winkeln herein. Endlich erreichte er die Lichtung. Als er näherkam, lockerte er den Griff an seinem Speer und senkte ihn an die Hüfte. Auf das, was er vor ihm in der Lichtung, in einem kleinen Fleckchen Sonnenlicht, sah, war er nicht vorbereitet.
    Da, sich im Gras neben dem Felsen windend, war ein kleines Leopardenjunges. Es lag da, wand sich und wimmerte, die Augen gegen die Sonne zusammengekniffen. Es sah aus, als wäre es gerade erst geboren worden, gerade mal einen Fuß lang—klein genug, um in Thors Hemd zu passen.
    Thor stand verblüfft da. Das Junge war ganz weiß und er wusste, es musste das Junge eines weißen Leoparden sein, das seltenste aller Tiere.
    Er hörte ein plötzliches Rascheln im Laub hinter sich und sah die gesamte Gruppe auf ihn zustürmen—Reece voran—und besorgt aussehen. Innerhalb von Augenblicken waren sie bei ihm.
    „Wohin bist du verschwunden?“, forderte er. „Wir dachten schon, du bist tot.“
    Als sie sich um ihn stellten und auf das Junge hinuntersahen, konnte er sie vor Schreck laut einatmen hören.
    „Ein gewaltiges Omen“, sagte Erec zu Thor. „Du hast den Fund deines Lebens gemacht. Das seltenste aller Tiere. Es ist verlassen worden. Es hat niemanden, der es umsorgt. Das bedeutet, es gehört dir. Es ist deine Verpflichtung, es großzuziehen.“
    „Meine?“, fragte Thor perplex.
    „Es ist deine Pflicht“, fügte Kendrick hinzu. „Du hast es gefunden. Oder, besser gesagt, es hat dich gefunden.“
    Thor war sprachlos. Er hatte sich um Schafe gekümmert, aber er hatte noch nie in seinem Leben ein Tier großgezogen, und er hatte keine Ahnung, was zu tun war.
    Doch zur selben Zeit fühlte er jetzt schon eine starke Zugehörigkeit zu dem Tier. Seine kleinen hellblauen Augen öffneten sich und schienen nur auf ihn zu starren.
    Er kam ihm näher, beugte sich hinunter und nahm es in seine Arme hoch. Das Tier streckte sich hoch und leckte ihm über die Wange.
    „Wie sorgt man für ein Leopardenjunges?“, fragte Thor überfordert.
    „Ich nehme an, genauso wie man für alles andere sorgt“, sagte Erec. „Füttere es, wenn es Hunger hat.“
    „Du musst ihm einen Namen geben“, sagte Kendrick.
    Thor zermarterte sich das Hirn, erstaunt,

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