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Quintessenz

Quintessenz

Titel: Quintessenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Abendessen beendet, auf ihren Tellern waren nur noch die Überreste des Filets Mignon und des Sknort -Auflaufs, den sie genossen hatten. Nachdem sie gegessen hatten, schenkte Picard den Wein ein, den er vor dem Abendessen spontan dekantiert hatte. Es war ein Vintage Reserve, siebzig Prozent Cabernet Sauvignon, zwanzig Prozent Cabernet Franc und zehn Prozent Merlot, und war eine der Spécialités de la Maison des Château Picard.
    »Auf dem Etikett steht dreiundzwanzig zweiundsiebzig. Ist das nicht …« Beverly zögerte.
    Picard nickte. Er war noch nicht soweit, schon zu trinken. »Ja, das ist die erste Charge nach Roberts und Renés Tod.« Der Tod seines Bruders und Neffen, die bei einem Brand ums Leben gekommen waren, hatte Picard vor neun Jahren schwer getroffen. »Zuerst war es schwer, damit zurecht zu kommen – ich habe Robert nie wirklich gemocht , aber ich habe ihn geliebt. Als ich nach dem … Borg-Zwischenfall nach Hause gegangen war, haben wir die Vergangenheit endlich begraben können. Und René …« Seine Stimme verlor sich. »Ein junges Leben voller Möglichkeiten …«
    Er sah Crusher an. »Ihr Tod hat mich begreifen lassen, wie wichtig es ist, das zu schätzen, was man hat, und nicht davon auszugehen, dass es immer da sein wird. Ich gebe zu, dass es in einem besonderen Fall allerdings etwas länger gedauert hat, bis ich die Lektion begriffen hatte.«
    Beverly lächelte ihn an. »Dummkopf oder langsamer Lerner?«
    Picard erwiderte das Lächeln. »Ein wenig von beidem. Ich sollte den hier wohl probieren.« Der Captain nahm einen Schluck von dem Wein und versuchte, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. »Anscheinend hat Marie in den letzten Jahren eine Menge gelernt. Der spätere Jahrgang, den wir Data zu Ehren getrunken haben, war viel … lieblicher.«
    »Hat sie das Weingut übernommen?«
    Picard setzte das Glas ab. »Marie hat das Weingut immer schon alleine geführt. Robert wusste mehr über die Trauben als irgendjemand sonst, aber er hatte kein Händchen fürs Geschäft.«
    Lächelnd sagte Crusher: »Aber ihr Wissen über Wein erhielt sie von Robert?«
    »Nicht der beste Lehrer«, sagte Picard mit einem Nicken. »Sie versuchte, die besten Winzer anzuheuern, aber es war schwierig, jemanden zu finden, der so gut wie Robert ist und nicht bereits bei einem anderen Weingut beschäftigt war.«
    »Nun, ich bin froh, dass es ihr jetzt besser geht.« Crusher streckte ihm ihre Hand entgegen. Und Picard nahm sie gerne entgegen, um sie zu küssen.
    »Solch häusliches Glück. Solche Beschaulichkeit. Solch innige Freude. Ich glaube, ich muss mich gleich übergeben.«
    Picard wirbelte herum und sah Q, der im Eingang zum Schlafzimmer stand. Dabei trug er eine Mönchskutte. Dann erinnerte er sich an seinen eigenen Befehl und er drehte sich wieder zu Crusher.
    »Das ist Zeitverschwendung, wissen Sie?«, sagte Q. »Vertrauen Sie einem alten verheirateten Mann. Das ist ein großer Fehler. Ich meine, sehen Sie sich nur mich und Q an … wir waren über die Jahre hin und wieder mal Gefährten, aber sobald es zu einer ernsten Bindung und zur Reproduktion kam, ist alles in die Brüche gegangen. Zuerst konnte sie nicht genug vom kleinen q bekommen, aber als er größer wurde, konnte sie nicht mehr damit umgehen, und plötzlich waren wir kein Paar mehr. Oh natürlich, jetzt ist sie wieder da, aber glauben Sie mir, am besten legen Sie ein Keuschheitsgelübde ab.«
    »Also«, sagte Picard, ohne auf Q zu achten, »wie laufen die Untersuchungen an?«
    »Eigentlich ganz gut, außer, dass sich Lieutenant Leybenzon immer noch nicht gemeldet hat, obwohl Worf mir versprochen hat, dass er mit ihm sprechen würde.«
    Q schüttelte den Kopf. »Das glaube ich einfach nicht. Zuerst La Forge und dieser verdrehte zweite Offizier und jetzt Sie zwei. Werde ich mit Schweigen gestraft? Ich wusste ja, dass die menschliche Rasse kindisch ist, aber das hier ist völlig inakzeptabel.«
    Picard bot an: »Ich könnte ihn an seine Pflicht erinnern, wenn du willst.«
    »Mir wäre es lieber, wenn du dich vorerst noch heraushältst, Jean-Luc«, sagte sie. »Außerdem gibt es schon genügend Probleme damit, dass wir ein Paar sind …«
    Q materialisierte sich mitsamt einem Stuhl zwischen den beiden am Tisch. Nun trug er die Captainsuniform, die er bevorzugte. »Und das ist einer der Tausend Gründe, warum das eine dämliche Idee ist.« Er grinste. »Glauben Sie außerdem wirklich, dass Sie beide mit dem Kick Ihrer vergangenen Beziehungen

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