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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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und den Strand hinter sich gelassen hatte, stand er wieder einmal vor der Öffnung. Er hatte sie bei seiner letzten Reise entdeckt. Auf der Suche nach exotischen quofumianischen Lebensformen, die metallische Verbindungen absorbierten, konzentrierten und dann wieder ausschieden, um daraus schützende Schalen oder Körperpanzer zu formen, war er plötzlich aufgeschreckt, als sein Handscanner unerwartet durchdrehte. Schnell hatte er das Gerät neu kalibriert und war dem Signal gefolgt, indem er sich durch den Wald kämpfte, bis er vor dem Loch in dem Berghang stand.
    Es war nicht wirklich beeindruckend. Die Lücke war etwa doppelt so hoch und breit wie er, und der Gang dahinter verschwand rasch in völliger Dunkelheit. Als er mit einer Lampe hineinleuchtete, sah er nur einen finsteren Tunnel, der direkt in den Berg hineinführte.
    Von weitaus größerem Interesse war der Fund, der ihn wieder hierher zurückgelockt hatte: ein breiter Metallring, der die Öffnung umgab. Eigentlich hätte er völlig überwuchert sein müssen, doch stattdessen lag er nackt und offen da, als wäre er gestern erst gebaut worden - oder als würde irgendjemand ihn regelmäßig warten. Da keine dieser Erklärungen Sinn ergab, war er zurückgekehrt, um nach einer plausibleren zu suchen. Der glänzende, hoch spiegelnde, holzkohlegraue Metallrahmen erinnerte an eine primitive uralte Legierung, die Schmiedeeisen genannt wurde. Dass es sich dabei um etwas ganz anderes handelte, wurde ihm bestätigt, sobald er sein Feldanalysegerät darüber hielt. Das Ergebnis ließ sich bestenfalls als verwirrend beschreiben. Als Xenologe, dessen Spezialgebiet die Biologie war, sagten ihm die ersten Anzeigen verständlicherweise nichts. Ein erfahrener Astronom hätte ihre Bedeutung vermutlich schneller erkannt, wäre wahrscheinlich aber noch irritierter gewesen.
    Die Legierung aus Eisen, Chrom und Titan war ein eindeutiger Hinweis auf ein seltenes Binärsystem, das als Eisenstern bezeichnet wurde. Doch die entsprechenden Anzeigen für ein solches stellares Phänomen waren bisher nur als Emissionen entdeckt und aufgezeichnet worden und niemals als feste Masse. Es war, als wäre der metallische Ring, der die Öffnung im Berghang umgab, aus einem besonderen stellaren Wind geschmiedet worden. N'kosi hielt das für unmöglich, nachdem er die für Laien gedachte Erklärung des Analysegeräts für das, worauf er gestoßen war, gelesen hatte. Es gab da nur ein Problem: Er stand direkt davor.
    Und dann waren da noch die tief eingravierten Hieroglyphen.
    Zumindest ging er davon aus, dass es Glyphen waren. Sie wirkten zu kunstvoll und zu unterschiedlich, um Buchstaben eines Alphabets zu sein. Da waren hunderte Zeichen, winzigklein und perfekt in das Metall geprägt. Falls es sich dabei um Buchstaben handelte, so war dieses Alphabet deutlich komplexer als das einiger uralter terranischer Sprachen, wie beispielsweise Chinesisch oder Altägyptisch. Bei seinem vorherigen Besuch hatte er versucht, mit einem Strahlenschneider eine Probe herauszulösen, um diese mit ins Lager zu nehmen und Valnadireb zu zeigen, weil er es für wichtig hielt, dass sein Kollege das Material selbst sah und nicht nur eine Aufzeichnung der Inschriften zu sehen bekam. Doch sein modernes Hightechwerkzeug hinterließ nicht einmal einen Kratzer im Metall. Es wurde nicht einmal warm. Das ergab ebenfalls überhaupt keinen Sinn. Die Hitze des Strahlenschneiders musste doch irgendwo hingehen. Entweder war die graue Legierung ein Wärmeableiter mit einzigartiger Molekularstruktur oder es gab dafür noch eine andere Erklärung, die sein begrenztes Wissen über die Metallurgie jedoch weit überstieg.
    Da er weder die Hieroglyphen interpretieren noch eine Probe des Metalls nehmen konnte, in das sie eingraviert worden waren, war er jetzt mit Lampen von langer Brenndauer zu dieser Stätte zurückgekehrt. Wenigstens konnte er nun den Tunnel erkunden. Er trug außerdem nicht nur eine, sondern zwei Waffen bei sich, eine Strahlen- und eine Impulspistole. Der Tunnel lud zu sehr als potenzielles Habitat ein, als dass er von der Fauna Quofums ignoriert werden konnte, und er rechnete fest damit, auf wenigstens eine beeindruckende Spezies zu treffen, wenn er dessen Tiefen erkundete. Und das wollte er natürlich nicht unvorbereitet tun, falls sich einer der aktuellen Bewohner durch sein Eindringen gestört fühlen sollte.
    Doch als er tiefer und tiefer in den Gang vordrang, traf er auf nichts, das größer war als einige

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