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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Verbindungen, Knoten, Energiestrahlen und Terminals und weiß Einstein was sonst noch alles zu bestaunen. Solange er sich im Tunnel aufgehalten hatte, war seine Ankunft unbemerkt geblieben. Als er den Raum jedoch betrat, der nach allem, was er wusste, vermuten oder abschätzen konnte, einmal um die ganze Welt herumreichen konnte, war seine Präsenz bemerkt und die entsprechenden automatischen Apparate entsandt worden, um sich mit ihm zu befassen. Dass sie das derart sanft, wenngleich mit steigender Intensität, getan hatten, sprach Bände für die gewissenhafte Natur ihrer Erbauer. Es wäre ganz simpel gewesen, ihn einfach in Rauch aufgehen zu lassen, sobald er die strahlende weiße Kammer betreten hatte.
    Die purpurne und die orangefarbene Sphäre waren das hochmoderne Äquivalent zu einem Paar von Besen, das den Auftrag erhalten hatte, alles hinauszufegen, was den Weg von draußen hineingefunden hatte. Dass sie ihn aller Wahrscheinlichkeit nach hätten töten können, allein indem sie ihn in sich aufnahmen, sodass er keine Luft mehr bekam, war eine Erkenntnis, die er ebenso entschlossen aus seinen Gedanken verbannte wie alles andere, was er in der endlosen unterirdischen Kammer gesehen hatte. Dass sie ihn umbringen würden, wenn er weiterhin hartnäckig versuchte, an ihnen vorbeizukommen, war eine Hypothese, die er nicht weiter austesten wollte.
    Zumindest nicht an sich, solange er mit nichts Durchschlagskräftigerem als zwei Feldpistolen bewaffnet war.
    Quofums Sonne ging gerade unter, als er aus dem Tunnel trat. Er küsste nicht den Boden, als er von der metallischen Oberfläche auf die Erde trat, aber seine Atmung verlangsamte sich. Auf dem Rückweg hatte er ständig über seine Schulter gesehen und fast schon damit gerechnet, dass eine purpurne oder orangefarbene Masse wütend auf ihn zugerast kam. Doch die einzige Gefahr, die diese beiden patrouillierenden Kugeln jetzt noch darstellten, bestand in seiner Fantasie. Als er sich zuletzt nach ihnen umgesehen hatte, wurden ihre glühenden Gestalten kleiner und kleiner, während er sich durch den Tunnel immer weiter von ihnen entfernte.
    Aus den Augen, aus dem Sinn, sagte er sich. Oder im Fall der Sphären: Sobald er die unterirdische Ausdehnung verlassen hatte, war er auch aus ihrer programmierten Wachsamkeit entschwunden.
    Er erreichte sein improvisiertes Lager, bevor die Dunkelheit um ihn gänzlich hereinbrach. Dort, unter dem behelfsmäßigen Dach aus zusammengetragener einheimischer Vegetation, sah er sich die Aufzeichnungen und damit verbundenen Informationen, die seine Instrumente festgehalten hatten, noch einmal genau an. Er hatte das alles nicht nur geträumt. Es war alles da: der perfekt glatte Metalltunnel, der lange Gang durch die Dunkelheit, die prächtige und unerklärliche unterirdische Kammer übervoll mit unbegreiflich fortschrittlicher Technologie und auch die den Weg versperrenden Sphärenwächter. Er spielte das alles ebenso häufig im Geiste nach, wie er es auf dem tragbaren Projektor abspielte. Mit Ausnahme der Sphären, deren Aktionen außer Frage standen, konnte er keinen Sinn in das bringen, was er sah, und auch keinen Grund und keine Erklärung dafür finden.
    Was taten all die Abertausende von Energiestrahlen, Verbindungen, Röhren und Transits im Boden unter ihnen? Was hatten sie überhaupt mit der Oberfläche von Quofum zu tun? Und wenn er nicht an den patrouillierenden Kugeln vorbeikam, wie sollte er dann jemals Antworten auf diese Fragen finden? Eine Sache wusste er jedoch mit Gewissheit und ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Hier gab es weitaus mehr zu interpretieren und zu verstehen, als es ein Individuum alleine vermochte. Alles brauchte, ja, schrie förmlich nach der Aufmerksamkeit einer ganzen Gruppe von Commonwealth-Forschern. Einer ganzen Abteilung, wenn man sie denn hierher bringen konnte. Mit leise ausgesprochenem Befehl deaktivierte er den Projektor des Rekorders.
    Da ihm diese Ressourcen nun einmal nicht zur Verfügung standen, musste er sich neben seiner Person auf die Intelligenz, Expertise, Erfahrung und, ja, auch die Fantasie einer Menschenfrau und eines Thranx-Xenologen verlassen.

15
    N'kosi hatte gehofft, bei seiner Rückkehr einen wieder von Energie strotzenden Valnadireb anzutreffen, der im Labormodul des Lagers bei der Arbeit war. Seine Enttäuschung und seine Sorge darüber, den Thranx nicht anzutreffen, wurden jedoch durch die freundliche Begrüßung, die er erhielt, deutlich gelindert.
    »Iorana, Mosi.«

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