Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
größere Hütten besaßen. Sie kämpften wegen solcher Belanglosigkeiten wie dem persönlichen Glauben und brennbaren Kohlenwasserstoffen gegeneinander, führten Kriege über Unstimmigkeiten über die Anhäufung einfacher Metalle und sogar den Prozentsatz an Melanin, der in der Haut einiger Menschen vorhanden war. Jedes intelligente Lebewesen hat seine eigenen individuellen Standards und Definitionen hinsichtlich der Dinge, die es für zivilisiert hält. Und diese Definition schließt nicht gerade selten alle anderen aus.« Erneut drehte er sich um. »Viele stimmen den Standards der Qwarm nicht zu - aber wenigstens sind wir konsequent.«
    Während sie ihm zuhörte, war ihre Hand immer näher an ihre Waffe gerückt. Den Bruchteil einer Sekunde lag sie darauf, nur um dann wieder zu verschwinden. Sie bewegte langsam ihre Finger in Richtung des Verschlusses, doch trotz ihrer Verzweiflung und Entschlossenheit konnte sie sich nicht überwinden, sie die wenigen notwendigen Millimeter zu bewegen, das Holster zu öffnen und die darin wartende Waffe zu ergreifen. Innerlich schrie sie und verfluchte sich für ihre Mischung aus Unentschlossenheit und Feigheit. Sie war davon überzeugt, dass sie aus dem Augenwinkel gesehen hatte, dass er sie beobachtete, als er die Rampe hinaufging.
    Ähnlich überzeugt davon, dass sich der Qwarm auf das einzige weibliche Teammitglied konzentrierte, griff Tellenberg nach unten und zog seine Waffe.
    Er war weder so ungeschickt noch so langsam, wie man vielleicht gedacht hätte. Doch es war ohne Belang. Wie ein schwarzer Blitz drehte sich Araza um, hob seine eigene kompakte Waffe und feuerte.
    Der daraufhin erfolgende Schallstoß traf Tellenberg direkt über dem Nasenbein und zwischen den Augen. Diese Präzision mit einer derart kleinen Waffe über eine solche Distanz war bemerkenswert. Doch keiner derjenigen, die Zeuge dieses Ereignisses wurden, kommentierte dies - wenn man die schockierten Rufe und Havitis Schreie mal außen vor ließ.
    Als Tellenberg einige Schritte rückwärts taumelte, trat sehr viel Blut aus dem Loch in seiner Stirn und aus dem in seinem Hinterkopf aus. Anders als bei Boylan schlossen sich seine Augen jedoch nicht, nicht einmal, als der Xenologe rücklings zu Boden stürzte.
    Araza hatte seinen Arm pfeilgerade ausgestreckt und senkte ihn jetzt langsam wieder an seine Seite. »Ein Jammer. Das macht einen Teil der Zufriedenheit, die ich noch vor einem Augenblick erwähnt habe, wieder zunichte.«
    Da er sich vollständig bewusst war, wozu bestimmte Menschen fähig waren (vielleicht sogar die meisten), hatte sich Valnadireb umgedreht und war auf allen sechs Beinen in den Schutz des Eingangsmoduls des Lagers gesprintet. N'kosi rannte direkt hinter ihm. Haviti war von dem Schuss schockierter als ihre Gefährten und hatte nur einige Schritte nach hinten gemacht. Fast so, als hätte sie Araza völlig vergessen, starrte sie den lang auf dem Boden ausgestreckt liegenden, stark blutenden Körper ihres Freundes und Xenologen-Kollegen Esra Tellenberg an.
    Der Qwarm hatte sie jedoch nicht vergessen. Er wechselte leicht die Position und begann, sein Stilett ein zweites Mal zu heben. Er hätte sie mühelos töten können, mit einem offenen und einem zugekniffenen Auge. Wie die Mitglieder seines Klans sagen würden: »Ein Qwarm hat keine Bedenken.« Stattdessen atmete er ruhig aus, drehte sich auf den Hacken um und ging weiter die Rampe entlang. Er hatte sie zwar nicht völlig vergessen, war aber auch nicht besonders besorgt, dass sie versuchen würde, ihm in den Rücken zu schießen. Hätte sie den Mut dazu besessen, dann hätte sie es längst probiert. Und inzwischen war er sich ziemlich sicher, dass sie es nicht tun würde, nicht tun konnte.
    Er war ein Profi, und er kannte die Anzeichen.
    Haviti machte einige Schritte auf die Leiche zu und blieb dann stehen. Esra Tellenberg lebte nicht mehr. Wie tapfer und edelmütig er im Leben auch gewesen sein mochte, er konnte ihnen jetzt nicht mehr helfen. Als sie zum Eingang des Shuttles blickte, sah sie, dass sich die Tür bereits hinter Araza zu schließen begann. Wenn sie ihn noch aufhalten wollten, wenn sie eine Chance haben wollten zu überleben, dann würde sie mit der Trauer an der Leiche eines Freundes nur wichtige Zeit vergeuden.
    Eine Sekunde lang dachte sie darüber nach, ihre Waffe zu ziehen und auf das Shuttle zu feuern. Da es sowohl für die Reise im All als auch in der Atmosphäre konzipiert worden war, extreme Hitze, Kälte und

Weitere Kostenlose Bücher