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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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anderer Mensch oder Thranx die Resultate vermutlich erst sehr lange nach ihrem Tod zu sehen bekommen würde. Doch wenn sie ihre Forschung weiterführten, dann hatten sie neben dem Überleben zumindest noch etwas, auf das sie sich konzentrieren konnten. Araza hoffte, dass sie es tun würden. Er war Techniker und Profi-Attentäter, aber kein Sadist.
    Natürlich bestand auch die Gefahr, dass sie ohne jede Hoffnung auf Rettung einfach durchdrehen würden. Das war für ihn ohne Bedeutung. Trotz seiner oberflächlichen und kalkulierten Versuche, sich in ihrer Gegenwart gesellig zu verhalten, war es für ihn, der sich nun auf der Heimreise befand, völlig egal, ob das Wissenschaftlertrio, das er zurückgelassen hatte, lebte oder tot war. Echte Geselligkeit war ein Luxus, den er sich nicht erlauben konnte. Ein Qwarm freundete sich nur dann mit einem seiner potenziellen Mordopfer an, wenn seine Arbeit davon profitieren konnte.
    Als er die Atmosphäre von Quofum verlassen hatte, konnte er das Flussdelta, an dem sie das Lager errichtet hatten, mit bloßem Auge nicht mehr erkennen. Er konnte nicht einmal mehr mit Sicherheit sagen, auf welchem Kontinent es sich befand. Das Lager begann, wie seine einstigen Schiffskameraden, bereits, aus seinen Gedanken zu verschwinden. Alles, was er jetzt noch zu tun hatte, war, nach Hause zurückzukehren, seinen Bericht abzuliefern und dann seinen wohlverdienten Urlaub anzutreten. Das Leben eines Klanmitglieds bestand nicht nur aus Blut und Tod. Es war durchaus möglich, dass jene, deren Job das Morden war, sich entspannen und das Leben genießen konnten - vorausgesetzt dass sie psychologisch ausgeglichen waren. Und Araza war davon überzeugt, in diese Kategorie zu gehören. Der quofumianische Auftrag war zwar hinsichtlich der Planung und Organisation eine komplexere Mission als üblich gewesen, doch seine Ausführung war dann doch relativ anspruchslos vonstattengegangen.
    Er bereitete sich bereits mental auf die Heimreise vor, als das Shuttle an der Dampier andockte. Sobald er wieder an Bord war, nahm er sich die Zeit für eine Mahlzeit und eine Dusche, bevor er der Brücke einen Besuch abstattete. Keine alarmierenden Signale erwarteten ihn bei seiner Ankunft. Alle letzten Versprechungen, Bitten, Flüche, Schreie oder andere versuchten Kontaktaufnahmen von der Oberfläche wurden über das Untersystem des Shuttles umgeleitet. Und da sich das Shuttle jetzt hier und nicht dort befand, war eine solche Kommunikation nicht mehr möglich. Außerdem hatte er den Empfänger für die Bodenstation abgeschaltet, sobald er das Transferschiff betreten hatte. Seine letzten Worte an seine früheren Schiffskameraden waren tatsächlich seine letzten Worte gewesen.
    Als Sicherheitsmaßnahme für den Fall, dass der zugewiesene Captain seinen Job nicht mehr ausüben konnte (Araza musste bei diesem Gedanken grinsen - trotz ihres Berufs waren die Qwarm nicht gänzlich humorlos), war das Schiff so programmiert worden, dass es auf alle seine sechs ursprünglichen Passagiere reagierte. Araza begann nun, die nächsten Befehle zu erteilen.
    »Möchten Sie an den Ausgangsort zurückkehren?« Die KI war so entwickelt, dass sie alle Instruktionen infrage stellte, die uneindeutig waren.
    »Das möchte ich. Sofort und auf direktem Weg, wobei während der ganzen Reise Funkstille gehalten werden soll.« Zurückgelehnt auf dem Kapitänssessel sitzend sprach Araza ruhig und ohne zu zögern. Er hatte diese Situation und eine Vielzahl möglicher Variationen bereits geprobt, lange bevor das Schiff überhaupt nach Quofum aufgebrochen war. Die Vorfreude auf den aktuellen Austausch hatte ebenso zu den Vorbereitungen der Mission gehört wie das Planen, wann und wo er Boylan stellen wollte.
    Die KI machte daraufhin eine Pause, die man als höflich hätte einstufen können, wenn sie denn zu solchen Kontemplationen fähig gewesen wäre. »Ich kann weder die Anwesenheit von Captain Boylan noch die eines Mitglieds des Wissenschaftsteams entdecken.«
    »Sie sind momentan alle mit der aktiven Forschung auf der Oberfläche des Planeten unter uns beschäftigt. Dabei wurde etwas sehr Wichtiges entdeckt. Man hat mir aufgetragen, persönlich Bericht zu erstatten und dann mit den erforderlichen weiteren Helfern und Vorräten zurückzukehren.«
    »Das könnte ich auch ohne Sie durchführen«, erwiderte das Schiff.
    »KIs können Berichte ausfüllen, aber wenn es um die Übermittlung von Emotionen und anderer unquantifizierbarer Komponenten geht, die

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