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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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drastische Druckänderungen aushalten konnte, würde die Hülle von einer einfachen Biofeld-Pistole nicht so leicht zu durchdringen sein. Ein solcher Angriff würde Araza höchstens dazu bringen, seine Abreise noch für einen Moment aufzuschieben und sich ihrer ebenfalls zu entledigen.
    Ihr wurde klar, dass sie es in diesem Fall ganz allein mit dem ausgebildeten Attentäter aufnehmen musste. Daher drehte sie sich um und rannte so schnell sie konnte auf die nahen Module zu.
    Valnadireb und N'kosi waren dort, wo sie sie erwartet hatte: in der Kommunikationszentrale. Das war zwar eine beeindruckende Bezeichnung, doch es handelte sich dabei nur um einige selbstständige, miteinander verbundene Konsolen. Sie konnten Araza nicht aufhalten, aber vielleicht das Shuttle. Im Idealfall konnte es ihnen gelingen, die Kontrolle über das Mutterschiff zu übernehmen. Doch die gesamte Kommunikation mit dem Schiff war umgelenkt worden und lief jetzt über das Shuttle. Als Antwort auf ihre keuchend hervorgebrachte Frage verkündete N'kosi nur verdrossen, dass der stets effiziente Araza alle Kontaktmöglichkeiten blockiert hatte. Das bedeutete, dass sie einen anderen Weg finden mussten, um das Shuttle irgendwie am Starten zu hindern - und zwar schnell.
    »Können wir die KI des Shuttles beeinflussen?« Langsam kam sie wieder zu Atem.
    »Ich weiß es nicht.« Der angespannte N'kosi versuchte, die nicht so offensichtlichen Möglichkeiten des Lagerkommunikationssystems zu begreifen. Wie sie und der ebenso nervöse Valnadireb war er Feld-Xenologe. Es war nie erforderlich gewesen, dass er die komplizierten Operationen eines solchen Gerätes begreifen musste. Er wusste nur, wie er es zu bedienen hatte.
    Valnadireb schob sich an seinem kapitulierenden Kollegen vorbei und sprach in die Stimmeingabe der Konsole: »Das Shuttle darf nicht abheben! Dies ist eine Notfallüberbrückung. Shuttle Hyla darf nicht abheben. Bitte bestätigen!«
    Es war ein guter Versuch. Wenn man nicht genau wusste, welcher Befehl erforderlich war, dann half schreien oft am besten, dachte Haviti voller Bewunderung und Hoffnung. Die Antwort von der Konsole war jedoch entmutigend.
    »Ich unterstehe einem direkten Befehl. Die Vorbereitungen für die Rückkehr in den Orbit haben begonnen. Die Notfallüberbrückung kann nur vom Shuttle aus initiiert werden.«
    Dieser Weg war ihnen also ebenfalls verschlossen, erkannte Haviti, und ihre Angst wurde immer größer. Araza hatte es so eingerichtet, dass nur Crewmitglieder an Bord des Shuttles Befehle geben konnten. Also nur er selbst. Sie konnten seine Anweisungen vom Lager aus verbal nicht aufheben. Sie beugte sich vor, stützte die Hände auf den unteren Rand der Konsole und versuchte, den Zweck jeder einzelnen Steuerung und die Bedeutung all der leuchtenden Lämpchen zu erkennen.
    Es musste doch irgendetwas geben, das sie tun konnten. Einen Hebel, den sie umlegen, einen Befehl, den sie geben, eine Überbrückung, die sie aktivieren konnten. Es musste irgendetwas geben!
    Von draußen klang das sich steigernde Jaulen des Shuttleantriebs herüber, das eine Symphonie von Schreien aus den Tiefen der quofumianischen Wälder hervorrief. Schwärme fliegender Wesen brachen durch die Baumwipfel, während arboreale Halluzinationen und taxonomische Albträume in alle Richtungen fliehend davonstoben. Mit stattlicher aerodynamischer Anmut erhob sich das Shuttle vertikal auf seinen Landeplattformen, faltete diese mechanischen Gliedmaßen zusammen, verstaute sie in seinem Bauch und beschleunigte in Richtung des pinkfarbenen Himmels. Aus dem Inneren des Wissenschaftsmoduls des Lagers konnten Tiare Haviti, Moselstrom N'kosi und Val vom Baum Na, Klan Dir aus der Familie Eb nichts weiter tun, als tatenlos auf die Instrumente zu starren, während das Shuttle langsam hinter den Wolken verschwand.
    Es war fort. Der Qwarm Salvador Araza war verschwunden. Ihr Kollege Esra Tellenberg war tot.
    Und sie saßen zweifelsfrei, eindeutig und unbestritten in der Klemme.

10
    Araza spürte kein Bedauern. Keinen Hauch, keinen Deut, kein bisschen. Falls er überhaupt irgendetwas bereute, dann verspürte der neugierige Mann höchstens ein wenig Reue darüber, dass er so viele wissenschaftliche Erkenntnisse zurücklassen musste. Er hätte natürlich dableiben, sich Zeit lassen, nacheinander jeden der drei Wissenschaftler eliminieren können und sein Shuttle danach mit noch mehr aufgezeichneten Informationen sowie einer eigens zusammengestellten Auswahl an sorgsam

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