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Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Titel: Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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besten Fall führte er es an Karas Seite ...
    Der Wald um ihn herum lichtete sich. Raven riss sich von seinen Überlegungen los und begutachtete die Hufabdrücke vor ihm im Gras. Kara schien ihren Weg über die Stoppelfelder fortgesetzt zu haben, die sich an den Forst anschlossen. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Wenn sie nicht zu viel Vorsprung hatte, würde er sie in dem weiten Gelände rasch entdecken.
    Hoffnungsvoll gab er seinem Pferd die Zügel frei und galoppierte los.

22
    Der Wind fegte über die abgeernteten Felder und Kara beugte sich tief über den Pferdehals. Doch es war nicht die raue Luft, die ihr die Tränen in die Augen trieb, sondern der Gedanke an Raven. Jedes seiner Worte hatte ihr Herz gebrochen.
    Sie hatte seine Folter nicht verhindert und das konnte er ihr nicht verzeihen. Ihre Nähe war für ihn unerträglich geworden, fortan würde Raven ihren Namen immer mit Schmerzen verbinden. Dass sie ihn geheilt hatte, änderte nichts daran. Sein Vertrauen zu ihr war zerstört, er hatte nichts mehr als Hass und Verachtung für sie übrig.
    Kara spürte, wie ihre Kehle sich zuschnürte. Sie hatte gehofft, seine Liebe zu ihr wäre groß genug, um ihre Entschuldigung anzunehmen und ihr zu vergeben. Aber sie hatte sich geirrt. Seine Gefühle waren wohl nie so tief gewesen wie die ihren. Und so war sie seinem Wunsch gefolgt und gegangen, obwohl sich alles in ihr geweigert hatte, ihn zu verlassen. Es war das Einzige, womit sie ihre Liebe und Aufrichtigkeit noch hatte beweisen können. Wider besseren Wissens hoffte sie, er würde es erkennen und sie zurückholen. So oft sie aber auch über ihre Schulter sah, er folgte ihr nicht.
    Längst hatte sie den Wald hinter sich gelassen und galoppierte mit ihrem Pferd ziellos einen einsamen Feldweg entlang. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie sich wenden sollte. Wer war willens – und auch in der Lage –, sie zu beschützen und sich damit dem Zorn Herons und ihrer Mutter auszusetzen?
    Kara zügelte ihr Ross und das Tier verfiel in einen leichten Trab. Unschlüssig betrachtete sie die Gegend. Außer ein paar Elstern und Raben, die auf den Stoppelfeldern nach verbliebenen Körnern suchten, war sie vollkommen alleine. Die Vögel flogen mit empörtem Krächzen auf, als sie sich ihnen näherte, ließen sich jedoch sofort wieder zwischen den Ackerfurchen nieder und pickten weiter.
    Ein Rabe schloss sich nicht mehr seinen Artgenossen an, sondern landete vor ihr auf dem Weg. Überrascht parierte Kara ihr Pferd zum Stehen. Der Rabe spreizte die Flügel und überspannte damit fast die gesamte Breite des Pfades. Doch auch ohne diese eindrucksvolle Geste wusste sie längst, wer vor ihr saß.
    »Was willst du noch, Gorik?«, fragte sie traurig. »Oder soll ich Jorin sagen?«
    Der Rabe flatterte auf und setzte sich zwischen die Pferdeohren, was ihr Pferd merkwürdig ruhig hinnahm. Kara betrachtete den Vogel niedergeschlagen. »Ich glaube nicht, dass Raven dich zu mir geschickt hat. Ich habe ihn enttäuscht, er will nichts mehr von mir wissen – falls seine Liebe für mich jemals aufrichtig war.«
    Gorik öffnete den Schnabel, fast als wolle er mit ihr sprechen, dann stieß er sich plötzlich ab und flog mit einem Krächzen davon. Irritiert sah Kara ihm nach und bemerkte gleich darauf am Horizont Reiter, die sich ihr im hohen Tempo näherten.
    Sie kniff die Augen zusammen, um herauszufinden, wer die Männer waren. Krieger ihrer Mutter konnten es nicht sein, denn die Richtung, aus der sie kamen, stimmte nicht. Auch ein Trupp Herons war so weit im Landesinneren von Torain unwahrscheinlich. Aber wer waren sie dann?
    Ein einzelner Reiter löste sich aus der Gruppe und galoppierte auf sie zu, während die anderen im Schritt folgten. Als Kara den Mann erkannte, erschien ein Strahlen auf ihrem Gesicht.
    »Songan!«, rief sie und trieb ihr Pferd dem Tempelwächter entgegen, der einst mit ihrem Schutz beauftragt worden war. Wie schön, jemandem aus dem Tempel zu begegnen, der ihr helfen konnte.
    Der Wächter parierte seinen mächtigen Rappen neben ihr und neigte Kopf. »Kara! Der Göttin sei Dank, dich frei und unverletzt zu finden.« Er hob die Hand und strich an ihrer Wange entlang.
    Auch Kara dankte der Göttin für dieses unerwartete Zusammentreffen und ließ sich Songans vertrauliche Berührung ausnahmsweise gefallen. In ihre Wiedersehensfreude mischte sich jedoch sogleich Angst. »Was ist mit dem Tempel – und Heron?«
    »Der sarwische Hund hat die Belagerung letztlich aufgegeben und

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