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Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Titel: Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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nach der Decke, um sie sich um die Hüften zu schlingen, da öffnete sich die Tür erneut.
    Wieder fiel schwaches Tageslicht herein, und die Helligkeit reichte aus, um den Mann erkennen zu können, der nun eintrat.
    »Jorin!« Überrascht und erfreut sah er den Barden an. Nun wusste er endlich, wer ihn gerettet hatte.
    »Raven, wie schön, du bist erwacht!« Der Barde legte etwas, das er in der Hand getragen hatte, auf einen Tisch und öffnete den Laden eines Fensters.
    Erstaunt sah Raven sich um. Er befand sich in einer Hütte, die mitten im Wald lag. Vögel zwitscherten und in das Rauschen der Bäume mischte sich das Schnauben zweier Pferde, die vor dem Fenster angebunden waren.
    »Wo ist Kara?«, fragte Jorin. Suchend sah sich der Barde im Raum um, während er auf ihn zukam.
    »Fort«, erwiderte Raven verächtlich, »und hoffentlich für immer! Ich habe ihr gesagt, dass ich ihr intrigantes Spiel durchschaut habe.« Vermutlich war sie dem Barden heimlich zu diesem Versteck gefolgt und hatte Jorins Abwesenheit ausgenutzt um einzudringen. »Sie wird wohl ihrer Mutter gerade verraten, wo ich bin. Daher sollten wir fliehen, bevor Yldas Krieger uns finden.«
    Jorin starrte ihn an und Raven konnte seine offensichtliche Entrüstung nur zu gut verstehen. Kara hatte nicht nur ihn, sondern auch den Barden mit ihrem vermeintlichen Liebreiz getäuscht. »Danke, dass du mich aus dem Kerker Tharwyns gerettet hast«, fuhr er rasch fort. Jorin hatte sein Leben für ihn riskiert und sollte nicht denken, er wüsste es nicht zu schätzen! »Auch für die Heilung stehe ich für immer in deiner Schuld.« Er neigte den Kopf. »Sollte deine nächste Reise dich in fremde Länder führen, würde ich mich dir gerne anschließen und dich begleiten.« In Gesellschaft des Barden unterwegs zu sein wäre eine schöne Aussicht, vor allem, da sich Gorik in den letzten Tagen als so treulos erwiesen hatte.
    Doch Jorin schien mit seinen Gedanken immer noch bei Kara zu weilen. »Du hast sie fortgeschickt?«, wiederholte er ungläubig.
    »Ja. Kara hat mich nach Tharwyn gelockt, damit ihre Mutter mich zu Herons Plänen befragen kann«, rechtfertigte er sich. »Weil ich nichts wusste, hat Ylda mich gefoltert und Kara auch.«
    »Das darf nicht wahr sein«, stöhnte Jorin. »Was hast du dir da nur zusammengereimt?«
    Empört sah Raven ihn an. »Kara hat mich gefoltert, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Ist es da verwerflich, dass ich sie nicht mehr um mich haben will?«
    »Dein Vater hat auch gesehen und war gleichzeitig zu blind, die Wahrheit zu erkennen.« Der Barde seufzte. »Du musst noch einiges begreifen, bevor du die Macht erhalten kannst, die dir zusteht.«
    Ravens Stirn legte sich in Falten. Jorins Worte ergaben für ihn keinerlei Sinn. » Ich soll Macht erhalten?«, entgegnete er. »Ausgerechnet ich, von der Göttin gezeichnet und von Heron verdammt?«
    Der Barde sah ihn eindringlich an. »Wem die Göttin eine glanzvolle Zukunft verheißt, muss sich als würdig erweisen. Deine Mutter verstand es, doch dein Vater war ein Dummkopf. Er wurde auf die Probe gestellt und hat versagt. Die Große Mutter hat einen Plan, aber ihr Menschen in eurer Einfalt ignoriert ihren Willen.« Er schnitt eine Grimasse. »Und ich muss es wieder richten.«
    Ravens Nackenhaare stellten sich auf. »Wer bist du wirklich, Jorin?«, flüsterte er.
    »Wenn du es immer noch nicht weißt, denke einmal scharf darüber nach.« Der Barde schenkte ihm ein geheimnisvolles Lächeln. »Ich gehe jetzt und suche Kara.«
    »Ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben!« Ravens Zorn loderte erneut auf, und aufgebracht sah er Jorin an. »Sie hat mich gefoltert, hast du es schon vergessen?«
    Jorin schüttelte den Kopf. »Kara hat sich den Befehlen ihrer Mutter widersetzt, um dich zu retten. Mit Hilfe der Gabe, die ihr die Göttin verliehen hat, konnte sie deine Verletzungen verschwinden lassen. Der flammende Schmerz, den du spürtest, war die Heilung.« Er sah ihn ernst an. »Ylda hat mit einem Schlafmittel dafür gesorgt, dass ihre Tochter den Weg zu dir ins Verlies nicht fand. Kara hat nun niemanden mehr, dem sie vertrauen kann – außer uns. Sollte Heron sie finden, ist ihr Leben in großer Gefahr!«
    Der Barde legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wenn du davon laufen willst, Raven, halte ich dich nicht zurück. Aber ich werde dich auch nicht begleiten.« Ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und verließ die Hütte.
    Wie versteinert saß Raven da. Es war Kara gewesen, die ihn

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