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Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Titel: Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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keine Sorgen um sie machte. Da es bereits Mittag zu sein schien, bestand die Möglichkeit, dass er mit ihrer Mutter zusammen das Essen einnahm – und sie ihn auszuhorchen versuchte!
    Mit rotem Gesicht kam sie vor dem Thronsaal an. Die Wachen beeilten sich, sie einzulassen. Kara stürmte in die Halle und sah sich um. An der langen Tafel, die die ganze linke Seite der Halle beanspruchte, saß jedoch nur Ylda beim Essen.
    »Wo ist Raven?«, erkundigte sie sich ohne Umschweife bei ihrer Mutter. In wichtigen Angelegenheiten bewies diese auch nie Höflichkeit, geschweige denn Geduld.
    »Sieh an, du bist endlich aufgewacht. Ich habe dich beim Abendessen vermisst«, begrüßte ihre Mutter sie spöttisch, ohne auf ihre Frage einzugehen.
    »Es war nicht meine Absicht, so lange zu schlafen. Wo ist Raven?«
    Die Augenbrauen ihrer Mutter gingen nach oben. »Dein mysteriöser Begleiter mit dem lahmen Arm und Bein?«
    »Raven ist nicht mysteriös!«
    »Wenn du es sagst.«
    Kara musste sich zwingen, freundlich zu bleiben. »Ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Er hat keine finsteren Pläne.«
    »Ja, das hat er auch behauptet.«
    Also hatte ihre Mutter tatsächlich bereits mit ihm gesprochen. »Und glaubst du ihm?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ja. Unter Folter sprechen die meisten Leute die Wahrheit.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Kara begriff, was diese Antwort bedeutete. Und mit der Erkenntnis lief ein eiskalter Schauder über ihren Rücken. »Du hast ihn foltern lassen?«, fragte sie tonlos.
    »Deine Naivität ist immer wieder erschreckend, Tochter!« Yldas Stimme war hart geworden. »Einem Mann zu vertrauen, den schon seine Sprache als Sarwen verrät!«
    Kara hörte die Worte, aber sie weigerte sich, diese zu glauben. »Sag mir, dass das nicht stimmt!«
    Ylda schüttelte den Kopf. »Du musst noch viel lernen, Kind. Der Feind ist listenreich. Vertrauen solltest du niemandem.« Sie legte das Besteck beiseite und reichte ihr einen kleinen Gegenstand, den sie in den Falten ihres Kleides verborgen hatte. »Dieser Raven scheint tatsächlich nichts als ein harmloser Dieb zu sein. Doch kann man es vorher wissen?«
    Fassungslos riss Kara das Amulett aus der Hand ihrer Mutter und hängte es sich um den Hals. Ylda hatte Raven in den Kerker verschleppen und dort misshandeln lassen, daran gab es keinen Zweifel mehr. Das Atmen fiel ihr mit einem Mal schwer und die Angst um Raven zwang sie fast in die Knie.
    »Ich frage mich wirklich, was du an diesem halb gelähmten Mann findest.« Ihre Mutter legte die Fingerspitzen aneinander und ihr Mund verzog sich zu einem schmalen Lächeln. »Er kann dich nicht richtig beschützen und als Liebhaber ... na ja, das kommt ja bei dir nicht in Frage.«
    Karas Magen rebellierte, während sie versuchte, die schrecklichen Bilder der Folterkammer, die vor ihrem inneren Auge erschienen, zu verdrängen. »Ich hasse dich!«, schrie sie, drehte sich um rannte aus dem Thronsaal. Sie hörte noch, wie ihre Mutter den Befehl gab, ihr zu folgen, aber es kümmert sie nicht. Das Einzige, was zählte, war Raven so schnell wie möglich zu finden.
    Sie lief aus dem Herrschaftsgebäude hinaus und überquerte den Burghof, auf dem wie immer um die Mittagszeit ein geschäftiges Treiben herrschte. Verwundert blickten ihr die Menschen nach und beeilten sich, einen Knicks oder eine Verbeugung vor der Tochter ihrer Fürstin zu machen. Doch Kara beachtete diese Ehrerweisungen kaum. Ihr Ziel war der freistehende Turm im Hof, dessen obere Stockwerke bei einem Angriff als sicherer Rückzugsort dienten – und in dessen verzweigten Kellergemäuern die Gefangenen untergebracht waren.
    Vor dem Turm angekommen, wischte Kara sich die Tränen aus den Augen und atmete tief durch. Egal, was sie in den Tiefen des Gebäudes erwarten würde – sie musste Ruhe bewahren, sonst würde sie Raven keine große Hilfe sein. Entschlossen hob sie die Hand, um gegen die schwere Eichentür zu klopfen.
    »Erlaubt, Prinzessin Karasanda«, sagte eine Männerstimme hinter ihr. Die Faust eines Kriegers aus der Leibgarde ihrer Mutter, den sie ihr als Aufsicht hinterhergeschickt hatte, hämmerte gegen das Holz.
    Sogleich wurde die Tür von innen geöffnet und einer der Wächter blinzelte in das sonnige Licht des Herbsttages.
    »Prinzessin Karasanda begehrt Einlass in die Verliese«, erklärte der Krieger, »Fürstin Ylda hat das unter meiner Aufsicht gestattet.«
    Der Torwächter neigte den Kopf vor Kara und trat beiseite. Der Krieger hielt ihr die Tür auf

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