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Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Titel: Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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Endgültigkeit dieser Worte, und doch blieb sie stumm. Ihr Kopf war leer, und es schien jemand anderes zu sein, der sie weiteratmen ließ. Der Mann, den sie liebte, war gestorben – an den Folgen einer Tortur, die sie nicht verhindert hatte!
    Wie in Trance ließ Kara sich aus der Zelle führen. Woher sie die Kraft dafür nahm, wusste sie nicht. Ihre Umgebung verschwamm in dunklen Farben und Geräusche nahm sie nur noch wie von Fern wahr. Der Schmerz riss sie mit sich fort und das einzige Gefühl, das diesen durchbrach, war der Hass auf ihre Mutter.
    Der Krieger schob sie sachte weiter in Richtung der Treppe und sie folgte ihm willenlos. Kurz vor der ersten Stufe verfing sich ihr Fuß plötzlich in etwas Weichem. Haltsuchend griff Kara nach dem Geländer und sah hinunter. Beim Anblick des vertrauten Gegenstandes schnürte sich ihre Kehle zu: Auf dem Steinboden lag Ravens Lederschiene. Eilig ging sie in die Knie und hob sie auf. Ihre Hände krallten sich in das Leder und zitternd presste sie die Schiene an ihre Brust.
    Raven war tot. Und von einem Augenblick auf den anderen hatte ihr Leben seinen Sinn verloren.
    »Prinzessin, Ihr seid sehr blass. Wollt ihr noch einen Augenblick an der frischen Luft bleiben, bevor ich Euch zu Eurer Mutter bringe?«
    Der Krieger sah sie besorgt an, als sie wieder auf dem Burghof standen, und sie nickte stumm. Frische Luft würde ihr nicht helfen, doch alles war gut, was das Aufeinandertreffen mit Ylda verzögerte. Sie würde ihr Leid sofort erkennen und den Finger in ihre Wunden legen, so wie sie es nach dem Tod ihres Vaters getan hatte.
    Kara atmete mehrmals tief aus und ein, aber an ihrem Zustand änderte sich nichts. Wie betäubt stand sie da: Ihr Herz schlug, dennoch fühlte sie nichts mehr. Ihr Inneres war erfüllt von Schwärze – kalt und hoffnungslos. Sie würde Raven niemals wiedersehen, ihre Träume waren zerstört. Ein Dasein ohne seine Liebe erwartete sie.
    Ein Vogel flog dicht über ihren Kopf hinweg und Kara blickte auf. Was gäbe sie darum, sich auch in die Lüfte erheben und fortschweben zu können. Irgendwohin, weit weg von Torain, Sarwen und ihren Erinnerungen. Wehmütig sah sie dem Tier nach, wie es seine Kreise zog und sich schließlich mit einem lauten Krächzen auf einem Stalldach in der Nähe niederließ.
    Es war ein Rabe.
    Kara sog scharf die Luft ein. Natürlich könnte es irgendein Rabe sein, der auf dem Burghof nach Essensresten Ausschau hielt, doch es war auch möglich, dass es Gorik war, der nach Raven suchte ...
    Sie steckte Ravens Lederschiene in die Tasche ihres Kleides und ging auf den Stall zu. Der Rabe flatterte vom Dach herunter und landete eine Armlänge von ihr entfernt auf dem Boden. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr.
    »Gorik«, sprach sie ihn leise an und ging vor dem Vogel in die Hocke. »Du brauchst nicht auf Raven warten, er ... er wird nicht mehr kommen, denn er ist tot.« Kara schluckte und senkte den Kopf. »Du mochtest mich nie und hattest allen Grund dazu: Ich bin für Ravens Tod verantwortlich – ich hätte besser auf ihn aufpassen müssen. Wenn es dein Auftrag war, ihn zu beschützen, darfst du mich gerne bestrafen. Ich habe es verdient.«
    Der Rabe stieß einen hellen Ton aus und marschierte mit geöffnetem Schnabel auf sie zu. Karas Körper spannte sich in Erwartung seines Angriffs an, aber sie wich nicht zurück. Raven hatte die Folter durchlitten und sie würde es auch. Doch wider Erwarten attackierte der Rabe sie nicht, sondern schnappte sich den Saum ihres Kleides und begann aufgeregt zu flattern.
    Kara runzelte die Stirn. »Was soll das?«, murmelte sie. Scheinbar hatte der Vogel nicht begriffen, dass Raven gestorben war.
    Der Rabe ließ ihr Kleid los, flog ein Stück in Richtung des Burgtores und kam sofort wieder zur ihr zurück – nur um gleich darauf wieder wegzufliegen. Verwundert erhob sie sich vom Boden und betrachtete ratlos das merkwürdige Gebaren des Tieres. Irgendetwas schien er ihr sagen zu wollen. Nur was?
    »Belästigt Euch das Krähenvieh, Prinzessin?«
    Der Krieger war neben sie getreten und wies in Goriks Richtung, während sich seine andere Hand um den Knauf seines Schwertes legte.
    »Nein, nein«, beeilte sich Kara zu sagen. »Er will scheinbar nur spielen. Es muss ein Jungtier sein.«
    »Für mich sieht dieser Rabe ziemlich ausgewachsen aus.«
    »Äh, vielleicht ist er hungrig und glaubt, ich hätte etwas Essbares bei mir, dass ich mit ihm teilen würde.« Ihre Ungeduld wuchs. Solange der Krieger neben ihr

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