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Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Titel: Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Kammer
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aufs Reden beschränkt, das macht es einfacher.“
    „Kann sein“, sagte Elsa und ging barfüßig über das Gras, als täte sie es das erste Mal. Sie starrte vor sich auf den Boden und bei jedem Schritt wunderte sie sich noch mehr darüber, dass er tatsächlich hier war. Dabei geriet sie ins Trödeln, etwas, das er normalerweise nicht schätzte. Als sie den Blick hob, um zu sehen, wie er es aufnahm, sah sie, dass er einige Schritte neben ihr stehengeblieben war und sie ansah, halb belustigt, halb besorgt.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte er.
    Sie schüttelte wie ertappt den Kopf.
    „Ich glaube, die Ruine mag ich nicht.“
    „Du kennst sie ja kaum.“
    „Doch. Hübsch verschneit war sie. Und kalt und dunkel.“
    „Wir sind dort geschützter“, sagte er behutsam, als müsse er sie davon überzeugen, dass er keinen Überfall plante. „In der Halle ist es ganz hell. Dort können wir sitzen und vom Tor Abstand halten. Ich bin mir sicher, dass es dir gefällt.“
    Wenn er das sagte, dann musste es so sein. Elsa merkte, dass sie mittlerweile doch einige Ängste mit sich herumtrug. Benennen konnte sie sie nicht, aber etwas beunruhigte sie, bis sie vor der Schwelle stand, die ins Innere der Ruine führte. Jenseits der Schwelle, in einem riesigen Raum, der eigentlich keiner mehr war, weil so viel von den Wänden fehlte, sah sie Sonnenlicht auf Gräsern und Blumen flackern, die zwischen kaputten Steinplatten wuchsen. Das, was von den Wänden noch übrig war, wurde von dicken Bäumen zusammengehalten. Die Wand auf der gegenüberliegenden Seite fehlte fast ganz. Ein paar Fensterbögen hingen noch zwischen baumstarken Efeusträngen, ansonsten war der Blick frei auf den Wald. Es war ein endloser Wald, der sich über kleine und große Hügel hinweg bis zum Horizont ausbreitete, unter einem wolkenlosen Sommerhimmel.
    „Oh, das ist schön!“
    „Da bin ich ja froh“, sagte er.
    Er stieg über die Steine, die die Schwelle bildeten, und reichte ihr die Hand. Sie hatte keine Schuhe an und die Steine waren sehr groß, größer als im Winter, weil kein Schnee lag. Trotzdem war sie es nicht gewohnt, dass ihr jemand beim Klettern helfen wollte. Es war nicht nötig, aber sie nahm seine Hand, weil es seine war, und hielt sich daran fest. Als sie auf der anderen Seite ankam, war sie noch beeindruckter von diesem Raum, in dem das Sonnenlicht über Steine, Blumen und Blätter flirrte und die Schatten gemütlich in den Ecken und Winkeln dösten, ebenso wie der eine oder andere Vogel. Anbar hatte schon ihre Hand losgelassen und ging dorthin, wo die Wand fehlte. Der Boden war sehr uneben dort, aber es gab ein Stück Mauer neben einem Efeustrang, auf das er sich setzte. Er winkte ihr, herzukommen.
    „Es ist einsturzgefährdet hier, aber du kannst ja fliegen, wenn sich der Boden verabschiedet.“
    „Und du?“
    „Ich halte mich am Efeu fest.“
    Sie wusste nicht, wie ernst er das meinte. Sie sah ihn an, während sie weiterging, gar nicht, um etwas herauszufinden, sondern weil sie sich von dem Anblick nicht lösen konnte. „Achtung!“, rief er auf einmal und sie blieb stehen. Als sie nach unten schaute, sah sie breite Risse im Boden. Einige Schritte weiter hörte der Boden ganz auf. Vorsichtig ging sie an die Kante und staunte.
    Jenseits des Raums war nichts mehr, nur eine Felswand, die steil nach unten abfiel. Sie wäre lange gefallen, wäre sie dort hinuntergesprungen, und ohne Flügel wäre sie mitten im Wald gelandet. Sie sah auch ein Stück des Sees, an dessen Ufer sie ihre Schuhe versteckt hatte. Ein warmer Wind wehte ihr ins Gesicht und führte ihr vor, dass Migralls Haarspangen die Verwandlung nicht überstanden hatten. Was einmal geflochten und festgesteckt gewesen war, löste sich nun vollständig auf und flatterte um sie herum. Sie strich sich die Haarsträhnen aus den Augen und beugte sich noch ein Stück weiter vor, neugierig, was sich unter diesem Raum und der Felswand befand. Sie erhaschte die Überreste von Kellern oder Kerkern, überwuchert von Moos und Wurzeln und blühenden Dornenbüschen. Als sie sich nach Anbar umdrehte, stellte sie fest, dass sie beobachtet wurde. Ihr Anblick mochte ihn mehr fesseln als die großartige Aussicht, aber er hatte auch zu tun, denn er musste prüfen, ob sie sicher stand oder im Begriff war, gleich über den Rand dieser Welt zu stolpern.
    „Ich habe Flügel, das hast du doch selbst gesagt“, erklärte sie ihm. „Du musst mich nicht so besorgt ansehen.“
    „Nicht alles, was mir an

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