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Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Titel: Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Kammer
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glaubt nämlich, dass du Anbar für unfehlbar hältst.“
    Jetzt rang sich Amandis doch tatsächlich ein Lächeln ab.
    „Ach ja? Das ist lustig. Weißt du, Romer kann sehr stürmisch sein, wenn er etwas will und nicht bekommt. Mir wurde manchmal sehr mulmig dabei. Durch Zufall habe ich herausgefunden, wie ich seine Stimmung abkühlen kann, wenn er zu erhitzt ist. Ich muss nur sagen: ‚Anbar sieht das genauso wie ich!’ Dann fällt die Temperatur um mindestens zwanzig Grad.“
    „Habt ihr euch in letzter Zeit noch mal gesehen?“
    „Zwangsweise. Romer gehörte zu den Leuten, die alles, was ich hier gesehen und gehört habe, nach Antolia tragen mussten. Wir gehen sehr kühl miteinander um. Meine Anbar-Notbremse musste ich nicht mehr anwenden. Ich habe ihn gar nicht an mich herangelassen. Für mich ist der Fall Romer erledigt. Er gehört einer Zeit an, die vorbei ist. Es war eine schöne Zeit und ich wünschte, sie wäre anders ausgegangen. Aber gerade geht ja nichts so aus, wie es soll. Liebt er dich eigentlich auch?“
    „Ja.“
    „Das ist erstaunlich“, sagte Amandis, den Aeiol an ihre Wange haltend. „Er glaubt ja zu wissen, warum meine Mutter gestorben ist und von wem Ulissa ihre schwarzen Haare hatte. Er hielt Onkel Edon für Ulissas Vater, auch wenn er immer gehofft hat, dass es nicht stimmt. Wenn nun aber Ulissa wirklich Edons Tochter gewesen ist – bist du es dann nicht irgendwie auch?“
    Dieser Verdacht traf Elsa viel mehr, als sie es für möglich gehalten hätte. Sie starrte Amandis an und vergaß für einen Moment den bevorstehenden Weltuntergang.
    „Er hat dir nie davon erzählt?“
    „Nein.“
    „Ich weiß nicht, ob er recht hat oder ob Sistra recht hat“, sagte Amandis. „Schöner wäre es, wenn Sistra recht hat. Ulissa hat Onkel Edon mal vergiftet und ihm angedroht, dass sie ihn sterben lässt, wenn er ihr nicht die ganze Wahrheit über sich und meine Mutter erzählt. Doch Edon konnte genauso starrköpfig und blind vor Wut sein wie Ulissa. Er hat sie angespuckt, angeblich, und sie hat zurückgespuckt, und dann hat sie ihn liegen lassen, ohne ihm das Gegengift zu geben. Wenn er nicht zufällig gefunden worden wäre, hätte sie ihn auf dem Gewissen gehabt und nicht du.
    „Was für eine Wahrheit wollte sie von ihm wissen?“, fragte Elsa, immer noch erschüttert. „Was hatte Lian Reling mit Edon Weiss zu tun?“
    „Ich sage dir, was ich weiß. Aber wie es wirklich gewesen ist, werden wir nie erfahren. Als Anbar klein war, war er oft hier bei meiner Mutter. Sie war ja seine Tante. Er hing sehr an ihr und umgekehrt war es genauso. Es kam manchmal vor, dass mein Vater Sistra auf eine Reise mitgenommen hat. Mora hat ja sowieso in Hagl gelebt. Deswegen waren Anbar und meine Mutter ab und zu alleine. Jedes Mal, wenn meine Mutter alleine war, tauchte früher oder später Edon Weiss bei ihr auf. Anbar behauptet, dass Onkel Edon meine Mutter bedrängt hat und dass ihr das gar nicht gefallen hat. Deswegen ist Anbar nicht von ihrer Seite gewichen, wenn Onkel Edon zu Besuch kam. Dem hat das nicht gepasst. Wann immer meine Mutter außer Hörweite war, hat er Anbar verspottet und bedroht. Das behauptet Anbar. Sistra dagegen meint, er sei nun mal ein verzogenes, überempfindliches Hochwelten-Mamasöhnchen gewesen, das sowieso bei jeder Gelegenheit in Tränen ausgebrochen sei. Natürlich habe das einen Kerl wie Edon dazu verleitet, bissige Bemerkungen zu machen und Anbar Angst einzujagen.“
    „Was genau hat Edon gesagt oder getan?“
    „Anbar sagt, Edon sei meiner Mutter ständig auf die Pelle gerückt. Habe ihr Sachen ins Ohr geflüstert, obwohl sie das nicht wollte. Habe sie ständig angefasst, in den Arm genommen, sie berührt. Anbar ist sich sicher, dass meine Mutter das nicht leiden konnte. Dass sie sogar Angst vor Edon hatte. Aber meine Mutter ist keine ängstliche Frau gewesen. Sie konnte sich wehren. Was Anbar erzählt, passt nicht zu ihr. Einmal fand Anbar das Verhalten von Edon so schlimm, dass er es meinem Vater erzählt hat, als dieser von seiner Reise zurückgekehrt war. Aber du musst wissen, dass Gastan, mein Vater, und Edon, sein Halbbruder, dicke Freunde waren. Sie waren sehr unterschiedlich, aber sie mochten sich. Als Anbar nun sagte, dass Edon meine Mutter belästige, da wollte es mein Vater kaum glauben. Trotzdem sprach er mit meiner Mutter. Aber was tat sie? Vor Anbar hat sie es abgestritten, dass Edon zudringlich sei. Sie hat es heruntergespielt und zu Anbar gesagt, er habe da

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