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Rache an Johnny Fry

Rache an Johnny Fry

Titel: Rache an Johnny Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Mosley
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Cordell?«
    »Mit Herz und Seele«, sagte ich. »Mit Hirn und Hintern.«
    »Uuuuh«, jauchzte Sisypha, »das klingt ja wunderbar.«
    Freefall beugte sich zu mir herüber und küsste mich.
    »Wohin wollt ihr zwei?«, fragte Sisypha.
    »Wir wohnen in Newark«, sagte Krista, »aber wenn ihr noch Lust auf Party habt, ist das auch okay.«

 
    Wir fuhren zu einem Privatklub in der 33. Straße East. Das Einzige, was auf seine Existenz hinwies, war ein kleines, entfernbares Messingschild, das nicht mehr als fünfzehn Zentimeter breit und hoch war. Es hing neben einer sehr gewöhnlich aussehenden Tür. Der Wilding Klub bestand aus drei ehemaligen Wohnhäusern, die miteinander verbunden worden waren.
    Von außen war er unscheinbar, florierte aber bestens.
    Hinter dem Eingang befand sich ein kleines, ganz mit dunklem Holz und blauem Samt ausgeschlagenes Foyer, über das ein befrackter Gentleman von gut sechzig Jahren wachte. Er trug weiße Handschuhe und hatte weiße Koteletten.
    »Miss Landfall«, sagte er und starrte mich an.
    »Das geht in Ordnung, Winter«, sagte sie. »Krista, Freefall und Cordell gehören zu mir.«
    »Die Damen kenne ich«, sagte der distinguierte Empfangschef.
    »Cordell kommt aus der anderen Welt«, sagte Sisypha. »Aber er ist in Ordnung.«
    »Heben Sie die Arme, Sir«, verlangte Winter durchaus respektvoll.
    Ich stand immer noch unter der Wirkung der Pille, die ich genommen hatte, und hielt die Hände hoch wie ein Verbrecher in einem altmodischen Fernsehmelodram.
    Als mir der Gentleman die Pistole und die Munition aus der Jacke holte, war ich überrascht. Ich hatte die Waffe nicht vergessen, sie schien mir aber irgendwie nicht Teil dieser Wirklichkeit zu sein, genauso wenig, wie ich in den frühen Morgenstunden eines normalen Wochentags in diesen noblen Klub passte.
    »Wussten Sie von dieser Pistole, Ma’am?«, fragte Winter Sisypha.
    »Er hat oft eine Waffe bei sich«, sagte sie. »Ja, ich wusste von der Pistole, habe aber vergessen, ihn zu bitten, sie im Wagen zu lassen. Er ist zum ersten Mal mit mir hier.«
    »Verstehe«, sagte Winter, der mit jedem Augenblick größer zu werden schien.
    Ich hatte das Gefühl, dass er mehr als nur ein livrierter Türsteher war. Sisypha, die sonst immer eine Aura von Überlegenheit verbreitete, begegnete ihm mit großer Ehrerbietung.
    »Ich muss Sie bitten, Waffe und Munition hier bei mir zu lassen, bis Sie wieder gehen, Mr Cordell«, sagte er und hielt beides vor sich hin.
    »Dagegen ist nichts zu sagen, Mr Winter.«
    »Einfach nur Winter«, sagte er.
    Er legte das Diebesgut in die Schublade eines Wandschranks und gab mir eine Spielkarte, die Kreuzacht, als Pfand.
    Gleichzeitig zogen Krista und Freefall ihre geborgten Kittel aus. Sie gaben sie Winter, der ihnen eine Nummer und eine Spielkartenfarbe auf die Hand stempelte, damit sie einen Abgabebeleg hatten, ohne etwas mit sich herumtragen zu müssen.
    Anschließend folgten wir Winter durch eine mit blauem Samt bezogene Schwingtür und fanden uns in einer anderen Welt wieder.
     
    Bis auf fünf hell erleuchtete Nischen, in denen es Menschen auf verschiedene Art miteinander trieben, war der erste Raum fast dunkel.
    In der ersten Nische fickte ein sehr dicker älterer Mann eine kleine junge Frau, die mit gespreizten Beinen an einem Geschirr vor ihm hing. Sein Schwanz war von durchschnittlicher Größe, und er musste sich den Bauch hochhalten, um in sie eindringen zu können. Jedes Mal, wenn er seinen Schwanz in ihr versenkte, schlug die Frau ihn mit einer gelben Fiberglasrute auf Schenkel, Hintern oder Rücken. Der Mann, dessen weißer Körper mit roten Striemen bedeckt war, schrie jedes Mal vor Schmerz auf.
    »Leide für mich, Jerry«, rief die junge Frau, wenn sie ihre gelbe Rute schwang.
    Die Frau, eine Asiatin, schien sich völlig auf diesen Mann zu konzentrieren. Sie beobachtete sein Gesicht, wie eine Katze auf eine Maus lauert, die den Kopf aus ihrem Loch steckt. Wenn er in sie eindrang, zeigte sie keinerlei Reaktion, aber wenn er unter ihren Schlägen erzitterte, kniff sie wonnevoll die Zehen zusammen, und ein Ausdruck der Befriedigung machte sich auf ihrem jungen Gesicht breit.
    »Komm weiter, Cordell«, flüsterte Sisypha, »das ist nur der Anfang.«
    »Aber sie… sie scheint so glücklich«, sagte ich. Die rätselhafte Pille und der viele Sex versetzten mich in einen Zustand von Trunkenheit.
    »Macht dich das glücklich?«, fragte sie, legte einen Finger unter mein Kinn und drehte mein Gesicht in ihre

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