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Rache@

Rache@

Titel: Rache@ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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kalten Dusche zu rechnen ist, kann ich mich ja dementsprechend darauf vorbereiten.“ Er machte eine Geste, als ob er einen unsichtbaren Regenschirm über seinen Kopf aufspannte. Ben konnte ein leichtes Grienen nicht unterdrücken.
    Doch dann wurde Justus Brandt wieder ernst. „Marcel hat wahrscheinlich den Verlust seines Vaters nicht verarbeiten können. Das wird mir erst jetzt richtig bewusst.“ Er atmete vernehmlich durch. „Und was dich betrifft, Ben, so kann ich dir einfach nur den Rat geben, dich nicht immer so unterdrücken zu lassen. Wie viele Tage schleppst du das denn jetzt schon wieder mit dir herum? Warum lässt du es immer erst so weit kommen? Ich hatte gehofft, dass du in meiner AG etwas gelernt hast. Über dich und deine Gefühle und dass es gut ist, offen und ehrlich darüber zu reden.“
    Ben spürte einen dicken Kloß in seinem Hals, an dem er schwer zu schlucken hatte. Seine Lippen zitterten, als er hervorwürgte: „Ich wusste doch, dass Sie sauer sind.“
    â€žNein, Ben, das bin ich nicht. Wie könnte ich auch?“, fuhr Justus Brandt etwas versöhnlicher fort. „Ich habe scheinbar die Lage oder besser gesagt die Situation, in der sich Marcel und du befinden, nicht richtig eingeschätzt. Es ist gut, dass du zu mir gekommen bist und mir das alles erzählt hast. Das ist im Moment das Einzige was zählt, Ben. Und ich würde mir wünschen, dass du in Zukunft immer so handelst.“
    â€žAber manchmal geht das eben nicht“, begehrte Ben auf.
    Justus Brandt legte den Füllhalter, mit dem er gespielt hatte, vor sich auf den Tisch und nickte Ben aufmunternd zu. „Es kommt schon alles wieder in Ordnung. Aber komm bloß nicht auf die Idee, heute Nachmittag in der Lagerhalle aufzutauchen. Ich möchte alleine mit Marcel sprechen.“
    â€žNein, ganz bestimmt nicht“, beeilte sich Ben zu versichern. Und etwas leiser fügte er hinzu: „Aber hoffentlich passiert Ihnen nichts.“ Und noch leiser: „Marcel traue ich im Moment einfach alles zu.“
    â€žDu siehst Gespenster.“ Jetzt lachte Justus Brandt – ein kurzes, betont fröhliches Lachen, das Ben ihm aber so nicht abnahm.
    Ben stand wortlos auf und ging zur Tür. Im Türrahmen blieb er einen Moment stehen. Ohne Justus Brandt dabei anzuschauen, flüsterte er: „Es tut mir leid.“
    Als er die Tür hinter sich zugezogen hatte, spürte er wie die Tränen kamen. Er schluchzte leise und schlug sich die Hände vor die Augen.
    â€žWas bin ich doch nur für ein Idiot“, murmelte er.

13. Kapitel

    â€žIch will sichergehen, dass du die Klappe hältst.“
    Der Satz tat weh. Ben hätte am liebsten losgeflennt. Marcel angefleht, diesen lächerlichen Racheplan abzublasen und ihn dann endlich in Ruhe zu lassen. Stattdessen beeilte er sich, Marcel vorzulügen, dass er den Mund halten würde.
    â€žUnd außerdem wollte ich dir noch was zeigen. Ich hab mir nämlich noch einen Spezial-Effekt einfallen lassen.“ Marcel tat geheimnisvoll, während bei Ben sämtliche Alarmglocken schellten.
    â€žWas denn?“, murmelte er nur, weil Marcel das jetzt sicher von ihm erwartete. Marcel reichte Ben eine blau-weiß gestreifte Plastiktüte, die er hinten auf seinem Gepäckträger zu einem kleinen Bündel zusammengerollt und festgeklemmt hatte.
    â€žWirf mal einen Blick rein. Aber nicht rausholen. Noch nicht.“ Er gab ein meckerndes Lachen von sich.
    Ben zögerte einen kurzen Moment. Die Tüte fühlte sich schwer an. Er griff hinein ohne hineinzusehen. Marcel ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Sah irgendwie aus, als ob er es kaum erwarten konnte, dass Ben ein super geiles Geburtstagsgeschenk aus der Tüte hervorzaubern und es ihm dann überreichen würde.
    Ben spürte etwas Hartes, etwas sehr Kaltes in seiner Hand. Er tastete es ab, dann begriff er langsam fassungslos, was es war, ließ es wieder los, riss die Augen auf, zerrte seine Hand panisch aus der Plastiktasche und wollte losschreien.
    Doch Marcels warnender Blick hielt in davon ab. „Halt bloß die Fresse“, fuhr er ihn an. Nun nicht mehr so freudestrahlend und aufgeregt.
    â€žIst das ... ist das ...“, stotterte Ben.
    â€žMensch, bleib locker. Das ist ‘ne Schreckschusspistole. Die macht nur Krach. Abknallen kann man damit niemanden. Ich hab mir überlegt, die Aktion mit dem Eimer Wasser ist

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