Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
wie Schäferhunde. Eines Tages hätte ich gern wieder einen Schäferhund, aber nur, wenn ich sicher bin, dass Tucker und die Katzen nichts gegen einen Welpen haben. Sie könnten eifersüchtig werden.«
    »Ein Welpe! Dem kratz ich die Augen aus«, zischte Pewter.
    »Nee, tust du nicht. Du springst vor Freude über Tisch und Bänke. Du hast Babys genauso gern wie ich.« Murphy lachte über die graue Angeberin.
    »Nee, tu ich nicht, und ich kann mich nicht erinnern, dass du Hunde- oder Katzenjunge besonders gernhattest. Ich weiß noch, wie du Blair Bainbridges beiden Kätzchen Gespenstergeschichten erzählt hast, dass ihnen angst und bange wurde.«
    Murphy kicherte. »Sie sind zu großen, gesunden Mädels herangewachsen. Allerdings kriegen wir sie kaum zu sehen, weil sie ihr halbes Leben im Katzenschönheitssalon verbringen.«
    Harry hob das nächste Brett hoch. Sie und Tracy entwickelten einen Arbeitsrhythmus. »Corgis sind erstaunliche Hunde. Sehr mutig und klug. Tee Tucker ist ein Pembroke – ohne Schwanz. Cardigans haben Schwänze und sehen in meinen Augen etwas länger aus als Pembrokes. Ein Corgi ist durch und durch ein Prachtkerl.« Sie gab ein bisschen an mit der Rasse, ein Zug, der allen Corgibesitzern eigen war.
    »Als ich heute Morgen aus Markets Laden kam, ist mir aufgefallen, dass Pewter auf einem Baum saß. Sie konnte alles sehen. Mrs Murphy saß auf dem Streifenwagen. Auch sie konnte alles sehen und den Funk im Wagen mithören. Und Tucker saß gleich neben der Containerklappe. Sie hatte die Nase in der Luft, sodass sie alles roch. Miranda sagt, die Tiere waren es, die auf den Container aufmerksam gemacht haben.«
    »Ich war’s.« Tucker warf sich in die weiße Brust.
    »Klar, du hast den besten Riecher. Wenn du gegen einen Bluthund anträtest, würde ich auf dich setzen«, lobte Mrs Murphy sie.
    »Nun übertreib mal nicht«, sagte Pewter trocken zu der Tigerkatze.
    »Die sind sehr gesprächig, was?« Tracy schlug Nägel ein.
    »Sie bemerken wirklich alles.«
    »Das macht die Übung. Ich habe noch etwas bemerkt. Als der Tote aus dem Container gezogen wurde, hatte er einen erkennbaren Fleck am Hosenboden, wie eine Falte. Der Mörder hat ihn auf die Kante des Containers gesetzt, bevor er ihn hineinstieß. Da Leo ein schwerer Mann und die Falte gut sichtbar war, muss er ein paar Minuten da gesessen haben, bevor der Mörder den Leichnam in den Container befördern und den Deckel schließen konnte. Das ist meine Vermutung. Beweisen kann ich natürlich nichts. Ich habe Miranda gefragt, ob sie da hinten ein Auto gehört hat, aber ihr Schlafzimmer liegt nicht zur Gassenseite des Hauses. Sie sagt, sie hat nichts gehört. Ich nehme außerdem an, dass der Mörder so klug war, seine Scheinwerfer auszuschalten, und dass Leo Burkeys Wagen irgendwo auftauchen wird.«
    Harry trat beiseite, als er die letzten Latten annagelte. Er hatte auch die Holzbeize mit nach draußen genommen, um den Zaun gleich einlassen zu können. Sie zählte siebenundzwanzig ersetzte Latten.
    »Ich hole noch einen Pinsel.« Sie ging zum Werkzeugschuppen, wo sie Pinsel in jeder Form und Größe aufbewahrte, allesamt gereinigt und mit den Borsten nach unten an Nägeln aufgehängt. Harry hatte noch nie in ihrem Leben einen Malerpinsel weggeworfen. Als sie zurückkam, hatte Tracy bereits eine Latte gebeizt.
    »Sieht unschön aus, wenn einige Latten frisch gebeizt und die anderen verblasst sind, drum lasse ich sie alle ein. Sie müssen aber nicht mitarbeiten. Es war schließlich meine Idee, nicht Ihre.«
    »Ich möchte aber gern mitarbeiten. Bin es ja gewohnt, alles allein zu machen.«
    »Wann haben Sie die Zäune das letzte Mal gebeizt?«
    »Vor acht Jahren.«
    Er betrachtete die verblassten Pfosten und Latten. »Ausgezeichnet, Harry. Normalerweise verblasst das Zeug nach zwei, drei Jahren. Ich habe zwanzig Liter aus Ihrem großen Fass gezapft. Ihre praktische Ader imponiert mir. Das Fass auf zwei schmiedeeisernen Stützen auf die Seite gelegt, einen Spund reingetrieben wie bei einem Weinfass. Sie verstehen Ihr Handwerk. Übrigens, was ist das hier?«
    »Zaunbeize, schwarz. Die kann man nur in einem einzigen Ort in den USA kaufen, bei Lexington Paint and Supply in Lexington, Kentucky. Sie wird in 200-Liter-Fässern versandt. Ich habe alles ausprobiert. Dies ist die einzige Beize, die hält.«
    »Kluges Kind.« Er pfiff bei der Arbeit. Er strich sorgfältig, wie er alles tat. Ein ordentlicher und gut organisierter Mensch. »Gibt es eine Verbindung

Weitere Kostenlose Bücher