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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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zwischen den beiden Opfern?«
    »Äh?«
    »Leo und Charlie.«
    »Sie haben beide 1980 ihren Abschluss an der Crozet High School gemacht. Beide sahen gut aus. Das ist auch schon alles. Sie waren keine Freunde. Ich glaube nicht, dass sie nach der Schule noch Verbindung hatten.«
    »Sonst nichts? Haben sie zusammen Football oder Golf gespielt, oder hatten sie jemals etwas mit Schwestern oder derselben Frau? Waren sie zusammen in finanzielle Machenschaften verwickelt?«
    Harry schätzte Tracys Fähigkeit, Zusammenhänge zu konstruieren, nach dem Fundament unter dem Gebäude zu sehen. »Nein. Leo war kein großer Sportler. Er hielt sich für einen, aber er war keiner. Hat auf der High School Football und Basketball gespielt, und auf dem College Football.«
    »Auf welchem war er?«
    »Äh, Wake Forest.«
    »Und Charlie?«
    »Er ist nach Norden gegangen. Charlie war immer schon gewieft, was Geschäfte betraf. Er war auf der Pennsylvania University. Charlie hatte viele Kunden. Er arbeitete als freier Börsenmakler. Ich weiß nicht, ob Leo auch ein Kunde von ihm war, aber ich bezweifle es.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Sie waren beide Jahresbeste der Abschlussklasse. Ich kann aber keine Verbindung erkennen. Jedenfalls nicht für einen Mord.«
    »Ich habe gesehen, dass Sie auf zwei Gebieten Jahresbeste waren.«
    »Und ich weiß, dass Sie der Sportlichste waren.«
    »Ja. Das haben wir gemeinsam.« Er lächelte sie an. »Sie sollten immer ein Notizbuch bei sich haben. Es muss klein sein, damit Sie es in die Tasche stecken können. Wenn Ihnen eine Idee kommt, schreiben Sie sie auf. Egal, wie belanglos. Sie werden staunen, was Sie alles erfahren, was Sie vorher nicht wussten.«
    »Interessant.« Murphy stand auf und strebte dem Stall zu.
    »Wo willst du hin?« Pewter liebte es, andere zu belauschen.
    »In die Sattelkammer. Ich will unbedingt die Mäuse vernichten.« Sie wippte mit dem Schwanz, als sie das sagte.
    Tucker lachte. Murphy blieb stehen, starrte den Corgi fest an, mit diesem eiskalten Blick, den Südstaatenfrauen so gut beherrschen. Dann ging sie davon.
    »Eher finden wir den Mörder, bevor sie eine einzige diebische Maus erwischt.« Tucker lachte laut.
    Wie der Blitz drehte Murphy sich um, sprang über die verblüffte Pewter hinweg, stürzte mit vier großen Schritten zu dem Corgi. Sie warf sich auf den überrumpelten Hund und wälzte ihn herum. Tucker stieß gegen den großen Farbkübel. Ein bisschen schwappte über und spritzte auf ihren weißen Bauch.
    »Murphy!«, schimpfte Harry.
    Murphy knurrte, fauchte, schlug nach Tucker, während sie sich aufrichtete, dann stürmte sie Richtung Stall, die entrüstete Tucker hinterdrein. Gerade als Tucker aufholte, sprang Murphy, die verkörperte Anmut, in die Höhe, und der Hund lief unter ihr durch. Die Katze drehte sich in der Luft, landete kurz auf der Erde, sprang wieder in die Luft und auf die Stoßstange des roten Dually, wälzte sich dann über die Seite auf die Ladefläche. Sie goss noch Öl ins Feuer, indem sie sich über die Seite der Ladefläche hängte, indes der Hund keuchend unten stand.
    »Hat’s dir die Sprache verschlagen?«
    »Murphy«, sagte Tucker japsend, »das zahl ich dir heim.«
    »Haha.« Murphy sprang auf das Dach der Fahrerkabine. Der Transporter, der vor dem Eingang zum Stall parkte, schimmerte im satten Spätnachmittagslicht.
    Harry legte ihren Pinsel neben den Kübel. »Wag es ja nicht, Pfotenabdrücke auf meinen neuen Wagen zu machen.« Sie ging auf die Tigerkatze zu, die sie frech ansah, dann auf der Motorhaube ihrem Schwanz nachjagte, um möglichst viele Pfotenabdrücke zu hinterlassen.
    Gerade als Harry an der Tür ankam und sie öffnen wollte, um hinaufklettern und sich das kleine Miststück greifen zu können, sammelte Mrs Murphy sich, duckte sich und sprang in die Höhe. Sie schaffte es gerade bis zum offenen Heuboden, grub sich mit den Hinterkrallen in die Seite, hielt sich mit den Vorderpfoten fest. Ihr Luftstrom brachte die Beleuchtungsanlage zum Wanken, die wie ein großer Chinesenhut über der Heubodenöffnung schwebte.
    Sie sah zu ihrem Publikum hinunter. »Ich bin das Tier Nummer eins. Dass ihr das ja nicht vergesst.« Dann stolzierte sie in den Heuboden.
    Tracy krümmte sich vor Lachen. »Sie haben ja eine tolle Katze, Harry.«
    »Hitzschlag«, knurrte Tucker wütend.
    »Hochmut trifft’s eher«, erwiderte Pewter.
    »Ich sag trotzdem, sie fängt nicht eine einzige lausige Maus.«
    »Tucker, das würde ich an deiner Stelle nicht zu

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