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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Parasiten.« Er wandte sich an seine Klassenkameraden. »Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals etwas für jemand anderen getan hätte als für sich selbst.«
    »Kann sein, aber deswegen hat er es nicht verdient zu sterben«, sagte Hank Bittner, der von der Toilette zurück war, ruhig.
    »Tucker«, rief Mrs Murphy leise, »riech an dem Strick.«
    Die schöne Corgihündin ging zum Sheriff hinüber; ihre Krallen klickten auf dem Turnhallenboden. Sie hob die Nase, bevor Rick es merkte. »Talkumpuder.«
    Als der Sheriff hinunter sah zu dem Hund, der zu ihm hochsah, schien er etwas sagen zu wollen, ließ es aber bleiben. Stattdessen musterte er Harry, die nach Tucker pfiff. Das Tier gehorchte sofort.
    »Ich war’s nicht.« Dennis straffte das Kinn.
    Boom Boom verschränkte die Arme. »Sheriff, er ist nicht der Typ dazu.«
    »Wer dann?«, blaffte der Sheriff zurück. »Ich habe kleine alte Damen gesehen, die Betrug begingen, fünfzehnjährige Kinder, die ihre Eltern umgenietet haben, und Pfarrer, die ihre Schäfchen missbrauchten. Sagen Sie mir, wer ist der Typ dazu?«
    »Wenn keiner von euch für mich eintritt, erzähl ich alles über unser Abschlussjahr, was ich weiß«, drohte Dennis den anderen höhnisch.
    »Du Miststück!« Bittner sprang vor und war bei Dennis, bevor Cynthia ihn packen konnte. Mit einem vernichtenden Aufwärtshaken streckte er Dennis zu Boden.
    Rick packte Hanks rechten Arm, der junge Beamte hielt den anderen fest.
    »Er lügt. Er weiß nichts über niemanden«, fauchte Hank. Bob Shoaf sprang Hank bei. »Nur zu, Rablan, erfinde Geschichten, um deinen Arsch zu retten.«
    Dennis, dem Cynthia auf die Beine geholfen hatte, feixte. »Ich erzähle, was ich will, wann ich will, und meine Rache wird groß sein. Es war nicht meine Idee. Ich war nur zufällig dabei.«
    »Wo?«, fragte Rick.
    »In der Dusche.«
    »Augenblick mal.« Rick bedeutete Jason, dem jungen Beamten, die Handschellen aufzuschließen. »Sprechen Sie von heute? Oder von 1980?«
    »Er hat wahnsinnige Angst«, flüsterte Pewter.
    Dennis sah sich im Raum um, und seine Aufschneiderei schien zu versiegen. »Ich erinnere mich an gar nichts. Aber irgendwer hat den Strick in meinen Wagen gelegt.«
    »Der Blödmann faselt von dem Strick, bevor der untersucht wurde.« Market Shiflett war über Dennis empört.
    »Kann ich nach Hause gehen?«, seufzte Chris.
    »Nein«, antwortete Rick knapp.
    Harry, die neben Fair saß, fragte: »Was ist in meinem Abschlussjahr passiert?«
    Susan, an ihrer anderen Seite, flüsterte: »Die es wissen, verschwinden zusehends.«
    »Ja, alle gehörten zu der Insider-Clique.« Harry fühlte sich entsetzlich und halb benommen wegen der Morde und der lauernden Gegenwart vorsätzlichen Übels.
    »Alles Männer«, flüsterte Susan.
    »Bis jetzt«, sagte Fair. Er war um sie alle besorgt.

 
41
     
    »Na, dann wollen wir mal.« Rick stützte die Hände auf das schräge Holzpult und beugte sich vor.
    Cynthia war in der Turnhalle geblieben und überprüfte sämtliche Hände nach Rückständen vom Abfeuern der Pistole. Sie durchsuchte außerdem alle Handtaschen, Kleider- und Hosentaschen nach OP-Handschuhen. Als die Mittagszeit näher rückte, entschied Rick, dass die Klasse von 1980 ihr Mittagessen einnehmen konnte wie geplant. Susan, die für die Speisen zuständig war, arrangierte mithilfe der anderen die Tische. Es würde eine trübsinnige Gruppe sein, die den Rostbraten verzehrte.
    Rick hatte inzwischen ein Klassenzimmer mit Beschlag belegt. Er beabsichtigte, die Jahresbesten der Abschlussklassen zu befragen, da sie diejenigen waren, die wegstarben, jedenfalls die Männer.
    Market war Nummer eins auf der Liste.
    »Ich habe es aus zweiter – nein, dritter Hand gehört.« Market hüstelte hinter vorgehaltener Hand. »Ich habe nicht drüber nachgedacht – damals –, weil Charlie immer so furchtbar angab. Aber …«
    »Erzählen Sie mir einfach, was Sie gehört haben«, bat Rick geduldig.
    »Sie wissen von den Jahrgangsbesten?«
    »Ja.«
    »An dem Tag, als die Abschlussklasse von 1980 ihre Jahrgangsbesten wählte, was Mitte Oktober gewesen sein dürfte, gab es die üblichen Aufregungen und Enttäuschungen, je nachdem, ob man gekürt worden war oder nicht. Aber ich habe gehört, dass Charlie Ashcraft, Leo Burkey, Bob Shoaf, Dennis Rablan und Rex Harnett Ron Brindell gepackt und vergewaltigt haben.« Market verzog das Gesicht. »Sie haben gesagt, wenn die Schwuchtel zum Beliebtesten gewählt würde, dann wollten sie ihn

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