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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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verloren. Im Moment, Dennis, sind Sie meine einzige Hoffnung.«
    Dennis ließ den Kopf hängen. Mrs Murphy hüpfte zurück, um Pewter und Tucker Bericht zu erstatten. »Ich weiß nichts.«
    Die Katze konnte den Lärm aus der Turnhalle hören, als sie noch nicht halb durch den Flur war. Sie sprang zu der offenen Flügeltür und erblickte die vielen Menschen, die alle auf den Beinen waren und riefen und schrien. Boom Boom war die Einzige, die saß, und sie war in Tränen aufgelöst.
    Tucker rannte zu Mrs Murphy und begrüßte sie. Pewter blieb auf dem Tisch, die Augen aufgerissen. Der Tumult lähmte sie. Sie stibitzte nicht mal Schinken und Rostbraten von den Tellern.
    Die einzigen Menschen, die sich nicht stritten, waren Harry, Susan, Fair, Bitsy und Chris. Selbst E.R. brüllte die Leute an.
    »Ich hatte gedacht, wir sind eine tolle Klasse.« Betrübt beobachtete Susan die Entladung von schlechten Manieren und aufgestauten Emotionen.
    »Vielleicht sollten wir rübergehen zu Mirandas Treffen«, sagte Harry.
    »Und es ihnen verderben?« Fair beugte sich nach vorn und wischte über seine Drillichhose. »Ich schlage vor, wir gehen alle nach Hause. Niemand, der seine fünf Sinne beisammenhat, wird hierbleiben wollen, um heute Abend zu tanzen.«
    »Himmel, Leute, was mache ich mit dem ganzen Essen? Es ist zu spät, um es abzubestellen. Irgendjemand muss das essen.«
    »Das hatte ich ganz vergessen.« Harry trat beherzt mitten ins Gewühl. »Ruhe!« Keine Reaktion. Sie stellte sich auf den Tisch und schrie aus Leibeskräften: »Ruhe!«
    Einer nach dem anderen verstummte, und alle wandten die Gesichter der Frau zu, die ihnen nie Anlass gegeben hatte, ihr zu misstrauen.
    Boom Boom wollte nicht aufhören zu schluchzen.
    »Boom.« Susan trat zu ihr und klopfte ihr auf den Rücken. »Wisch dir die Tränen ab. Komm schon. Wir müssen das Beste draus machen.«
    Als aller Augen auf sie gerichtet waren, atmete Harry tief durch, denn sie redete nicht gern vor Publikum. »Es hilft nichts, wenn wir aufeinander losgehen. Gerade jetzt müssen wir uns gemeinsam nach Kräften bemühen. Wie ihr wisst, hat der Sheriff uns entlassen. Bevor wir uns in alle vier Himmelsrichtungen zerstreuen, was sollen wir mit den vielen Speisen machen, die von Susan bestellt und von euch bezahlt wurden? Wie ihr wisst, wollten wir heute vor dem Ball im Erfrischungsraum zu Abend essen. Wir können es nicht abbestellen. Wir haben dafür bezahlt. Was wollt ihr tun?«
    »Gebt es der Klasse von 1950«, sagte Hank.
    »Sie haben selbst ein Essen organisiert«, erwiderte Susan ihm.
    »Können wir’s nicht der Heilsarmee schicken?«, fragte Deborah Kingsmill.
    »Ich rufe an und erkundige mich.« Susan ging zu ihrem Auto, wo sie ihr Handy gelassen hatte.
    »Wir könnten unser Abendessen verzehren und dann gehen. Ich finde es obszön, unter diesen Umständen einen Ball zu veranstalten«, meinte Linda Osterhoudt. »Und ich finde es obszön, das viele Essen zu verschwenden, wenn die Heilsarmee es nicht nimmt.«
    Die anderen murmelten beifällig.
    »Sollen wir abstimmen?«, fragte Harry.
    »Warte, bis Susan zurückkommt«, schlug Bonnie Baltier vor.
    »Selbst wenn wir abstimmen, heißt das nicht, dass die Mehrheit entscheidet.« Market schüttelte den Kopf. »Man kann die Leute nicht zum Essen zwingen.«
    »Wir können ja abzählen, wer teilnehmen will. Und was übrig bleibt, können wir denen mit nach Hause geben, die beschließen, zum Abendessen zu kommen.« Harry drehte sich zu Susan um, die gerade wieder hereinkam. »Was sagen sie?«
    »Danke für unsere Großzügigkeit, aber sie haben im Augenblick nur sechs Personen zu versorgen.«
    »Okay, wie viele wollen zum Abendessen im Erfrischungsraum kommen? Ohne Tanz.«
    Füße schlurften, dann hoben sich schüchtern ein paar Hände.
    Wenig später schossen weitere in die Höhe.
    Fair und Harry zählten.
    »Boom Boom, du kommst doch bestimmt.« Susan reichte ihr ein Papiertaschentuch.
    »Ja«, erwiderte sie matt.
    »Kommst du auch, Cynthia?« Harry lächelte, als die Polizistin die Hand hob.
    »Das möchte ich auf keinen Fall verpassen.«
    »Dreißig.«
    »Einunddreißig.« Fair war mit Zählen fertig.
    »Wieso hab ich einen zu wenig?«, fragte Harry verwundert.
    »Hast du nicht. Du hast bloß vergessen, dich mitzuzählen«, sagte er.
    »Also gut. Wir sehen uns heute Abend zum Essen, um sechs im Erfrischungsraum. Bringt Kühltaschen und Behälter mit, damit ihr was mit nach Hause nehmen könnt.« Sie hielt sich mit der Hand an

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