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Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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können wir weitermachen? Ich jedenfalls nicht.«
    Boom Boom legte ihr Braten-Sandwich aus der Hand. »Wenn wir unsere Jubiläumsfeier absagen, hat der Mörder gewonnen. Er hat uns alles verdorben.«
    »Mir ist lieber, er gewinnt, als dass ich tot bin«, erwiderte Market scharf.
    Andere stimmten ihm zu.
    Mike Alvarez widersprach. »Ich bin den ganzen Weg von Los Angeles hierhergekommen. Wenn wir eng zusammenbleiben, was kann er machen?«
    »Ich habe etwas dazu zu sagen«, meldete sich Mikes attraktive Frau. »Wir sind den ganzen Weg von L.A. gekommen, und es wäre wunderbar, wenn wir den Rückweg lebendig antreten könnten – und zwar bald.«
    Er weigerte sich, etwas zu erwidern.
    »Wir könnten diese Sache vermarkten«, witzelte Bonnie. »Ihr kennt doch diese Krimi-Partyspiele? Wir bringen eins raus, Mord beim Klassentreffen. Man muss die Gelegenheit beim Schopfe packen.«
    »Baltier, wie unsensibel«, schalt Boom Boom.
    Hank Bittner kam zurück und schickte Bob Shoaf hinaus. Bob und Dennis funkelten sich wütend an. Dann machte Bob auf dem Absatz kehrt und ging zu Rick Shaw.
    Chris setzte sich und vermied es, Dennis anzusehen. Market setzte sich an ihre andere Seite, wie um sie zu beruhigen.
    Rick kam mit Bob Shoaf zurück, der nicht so aufgelöst wirkte wie Market bei seiner Rückkehr zu der Gruppe. Rick war noch nicht bereit, Dennis aus der Halle zu holen.
    Boom Boom fing an zu weinen. »Meine ganze mühsame Arbeit …«
    »Ach, um Himmels willen.« Harry knallte ihre Plastikgabel so fest auf den Tisch, dass sie zerbrach. »Hier geht es nicht um dich.«
    »Ich weiß, aber ich wollte, dass es ganz schön wird. Es ist auch deine mühsame Arbeit und Susans und Mikes und Dennis’. Bestimmt hat er gar keine Fotos gemacht.«
    »Doch, hab ich. Bis zu dem Mord.«
    »Wie lange dauert es, den Film zu entwickeln?«, fragte Cynthia.
    »Wenn ich ihn mit in mein Studio nehme, kann ich in einer Stunde zurück sein.«
    »Sie werden ihn doch nicht gehen lassen?« Hank Bittner war fassungslos.
    »Es gibt nicht genügend Beweise, um ihn einzusperren«, antwortete Cynthia.
    »Er hat den Schauplatz des Verbrechens verlassen!«, brauste Hank auf.
    »Ich war’s nicht.«
    Wieder sprachen alle aufgeregt durcheinander. Rick bat schreiend um Ruhe. »Wir haben Ihre Namen und Adressen, die Hotels, wo Sie abgestiegen sind. Wir setzen uns mit Ihnen in Verbindung, wenn wir Sie brauchen. Mir liegt nichts daran, dies alles noch unangenehmer als nötig zu machen.«
    »Werden Sie Dennis einsperren?«, beharrte Hank.
    »Nein, einsperren werde ich ihn nicht, aber ich begleite ihn in sein Studio«, erklärte Rick.
    Dennis biss sich auf die Lippe, bis sie blutete, merkte, was er getan hatte, und wischte sich mit einer Serviette den Mund ab.
    Rick und Dennis gingen, Cynthia blieb. Boom Boom stand auf, dann setzte sie sich abrupt hin, weil Susan sie herunterzog. Sie flüsterten einen Moment.
    Mrs Murphy folgte Dennis und Rick hinaus zum Streifenwagen.
    »Sie glauben mir nicht, oder?«, fragte Dennis.
    »Schauen Sie, Dennis« – Rick legte dem Mann seine Hand auf die Schulter –, »ich weiß, dass Sie Angst haben. Ich weiß nicht, warum Sie Angst haben, und ich wollte, Sie würden es mir sagen. Überlegen Sie mal. Sie müssen in diesem Land leben. Was immer es ist, was Ihnen Angst macht, kann nicht so schlimm sein, wie tot zu enden.«
    »Ich war’s nicht.« Dennis blieb stur breitbeinig stehen. »Ich hab Ron Brindell nicht vergewaltigt.«
    Rick schwieg einen Moment, da diese Antwort unerwartet kam. »Ich glaube Ihnen. Warum haben Sie solche Angst? Die Sache ist zwanzig Jahre her. Ich glaube, dass es passiert ist. Ich glaube Ihnen. Warum sind Sie heute abgehauen? Ich kann mir nur denken, dass Sie vor den anderen weggelaufen sind, die daran beteiligt waren. Oder weil Sie glauben, Sie sind der Nächste.«
    Er murmelte: »Ich weiß nicht. Es ist verrückt. Menschen erstehen nicht von den Toten auf.«
    »Nein, aber irgendjemand ist in der Turnhalle, der Ron Brindell geliebt hat. Eine Freundin, die Vergeltung für seine Leiden will. Vielleicht auch ein Mann. Er hätte einen Liebhaber haben können. Keiner von Ihnen wusste davon. Der Mann ist nach all den Jahren zurückgekommen, um Rache zu üben. Er könnte verheiratet sein und Kinder haben. Woher wollen Sie das wissen? Wir haben Rons Cousine in Lawrence, Kansas, angerufen, um zu sehen, ob sie irgendetwas weiß. Sie sagte, sie haben sich nie nahegestanden. Nach der High School hat sie den Kontakt zu ihm

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