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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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hatten und die beiden im Erdgeschoss ausgestiegen waren, baten sie den Pförtner Gäntner, ihnen die Bänder der Überwachungskamera von den letzten beiden Abenden auszuhändigen.
    Ohne Widerspruch schritt Gäntner durch eine Tür hinter dem Tresen und kehrte kurz darauf mit dem angeforderten Material zurück. „Wir bewahren immer die Videobänder einer Woche auf. Sollte in dieser Zeit nichts Ungewöhnliches geschehen sein, dann überspielen wir sie wieder.“
    Nora nickte. „Können Sie sich zufällig daran erinnern, ob Herr Sattler dieses Gebäude sowohl gestern als auch vorgestern erst gegen 21 Uhr verlassen hat?“
    Gäntner schüttelte den Kopf. „Ich bin immer nur von 6 Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags hier. Danach übernimmt mein Kollege Hans Braun. Daher kann ich Ihnen nicht sagen, wann Herr Sattler gestern und vorgestern gegangen ist. Aber auf diese Frage dürften Ihnen die Videobänder eine Antwort geben, nicht wahr?“
    „Das stimmt. Vielen Dank, Herr Gäntner. Sie haben uns sehr geholfen“, garantierte Nora ihm lächelnd, ehe sie sich von ihm verabschiedete und mit Thomas hinaus in den Schneefall stapfte. Da sich die Schneeschicht auf dem Bürgersteig bereits merklich erhöht hatte, begaben die Kommissare sich überaus vorsichtig zu Noras Ford.
    „Trotz der Videobänder bin ich dafür, dass wir Hans Braun nach Sattlers Alibi befragen“, gab Nora kund, als sie bei ihrem Auto ankamen. „Sicher ist sicher.“
    „Ja, ich weiß, dass du immer auf Nummer sicher gehen willst.“
    „Geschadet hat es uns noch nie, oder?“
    „Nein, aber die eine oder andere vergeudete Stunde hat uns deine Liebe zur Genauigkeit durchaus schon gekostet. Aber ich verzeihe dir. Du bist wie du bist.“
    „Das Kompliment gebe ich gerne zurück.“
    „Was soll das denn heißen?“, fragte Tommy mit gespielter Empörung, während sie in den Ford stiegen und sich anschnallten.
    „Du bist grundsätzlich eher faul und unordentlich. Genau aus diesem Grund muss ich ja alles mehr als gründlich machen. Ich muss in dieser Hinsicht für uns beide denken.“
    „Du suchst doch konsequent nach zusätzlicher Arbeit“, erwiderte Tommy brummend. „Manchmal glaube ich, dass du ohne -“
    „Lass uns diesen Hans Braun doch einfach besuchen, anstatt hier zu diskutieren“, fiel Nora ihm ins Wort. „Wir könnten schon längst mit der Befragung fertig sein.“
    „In Ordnung. Es hätte sowieso keinen Zweck, weiter zu diskutieren. Am Ende würden wir so oder so zu diesem Kerl fahren, stimmt’s?“
    Nora grinste. „Da es mein Wagen ist und ich am Steuer sitze, ja.“
    „Ich will eine neue Kollegin.“
    „Das kann ich keiner anderen Frau antun.“
    Im Anschluss an diese kleinen Sticheleien begaben die beiden sich auf direktem Weg zu Hans Braun, dessen Adresse in der Prinzenstraße sie über Funk in Erfahrung gebracht hatten.
    Der 54-Jährige war sich absolut sicher, dass Bernd Sattler sowohl gestern als auch vorgestern Abend die Firma Fairtex erst gegen 21 Uhr verlassen hat. Er habe sogar noch kurz mit dem Anwalt gesprochen. Daher könne er beschwören, dass Sattler bis spät abends in seinem Büro war.
    Daraufhin bedankten die Kommissare sich bei dem Pförtner und fuhren zurück in die Direktion, um die Überwachungsbänder an Peter Kranz, dem 36-jährigen Experten der Kriminaltechnik, weiterzugeben.
    Wenig später machten die beiden sich auf den Weg zu Sven Holt, dem Nachbarn der Meiers.

28
    Nach dem zweiten Klingeln öffnete Sven Holt seine Haustür. Er trug einen gelben Pullover zu einer dunklen Jeans. Sein Gesicht war für diese Jahreszeit auffällig stark gebräunt. Offensichtlich gönnte der 45-Jährige sich regelmäßige Besuche bei einer Sonnenbank.
    „Kripo?“, fragte er zweifelnd, als er Noras Ausweis erblickte, den sie bereits in die Höhe hielt.
    „So ist es. Wir würden uns gerne mit Ihnen über die Ermordung Ihres Nachbarn unterhalten.“
    „Oh ja, davon habe ich schon gehört. In der ganzen Straße gibt es momentan kein anderes Gesprächsthema mehr. Eine grausige Geschichte.“ Holt kratzte sich an seinem stoppeligen Dreitagebart. Dann musterte er die Kommissare. Schließlich trat er einen Schritt zur Seite und hieß sie mit einer einladenden Geste willkommen.
    Der Flur führte in ein muffiges Wohnzimmer, das zwanzig Quadratmeter umfasste. Ein gigantischer Fernseher fiel Nora als Erstes ins Auge, als sie den Raum betrat. Dann erblickte sie eine DVD-Sammlung, die in mehreren Regalen eines Schranks stand.
    „Fühlen

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