Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
Vom Netzwerk:
leider etwas gedulden müssen. Wir können heute Abend alles besprechen.“
    „Tatsächlich?“, fragte Julia Sattler gereizt. „Bist du dir sicher? Wann kommst du denn heim? Um 23 Uhr? Oder sogar schon um 22 Uhr?“
    „Du weißt genau, dass ich momentan sehr viel zu tun habe. Aber es werden auch wieder einfachere Zeiten kommen. Ganz bestimmt.“
    „Das würde ich nur zu gerne glauben.“
    Sattler ergriff seine Frau an den Armen und schob sie aus dem Büro. Auch Bettina ging wieder hinter ihren Schreibtisch, um Sattlers Bericht auszudrucken.
    „Ich warte hier, bis die Polizisten weg sind“, verkündete Julia, als ihr Mann seine Tür schon wieder hinter sich schließen wollte.
    „Das kannst du gerne machen. Aber ich habe gleich noch eine wichtige Besprechung und somit keine Zeit für dich. Also, bis heute Abend.“ Mit diesen Worten schloss der Anwalt die Tür und sah entschuldigend zu Nora und Tommy. „Sie müssen verzeihen, aber meine Frau ist derzeit ein wenig durch den Wind. Wir sehen uns nämlich kaum noch. Das macht ihr verständlicherweise zu schaffen. Dennoch rechtfertigt das nicht den unverzeihlichen Auftritt, den sie soeben hier geboten hat. Sie versteht nicht viel von angemessenem Verhalten in geschäftlichen Umfeldern. Sie ist lediglich eine Kassiererin.“ Er ließ sich wieder hinter seinem Schreibtisch nieder und zog an seiner Zigarette. „Wo waren wir denn eigentlich?“
    „Wir wollten wissen, ob jemand bestätigen kann, dass Sie gestern Abend bis 21 Uhr hier in Ihrem Büro waren.“
    „Richtig. Nun, meine Sekretärin ist bereits gegen 17 Uhr heimgefahren. Von meinen Kollegen habe ich auch niemanden mehr getroffen. Aber unten in der Eingangshalle ist eine Videokamera installiert. Auf dem Überwachungsband müsste zu sehen sein, wie ich die Kanzlei verlasse. Ich hoffe, das reicht Ihnen als Alibi.“
    „Selbstverständlich müssen wir das zunächst überprüfen.“
    „Machen Sie, was Sie nicht lassen können. Das ist schließlich Ihr Job, nicht wahr? Und glauben Sie mir: Ich bewundere Sie für Ihre harte Arbeit und Ihren selbstlosen Einsatz für unsere Gesellschaft.“
    Thomas ließ den Kopf sinken. Jetzt fährt der Kerl die ganz großen Geschütze auf, um sich bei Nora einzuschleimen. Das ist nicht auszuhalten.
    „Sie müssen es auf Ihrem täglichen Weg sicherlich mit dem übelsten Abschaum dieser Stadt zu tun haben, nicht wahr? Wie halten Sie das nur aus, Frau Kommissarin? Ich finde das bewundernswert. Ich könnte das nicht.“ Er zog erneut an seiner Zigarette und legte diese dann in einen Aschenbecher auf dem Schreibtisch.
    „Nun“, erwiderte Nora und sah sich beeindruckt um. „Häufig führt mich dieser üble Weg in schöne Büros.“
    Thomas kicherte in sich hinein, während Nora den Anwalt schamlos anlächelte und ihm die Hand reichte. „Und viele Menschen dieses ‚Abschaums’ sind in der Regel furchtbar nett zu mir. Die wollen schließlich keinen falschen Eindruck hinterlassen. Daher war es sehr abwechslungsreich, Sie kennengelernt zu haben.“
    Sattler räusperte sich beschämt. „Verstehe. Nun ja, äh, gut.“ Er gab ihr ebenfalls die Hand und rückte dann seine Krawatte zurecht.
    „Ach, ehe ich es vergesse“, merkte Nora noch an. „Wir müssen Sie bitten, in absehbarer Zeit in unsere Direktion zu kommen, um sich dort Ihre Fingerabdrücke abnehmen zu lassen und eine Speichelprobe abzugeben.“
    „Wieso sollte ich das machen?“
    „Um ganz sicher als Täter ausgeschlossen werden zu können. Das ist doch sicherlich in Ihrem Interesse, nicht wahr?“
    „Ja, natürlich. Wenn es unbedingt nötig ist, dann werde ich zu Ihnen kommen. Ich weiß jedoch nicht, wann ich das schaffe, da ich seit einigen Wochen wirklich unglaublich viel zu tun habe.“
    „Tja, man muss Prioritäten setzen“, verkündete Tommy. Dann stand auch er auf und verabschiedete sich vom Anwalt.
    „Einen schönen Tag noch, Herr Sattler.“

27
    Als die Ermittler wenig später mit dem Fahrstuhl zurück ins Erdgeschoss fuhren, lachte Thomas aus vollem Hals. „Ich wusste, dass du diesen Typen mögen würdest. Ich habe es vom ersten Augenblick an gewusst!“
    Nora schüttelte lächelnd den Kopf. „Ja, ich hasse solche schmierigen Kerle über alles. Die glauben tatsächlich, etwas Besseres zu sein, weil sie einen feinen Anzug tragen und einen angesehenen Job haben. Mann, wie mich solche Typen aufregen. Am liebsten hätte ich Sattler eine verpasst.“
    Nachdem sich die Türen des Fahrstuhls wieder geöffnet

Weitere Kostenlose Bücher