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Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Rache verjährt nicht: Roman (German Edition)

Titel: Rache verjährt nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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wegsperren?«
    »Keine Ahnung. Da müssen Sie einen Anwalt fragen.«
    »Hab ich schon«, sagte Hadda lächelnd. »Der schätzt so etwa drei bis vier Jahre, wenn ich Glück habe. Danach müsste ich dann hier den Rest meiner alten Strafe absitzen.«
    »Mit dem hier«, sagte McLucky und hielt den Rekorder hoch, »würde die ganz sicher aufgehoben.«
    »Ohne schlüssige Beweise?«, entgegnete Hadda. »Verstoß gegen die Bewährungsauflagen. Tod eines Expolizisten? Hier bei uns gibt es keine mildernden Umstände für Racheakte. So oder so würde ich wieder im Knast landen. Hören Sie, ich hätte damit zum Yard gehen können, aber jetzt nicht mehr, wo Medler tot ist.«
    McLucky betrachtete sein Gegenüber forschend.
    »Ich weiß ja nicht, ob Sie sich selbst was vormachen, Hadda, aber mir machen Sie jedenfalls nichts vor. Ich glaube, ich hab gleich bei unserem ersten Gespräch Bescheid gewusst. Bei der Arbeit, für die Sie mich bezahlen, geht es Ihnen doch gar nicht darum, Ihre Unschuld zu beweisen. Sie wollen die Sache selbst aus der Welt schaffen.«
    »Haben Sie einen Fortbildungskurs in Psychologie absolviert?«
    »Sollte ich vielleicht. Wie gesagt, mich haut man nicht so leicht übers Ohr wie dieses nette schwarze Mädchen, das Ihnen geholfen hat, aus dem Gefängnis zu kommen. Oder weiß die Bescheid?«
    Hadda schüttelte den Kopf.
    »Sie hat absolut keine Ahnung.«
    »Sehr überzeugend. Was heißt, entweder Sie haben ihr gegenüber Skrupel oder Sie lügen.«
    »Lügen? Wann habe ich Sie je angelogen?«
    »So ungefähr jedes Mal, wenn Sie durch einen Raum schlurfen, als könnten Sie nicht mal dann ein bisschen Tempo zulegen, wenn ein geiler Gorilla mit einem Mordsständer Sie quer durch die Steppe jagen würde.«
    »Ich glaube, Sie müssten Ihre Naturkundekenntnisse mal ein bisschen auffrischen.«
    »Das liegt daran, dass ich so viel Zeit mit Psychologie verbringe.«
    »Also? Wie geht’s jetzt mit uns weiter?«, fragte Hadda.
    McLucky sagte: »Ich weiß ja nicht, wie’s bei Ihnen aussieht, aber ich kann tun und lassen, was ich will. Ich kann noch immer die Finger von diesem ganzen Mist lassen, ohne dass irgendwas davon an mir hängen bleibt. Was hab ich denn gemacht? Bin nach Spanien geflogen, hab mit einem alten Kollegen geredet. Okay, ich hab so getan, als wäre ich daran interessiert, das Haus von Ihrem alten Kumpel zu kaufen, aber dadurch hab ich mir keine finanziellen Vorteile verschafft. Also ist das nicht strafbar.«
    »Na ja, immerhin haben Sie ein paar Wanzen im Haus versteckt, damit wir mithören konnten, was gesagt wird«, wandte Wolf ein. »Aber ich würde natürlich auch nicht von Ihnen erwarten, ernsthaft gegen das Gesetz zu verstoßen. Jedenfalls nicht für das Geld, das ich Ihnen bisher gezahlt hab.«
    Er lächelte, während er das sagte.
    »Hört sich für mich ganz nach dem Beginn einer Verhandlung an«, sagte McLucky. »Hören Sie, ehe ich überhaupt irgendwas entscheide, will ich wissen, was es mit diesen ›gewissen Interessen‹ auf sich hat? Worum geht’s da? Whitehall? Geheimdienst?«
    Hadda zuckte die Achseln.
    »Weiß der Himmel. Wahrscheinlich das Wirtschaftsministerium, aus Angst, mein Prozess könnte den wirtschaftlichen Interessen des Landes schaden. Ich war mal ziemlich wichtig, wissen Sie noch?«
    McLucky bleckte die Zähne und knurrte: »Erzählen Sie mir keinen Scheiß. Dieser Wesley ist nicht bloß irgendein kleiner Beamter. Ich hab mir das Band angehört, klar? Die Art, wie Sie Wesley wiederholt haben, das klang, als würde Ihnen der Name was sagen. Medler hat das auch gemerkt.«
    »Hat mich nur an jemanden erinnert, den ich mal kannte«, sagte Hadda leichthin.
    »Ach ja? Alter Freund oder alter Feind? Wenn ich nämlich daran denke, was Sie für alte Freunde haben, will ich mir gar nicht vorstellen, wie Ihre alten Feinde wohl sind.«
    »Ich hab noch immer ein paar echte Freunde«, sagte Wolf.
    »Sie meinen, Ihren Anwalt und seine Frau. Ja, wenn ich bedenke, wie die Sie gedeckt haben, klingt das, als wären die beiden echte Kumpel. Oder wissen Sie bloß, wo die ihre Leichen im Keller verbuddelt haben?«
    »Nein, auf Ed und Doll verlasse ich mich blind. Und es sind gute Menschen. Ich möchte, dass Sie sie kennenlernen. Vielleicht arrangier ich das, wenn Sie das nächste Mal in London sind. Überhaupt, Sie könnten bei ihnen wohnen. Wäre um einiges billiger als diese Nobelhotels, die ich immer auf ihren Spesenzetteln finde.«
    »Moment mal! Wenn Sie jemanden wollen, der in

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