Rache zum Dessert (German Edition)
ab.
„Herr Kopnick“, Karl deutete mit den Augen um die Säule herum.
„Ach der! Glaubst du ernsthaft, er würde fragen, warum ich ihn nicht bis zum Ende verführt habe?“
„Nein, aber es muss doch nicht sein, dass er dich sieht. Glaubst du nicht, dass er dich fragen würde, was du hier zu suchen hast?“
„Du hast Recht. Ich verzieh mich lieber“, stimmte Theresa zu. Schnell warf sie Karl einen Handkuss zu und ging hinaus in den Garten.
In der Nähe des Hauses ließ sie sich auf eine Bank sinken und beobachtete einige Gäste, die in Grüppchen vor dem Haus standen und rauchten. Dass Michael sie so kühl begrüßt hatte, machte ihr wirklich zu schaffen. Krampfhaft zog sich ihr Herz zusammen. Das hatte sie nun davon. Sie hatte sich auf ihn eingelassen und konnte nun nichts anderes mehr tun, außer sich die Wunden zu lecken.
Die Abenddämmerung setzte bereits ein, und durch den erleuchteten Hauseingang erkannte Theresa die Silhouette des Gastgebers. Wahrscheinlich hielt er irgendeinen Small Talk und ahnte in keinster Weise, dass schon bald die Hölle losbrechen sollte. Hier und da klang Gelächter zu ihr herüber.
Langsam schlenderte sie durch den Garten . Lee hätte sicher seine Freude hier , kam ihr unwillkürlich in den Sinn. Doch Karl schien das noch gar nicht registriert zu haben. Er war gedanklich schon weit weg von Lee. Und Luisa? Die schien ausgerechnet hier ihren Deckel zu finden.
Im Hintergrund ihrer Gedanken nahm sie plötzlich Schritte wahr. Schnell huschte sie hinter eine Hecke, als sie auch schon Michael mit einer Frau um die Ecke biegen sah. Vertraulich hatte sie sich bei ihm eingehakt und sah ihn mit glänzenden Augen an. Alles an ihnen wirkte so vertraut, als kannten sie sich schon seit Jahren. Angestrengt versuchte Theresa irgendetwas zu verstehen, was aber angesichts der Hintergrundgeräusche aus dem Haus nicht möglich war. Auf jeden Fall wirkte das Gespräch sehr intim. Zärtlich gab er der Frau einen Kuss auf die Stirn und führte sie wieder in Richtung Haus zurück.
Theresa wartete, bis die beiden außer Sichtweite waren, bevor sie ihr Versteck verließ. „So ein Bastard“, schimpfte sie. Erbost zupfte sie sich einige Blätter von der Kleidung.
War das seine Frau gewesen? Hatte sie sich wirklich für einen Seitensprung hingegeben?
„Oh Gott“, jammerte sie, doch dann siegte die Wut in ihr. Das war ja wohl die Höhe. Was erlaubte er sich eigentlich, sie so schamlos für seine niederen Instinkte zu missbrauchen. Sie musste ihn zur Rede stellen. Jetzt sofort, vor seiner Frau. Ärgerlich stapfte sie ihnen hinterher. Mal sehen, was dieser feine Herr Anwalt dazu zu sagen hatte.
Als Theresa die beiden erreicht hatte, saß Michael mit seiner Begleitung auf einer Bank und hielt den Kopf auf seine Hände gestützt. Er schien völlig in Gedanken zu sein. Erst als sie direkt vor ihm stand, hob er den Kopf. „Hallo Theresa, was machst du denn hier?“, fragte er überrascht.
Wie er ihren Namen aussprach. Sofort durchfuhr sie wieder dieses Kribbeln.
„Dasselbe wollte ich dich Fragen“, sagte sie so kontrolliert wie möglich. „Weiß deine Frau eigentlich, dass du mit mir im Bett warst?“ Sie wandte den Blick zu der, sie musste es zugeben, sehr attraktiven Damen. „Wussten Sie das?“
Irritiert starrten die beiden Theresa an.
„Schnüffelst du mir etwa hinterher?“, fragte er sie amüsiert, als er begriff, wovon Theresa sprach.
„Nein, warum auch. Ich war nur zufällig auch gerade hier unterwegs.“
Immer noch schaute er sie belustigt an. Diese Frau war so was von kratzbürstig, dass er unwillkürlich das Bild einer streunenden Katze vor sich sah. Schön zum Ansehen, aber man musste sich verdammt noch mal hüten, um sich keine blutige Nase zu holen.
Michael wandte sich der Frau zu. „Geh schon mal rein, ich komme gleich nach.“
„Bist du dir sicher?“, fragte sie und sah dabei belustigt drein. „Ich bin übrigens Mia Tanner, seine Schwester“, sagte sie augenzwinkernd zu Theresa. Leicht hob sie ihr Kleid an und ging die Abkürzung über die Wiese, zum Haus zurück. Verdattert blickte Theresa ihr nach.
„Fühlst du dich jetzt besser?“, fragte Michael.
„Ach lass mich doch in ruhe?“, fauchte sie ihn an.
„Jetzt reichts mir aber.“ Fest umschloss er ihren Arm und blinzelte sie wütend an. „Warum bist du so?“
„Warum ich so bin? Das
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