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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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Lockiges, drahtiges Haar verstopfte ihn und klebte an Maggies Rasierer. Camilla hatte sich tatsächlich die Achseln rasiert.
    Und nun brach Maggie in Tränen aus. Sie ging neben dem Waschbecken in die Hocke und weinte, weinte aus Wut und Trauer, wiegte sich vor und zurück und fühlte sich, als ob in ihr etwas zerbrach, das nie wieder heilen würde.
    Ihre lächerlichen, dummen Träume – wohin hatten sie sie geführt? Nun war sie vollkommen allein. Ihre Eltern konnte sie nicht anrufen. Sie hatte kaum noch mit ihnen gesprochen, seit sie Sheffield verlassen hatte, und nur hin und wieder eine Karte geschickt, um ein Lebenszeichen von sich zu geben. Ihre Eltern verziehen ihr nicht, dass sie einfach gegangen war, und im Grunde war es Maggie auch egal, was sie dachten.
    Aber sie war hier in London, allein, schwanger, ohne Freunde und Geld, und wohnte in einer stinkenden, elenden Absteige, die das Wort Wohnung nicht verdiente. Sie dachte zurück an das Mädchen, das sie in Sheffield gewesen war, dieses alberne, naive Ding mit Träumen von Ruhm und Reichtum, von schönen Kleidern und Romanzen, mit dem Rock-’n’-Roll-Soundtrack im Kopf, der es auf Schritt und Tritt begleitete. Mein Gott, was für eine dumme Kuh sie gewesen war.
    Irgendwann kroch sie ins Bett und weinte und schluchzte, bis sie vor Erschöpfung einschlief.

    Als sie am nächsten Morgen erwachte, schien die Sonne durch die gräulichen Vorhänge. Das Fenster stand offen, und sie hörte aus der Wohnung unter ihrer Musik – irgendetwas Blödsinniges, »Tiger Feet« von Mud, und Maggie lag in ihrem Bett, hörte zu und blickte in den blauen Himmel. Und in diesem Augenblick traf sie eine Entscheidung.
    Sie würde nicht mehr weinen.
    Sie würde kein Opfer mehr sein.
    Sie stemmte sich aus dem Bett, zog einen langen, formlosen Kaftan über und verließ die Wohnung. Die warme Morgensonne im Nacken, tappte sie zum Laden an der Ecke und kaufte Chlorbleiche, Gummihandschuhe, einen Mob, Scheuerbürsten, Lappen … Dann schleppte sie alles zurück, drehte das Radio auf, machte sich Tee, band ihr Haar zusammen und begann mit der Arbeit.
    An diesem Morgen schrubbte Maggie auf Knien ihre Wohnung blitzsauber. Sie wischte und putzte die Zimmer vom Boden bis zur Decke, bis jede Oberfläche funkelte und jede Spur von Camilla und Derek beseitigt war. Ihr war nicht mehr übel – tatsächlich hatte sie sich seit Wochen nicht mehr so gut gefühlt.
    Sie packte alle Sachen ihrer Mitbewohnerin in einen großen Plastiksack und stopfte die wenigen Dinge, die sie an Derek erinnerten, dazu. Sie schleppte sie hinunter auf die Straße und warf sie dort in einen Müllcontainer. Dann klopfte sie unten an die Tür und bat Rita, ihre Nachbarin, ihr zu helfen.
    »Diese Matratze willst du wegwerfen?«, fragte Rita. »Du brauchst die wirklich nicht mehr?«
    »Nein, ganz sicher nicht«, sagte Maggie grimmig, und zum ersten Mal seit Monaten hörte sie ihren Sheffield-Akzent deutlich heraus. »Ich will sie nicht in meiner Nähe wissen.«
    Also schleppten sie zusammen die Matratze das dunkle, muffige Treppenhaus hinunter und hievten sie ebenfalls in den Container. Maggie dankte Rita, kehrte in die Wohnung zurück, warf die Tür zu, ging ins Bad und schnitt ihre Haare ab. Als sie fertig war, betrachtete sie im glasklaren Spiegel zufrieden ihr Werk. Der Bob war durchaus ansehnlich geworden; die vielen Stunden bei Toni’s in Sheffield zahlten sich nun aus. Kein einziges Mal empfand sie Reue oder stellte in Frage, was sie getan hatte, was geschehen war. Sie nahm ihren Mantel und ihr Scheckbuch und schickte ein Dankgebet zum Himmel, dass sie wenigstens so klug gewesen war, ein wenig Geld zu sparen. Denn jetzt würde sie einkaufen gehen.

    Als Maggie am Abend in der Bar erschien, fiel Nigel fast in Ohnmacht. Das verträumte langhaarige Blumenkind mit den wallenden Kleidern und verspielten Oberteilen war verschwunden.
    An seine Stelle war eine junge, selbstbewusste Frau in grauem Faltenrock und taillierter Jacke getreten.
    »Da bist du ja«, sagte Nigel, der sich schon Sorgen gemacht hatte. »Und wie du aussiehst. Wo warst du, Schätzchen?«
    »Pitman’s, Oxford Street«, sagte sie tonlos. »Ich habe mich zu einem Schreibmaschinenkurs angemeldet.«
    »Du hast was? «
    »Es ist Zeit, die Augen aufzumachen«, sagte Maggie und legte ihre Tasche auf den Tresen. »Ich bin keine Schauspielerin. Ich bin nichts. Ich bin niemand«, korrigierte sie sich. »Ich bekomme ein Baby und brauche eine Arbeit, damit ich

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