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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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noch einen Zwischenstopp in Soho machen, und da fiel mir ein – warum, zum Teufel, eigentlich nicht mal bei Maggie reinschneien und gucken, wo die so die ganze Zeit schuftet – haha!«
    Ihre aufgesetzt lässige Sprache ging Maggie mächtig auf die Nerven – und nicht erst seit heute. Aber sie lächelte und fragte: »Was kann ich dir bringen?«
    »Ooh«, sagte Camilla und warf den glatten Vorhang aus blondem Haar über die Schulter. Dann wandte sie sich zu dem Mann neben ihr um, der zufällig Derek war und sie anblickte, als sei sie ein Wesen von einem fremden Stern. »Was ist denn das da im Glas? Sieht lecker aus.«
    »London Pride«, sagte Derek und musterte sie von Kopf bis Fuß.
    Camilla nickte Maggie zu, die sich inzwischen wieder gefasst hatte.
    »Kommt sofort«, sagte Maggie. »Camilla, das ist Derek. Mein Freund.«
    »Oh, mein Gott!«, stieß Camilla laut hervor, drehte sich Derek zu und ergriff seine Hand. »Du bist also der berühmte Freund. Sie redet ja von nichts anderem.«
    Derek wandte den Blick nicht von ihr ab. »Maggie hat nicht erwähnt, wie entzückend ihre Mitbewohnerin ist«, sagte er mit ernster Miene und drückte ihre Hand. Camilla warf sich in die Brust, und Maggie spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog. Nun wusste sie, dass Camilla nur deshalb nach Soho gekommen war, weil sie sich unbedingt Derek hatte ansehen wollen. Sie hätte es sich denken können, denn Camilla mochte dieses Viertel eigentlich nicht: So unkonventionell, wie sie sich gab – Camilla war im Grunde genommen wie die Gäste, die Maggie mit Geschichten von ihren Europareisen langweilten und dann indigniert die Brauen zusammenzogen, sobald jemand den Pub betrat, der »ausländisch« aussah. Nun schaute Derek auf. »Bin ich nicht ein glücklicher Mann?«, fragte er Camilla.
    »Und ob«, gab Camilla zurück, stützte die Ellenbogen auf die Theke und schmiegte ihren schlanken Körper an das polierte Holz. »Unbedingt.«
    Sie lächelte ihn an, und Derek erwiderte das Lächeln verlegen, und Maggie atmete auf, froh, dass der Augenblick vorüber war. Sie reichte Camilla ihr Glas.
    »Du wohnst also auch in Shepherd’s Bush?«, fragte Derek höflich.
    »Eigentlich etwas außerhalb von Hertford«, sagte Camilla. »Na ja, zumindest wohnen meinen Eltern dort.« Sie wandte sich an Maggie. »Ich hab’s dir noch gar nicht gesagt, oder? Sie haben mein Taschengeld erhöht. Ist das nicht lustig? Daddy hat wohl mit den Arabern ein ziemlich fettes Geschäft gemacht.«
    »Aha? Ist er Kamelhändler?« Derek hörte kaum noch hin.
    »So ähnlich.« Camilla gluckste vor Lachen. »Nur langweiliger. Ihm gehört Sherbourne’s.«
    »Sherbourne’s – die Tankstellen?«
    »Genau«, sagte Camilla schlicht.
    Derek starrte sie ungläubig an. »Du machst dich über mich lustig, oder?«
    »Ihr Nachname lautet Sherbourne«, bestätigte Maggie.
    Schweigen senkte sich über sie, während Derek die Neuigkeit zu verdauen versuchte. »Ich habe einen Restposten wunderschöner persischer Teppiche. Ich mach ihm einen guten Preis, wenn er sie haben will«, sagte er schließlich, und Maggie wusste, dass er die Frage nur zum Teil als Scherz gemeint hatte.
    Camilla musterte ihn. »Na klar«, sagte sie verunsichert. »Bist ›n echter Witzbold, was?«
    Er ist ein verdammter Mistkerl, wollte Maggie schreien. Ich sehe ihn heute seit Tagen zum ersten Mal wieder, und nun tut er so, als sei ich nicht einmal anwesend. »Musst du nicht los, Derek, Schatz?«
    »Gleich«, gab Derek zurück. »Mach uns noch einen Drink, ja, Liebes?«
    »Können wir uns unterhalten? Es ist wichtig.«
    Er ignorierte sie und hatte sich schon wieder Camilla zugewandt, die er nun über ihren Vater ausfragte. Camilla verließ den Pub eine Stunde später, und als Maggie, die in den Keller gegangen war, um Nachschub an Gin zu holen, wieder heraufkam, war auch Derek verschwunden. Tränen in den Augen, knallte sie die Flasche auf die Theke. Sie wollte unbedingt mit ihm sprechen. Es gab etwas, das er wissen musste.

    Am nächsten Morgen war sie früh wach. Sie hatte wieder schlecht geschlafen, ihr Herz tat weh, und ihr war übel. Sie rannte ins Bad, um sich zu übergeben, und als sie sich endlich zitternd wieder aufrichtete, sah sie Camilla im Türrahmen stehen. Sie rauchte. Maggie hätte sie am liebsten angebrüllt, sie solle die Kippe ausdrücken. Davon wurde ihr nur noch mehr schlecht.
    »War ein toller Abend gestern – coole Bands«, sagte Camilla, während sie Maggie kühl taxierte.
    »Schön.

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