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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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Kaliber. Und eine Idee keimte in seinem Kopf, noch ein winziger Same zwar, doch einer, der in den nächsten Wochen aufgehen, Wurzeln schlagen, wachsen würde.
    »Hören Sie, Margaret«, sagte er. »Ich weiß, dass Sie arbeiten müssen und ich Ihnen die Zeit stehle. Aber ich würde Sie gerne morgen Abend zum Essen einladen, in Ordnung? Vielleicht gibt es etwas … vielleicht kann ich Ihnen ja irgendwie helfen.«
    Margaret betrachtete ihn misstrauisch. »Ich brauche keine Hilfe.«
    »Wie Sie meinen.« George blieb ruhig. »Aber vielleicht brauchen Sie einen Freund.«
    Und zu ihrer großen Überraschung legte er eine Hand auf ihre und drückte sie.
    Margaret sah ihm in die Augen und spürte einen Moment lang einen Stich der Sehnsucht, als sie erkannte, dass sie so wunderschön und außergewöhnlich blau wie Dereks waren. Sie riss ihren Blick los und musterte ihn, musterte sein gutes und freundliches Gesicht und seine exakten, verhaltenen Bewegungen und empfand ein Gefühl der Sicherheit, das nach den vielen Wochen Achterbahnfahrt die pure Erleichterung war. »Danke«, sagte sie. »Das könnte sein.«

9
    G eorge hatte mehr mit seinem Bruder gemein als nur die Augenfarbe. Er war ein ehrgeiziger Mensch, aber er wollte Erfolg in seiner Firma, nicht mit windigen oder halbseidenen Geschäften. George wollte Stabilität und einen Platz in der Gesellschaft, denn er war von Natur aus ein vorsichtiger Mensch. Und es gab noch einen anderen Grund, einen, den er am liebsten nicht einmal sich selbst eingestanden hätte. Nigel hatte es auf den ersten Blick erkannt, und Derek hatte es schon immer gewusst, aber man schrieb das Jahr 1977, und George war ein introvertierter Mensch. Für ihn war Homosexualität etwas, das man verbergen musste, eine Krankheit, die man kurierte, indem man sie einfach leugnete. Ja, überall begannen Schwule auf die Straße zu gehen, um für ihre Rechte zu kämpfen, und in Städten wie London und New York wuchs die Akzeptanz mit der Anzahl der Homosexuellen, die sich zu ihrer Sexualität bekannten, aber das hatte für George keine Bedeutung. Wenn die Leute nicht akzeptieren wollten, dass Stars wie Elton John oder Freddie Mercury schwul waren, wie sollte ein scheuer Mensch wie George sich outen?
    Es kam ihm auch gar nicht in den Sinn, dass er eines Tages vielleicht eine Chance haben könnte, seine Sexualität auszuleben. Denn er wollte es nicht. Wenn er seine schändlichen Bedürfnisse befriedigte, dann nur heimlich und hastig, ohne dass jemand davon erfuhr. Und in der Zwischenzeit konzentrierte er sich auf die Arbeit, auf die nächste Karrierestufe und auf den neuen Kundenkreis, der ihn reich und erfolgreich machen würde. Er erschuf sich eine Welt, in der er verbergen konnte, wer er wirklich war.
    Und genau da kam Margaret ins Spiel.
    Er wusste, dass das Geld, das er ihr hätte geben sollen, ihr tatsächlich geholfen hätte. Aber sie hätte es genommen und wäre gegangen. Sie hätte ihn nicht mehr gebraucht.
    In den folgenden Wochen verbrachten Margaret und George immer mehr Zeit miteinander. Sie war wirklich allein in der großen Stadt. George bewunderte ihren Witz, ihre Unabhängigkeit; der Schreibmaschinenkurs war harte Arbeit, sie hatte nur wenig Geld und würde bald ein Baby zur Welt bringen, aber sie beklagte sich nie, sondern tat einfach, was nötig war, und das gefiel George immens. Ihm gefiel auch, dass er mit ihr ins Theater gehen und von nun an bei seinen Kollegen beiläufig den Namen Margaret erwähnen konnte, und als er einmal in den Augen seines Chefs eine Art Erleichterung aufblitzen sah, erkannte er, dass er sich die Mühe nicht umsonst machte. Margaret wusste sich zu benehmen, konnte angenehm plaudern und lächelte über seine Witze. Er lud sie in schicke Restaurants ein und genoss es, mit dieser hübschen, jungen Frau gesehen zu werden, obwohl sie ihn manchmal auf solch merkwürdige Art ansah, dass es ihn beunruhigte.
    Als der Sommer in den Herbst überging, verbrachten sie sogar noch mehr Zeit miteinander. George gefiel es besonders gut, dass ihr Bauch sich immer stärker rundete. Er liebte Kinder und hatte sich immer schon selbst welche gewünscht. Als das Baby zum ersten Mal in ihrem Bauch trat, saßen sie gerade bei einem Italiener in Soho, und Margaret nahm impulsiv seine Hand und legte sie sich auf den Bauch.
    »Fühl mal«, sagte sie mit leuchtenden Augen.
    George erschien die Berührung im ersten Moment viel zu intim, aber dann ließ er seine Hand liegen und spürte schließlich

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