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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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mich über Wasser halten kann, wenn es so weit ist.«
    Nigel nahm die Neuigkeiten ruhig auf. Er nickte. »Was ist mit Derek? Noch immer nichts von ihm gehört?«
    »Derek ist abgehauen, Nigel«, sagte Maggie. »Er kommt nicht zurück, und das wissen wir alle. Wie ich schon sagte – es ist Zeit, den Tatsachen ins Auge zu blicken. Ein paar Dinge müssen anders werden.« Sie schaute ihn an, als sei er ein Fremder.
    »Was hast du mit meiner kleinen Maggie gemacht?«, fragte Nigel.
    »Margaret bitte«, sagte sie fest.
    »Margaret?«
    »Maggie ist weg. Und kommt nicht wieder.«
    Schweigen. Ihr Blick war leidenschaftslos. Nigel seufzte und verdrehte die Augen.
    »Nun, Margaret «, sagte er. »Jemand hat nach dir gefragt. Er wartet schon seit einer Stunde auf dich. Sieht nicht schlecht aus. Vielleicht ein bisschen bieder für meinen Geschmack. Typ Buchhalter.« Und ein verkappter Schwuler, dachte er, sagte aber nichts.
    Sie ging hinüber zu dem Tisch, zu dem Nigel gedeutet hatte. Die Absätze der neuen Schuhe klickten auf dem Boden, und sie zog den Bauch ein. »Hallo?«, sagte sie zögernd. »Ich bin Maggie – Margaret. Was kann ich für Sie tun?«
    Er war ein nett aussehender, glattrasierter Bursche, der einen grauen Anzug mit einem hellblauen Hemd und einer dunklen Krawatte trug – nichts Auffälliges, aber stilvoll zusammengestellt. Sein helles Haar begann ihm auszugehen, aber der Kurzhaarschnitt verbarg das weitgehend und stand ihm gut. Sein Gesicht war attraktiv, und sein Aftershave roch angenehm nach Leinen und Gewürzen. Der Mann hatte Stil.
    »Margaret Michaels?« Höflich erhob er sich und ergriff ihre Hand. »Ich bin George Stone, Dereks Bruder. Können wir miteinander sprechen?«

8
    G eorge Stone war es gewohnt, hinter seinem Bruder aufzuräumen. Während er darauf wartete, dass die nächste Katastrophe eintrat, schrieb er bereits auf, was im Nachhinein zu tun sein würde; säuberlich machte er sich mit dem silbernen Parker-Kugelschreiber, ein Geschenk seiner Firma zum fünfjährigen Dienstjubiläum, Notizen in sein ledergebundenes Buch. Nigel hatte recht gehabt: George war tatsächlich Buchhalter. Er arbeitete bei Davidson and Davidson, die ihre Büros in der Nähe der Regent Street hatten. Er verdiente gut. Er prahlte nicht mit seinem Geld und leistete sich keine Marotten wie sein Bruder. Und er blickte auch nicht auf eine Reihe gescheiterter Geschäftsideen, wütender Ex-Partner und zurückgewiesener Ex-Freundinnen zurück.
    Tatsächlich hatte George gar keine Ex-Freundinnen, die diese Bezeichnung verdienten. Eigentlich nicht einmal ein Privatleben. Stattdessen kümmerte er sich um das von Derek, wenn wieder einmal eine Krise drohte. Nach außen hin war George der Langweiler, der ewige Junggeselle, der bei offiziellen Anlässen und beim Weihnachtsessen der Firma allein auftrat, obwohl es eine Menge Sekretärinnen gab, die sich nur zu gerne von ihm hätten einladen lassen. George war ruhig, wohlerzogen, rücksichtsvoll. Ein netter Mann in einer Welt voller Mistkerle. Und er war gern allein.
    Doch in letzter Zeit machte er sich immer öfter Gedanken darüber. Er hatte miterlebt, wie Geoff Simkins, der ein Jahr nach ihm angefangen hatte, an ihm vorbeigezogen war, weil er ein hübsches kleines Haus in Crouch End besaß und eine Frau, die bodenlange Laura-Ashley-Kleider trug und nette Dinnerpartys für den Vorstand und deren Frauen gab. Das letzte Mal war eine Lachs-Mousse serviert worden, die sogar George beeindruckt hatte.
    Als er an jenem Abend nach Hause in seine saubere kleine anonyme Wohnung in Marylebone zurückgekehrt war und sich sein gebügeltes Hemd für den nächsten Tag zurechtgelegt hatte, hatte er sich zum ersten Mal gefragt, was er tun sollte. Es war nicht fair, dass ausgerechnet er so war, wie er war, aber vielleicht würde es ja vorbeigehen. Vielleicht musste er einfach nur die richtige Frau finden und heiraten. Vielleicht war gar nicht mehr nötig.
    George wollte nicht wie Derek sein, das stand fest. Das Chaos, das seinen kleinen Bruder umgab, beunruhigte ihn. Stets war er derjenige, der sich mit verärgerten Angestellten, Abgesandten von Verbrecherorganisationen, den Mädchen und den Schwangerschaften auseinandersetzen musste. Und während er nun auf das neueste kleine Flittchen wartete, das sein Bruder angebumst hatte, gab er sich Mühe, sich nicht übermäßig aufzuregen. Er liebte seinen Bruder doch und konnte sich den Skandal nicht leisten, weswegen er auch eingewilligt hatte, wieder

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