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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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sie war bereits in Prom Night in Erscheinung getreten, und es war ein echter Kassenschlager gewesen. Nun zogen sie und Margaret nach L. A., um sich dort intensiver um ihre Karriere kümmern zu können.
    Das schmerzte Chelsea, wie sie zugeben musste. Sie wusste, dass Amber Talent hatte, aber als sie sie auf den Plakaten für Prom Night gesehen hatte, hätte sie fast schallend gelacht. Sie hatte sie kaum wiedererkannt. Sie wollte ihrer Schwester bestimmt nichts Böses, aber Amber war einfach keine Schauspielerin. Das war sie nie gewesen. Sie, Chelsea, konnte spielen und war die Lustige, Talentierte, die alle liebten – es war sogar in den Sechs-Uhr-Nachrichten erwähnt worden, als Roxy eingestellt worden war, verdammt noch mal!
    Amber war … viel zu soft, wenn Chelsea es sich genau überlegte. Weich und begierig darauf, anderen zu gefallen, ein kleines wimmerndes Mama-Mädchen, das zu allem Ja und Amen sagte. Manchmal wünschte Chelsea sich, dass ihre Schwester sich endlich einmal gegen Margaret durchsetzte – hatte sie denn kein verdammtes Rückgrat?
    Nein. Chelsea stoppte die Gedanken, die wie immer in den gleichen Bahnen verliefen. »Du bist jämmerlich«, sagte sie zu sich selbst. Sie war jämmerlich, und das vertraute Gefühl des Selbstekels überschwemmte sie. Sie hatte seit Jahren nicht gearbeitet und vegetierte im Grunde genommen nur noch dahin. In ihrem Leben geschah nichts, es sei denn, man zählte die Saufgelage mit ihren sogenannten Freunden, die gelegentlichen Anrufe und die äußerst seltenen Besuche Margarets hinzu – und für wen die nun quälender waren, für sie oder ihre Mum, konnte Chelsea nie genau sagen.
    Sie legte die letzte Zeitung wieder zusammen und blickte durchs Fenster hinaus in den grauen Nachmittag. Alles war grau, alles, und sie war vollkommen allein. Sie fühlte sich hilflos, ohne Wurzeln, leer – so schlimm, wie man sich nur fühlen konnte. Es war noch zu früh, um auszugehen, aber sie konnte sich schon hier einen kleinen Drink genehmigen, um sich die Zeit zu vertreiben.
    Während sie durch ihre Küche schlurfte, nahm Chelsea noch eine von ihren Pillen. Es waren Schmerzmittel, die man ihr nach dem Unfall vor zwei Jahren verschrieben hatte, aber sie nahm sie noch immer. Sie öffnete den Kühlschrank und holte eine Flasche Wein heraus. Es stimmte nicht, dass sie Alkoholikerin war, nur weil sie immer Stoff im Haus hatte. Hieß es nicht, dass man bei einem echten Alki gar nichts finden konnte, weil immer schon alles weggesoffen war? Nun – so weit war sie jedenfalls noch nicht.
    Sie trank das erste Glas Wein, und das warme, angenehme Gefühl breitete sich in ihr aus. Alles würde gut werden. Alles war ganz in Ordnung so. Sie war keine Versagerin, sie war Chelsea Stone. Sie ging in ihr Schlafzimmer und legte sich ins muffige Bett – sie hatte es seit Wochen nicht frisch bezogen oder auch nur gelüftet –, wickelte sich in die Decke und trank noch einen Schluck Wein aus einem alten Roxy-Becher. Sie würde ein bisschen schlafen und sich nachher mit Gary Knox, ihrem alten Co-Star, auf einen Drink verabreden. Vielleicht sollte sie vorher noch etwas einwerfen, um sich aufzupeppen: Die Tabletten machten träge, aber sie brauchte etwas, um in Fahrt zu geraten …
    Alles war gut, alles.

25
    Januar 2002
    A mber lebte nun schon seit einem halben Jahr hier, konnte aber immer noch nicht sagen, was sie von Los Angeles hielt. Einerseits schien alles künstlich und falsch. Voll mit Menschen, die vor allem von sich selbst sprachen und offen sagten, dass sie gerne mit ihr zusammen waren, weil sie berühmt, jung, schön und erfolgreich war. Es war so merkwürdig. Wo immer sie war, sprachen wildfremde Leute sie an – in Restaurants, am Pool und einmal sogar, als sie beim Laufen stehen bleiben musste, weil sich ihre Kopfhörer verheddert hatten. Man kam auf sie zu, drückte ihr ein Kärtchen in die Hand – es waren meistens Agenten, Produzenten, Pressesprecher –, fügte hinzu, man fände sie großartig, und ging. Keine Verbindlichkeiten, nichts. Ihre Mutter war vollkommen aus dem Häuschen, dass sie hierhergezogen waren. Amber jedoch wünschte sich manchmal wieder zurück nach London.
    Auf der anderen Seite wusste sie durchaus, warum man das Leben in L. A. lieben konnte. Allein die Wärme: Sie und Margaret waren im Februar in der kalifornischen Sonne angekommen, als es in England eiskalt gewesen war. Amber war gerne draußen. Marco hatte einen Job als Choreograph für eine Talentshow

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