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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Türen abzusperren oder so.«
    »Der ist zu, glaub mir. Er hat eine Zentralverriegelung mit so einem kleinen Sender, der auf Knopfdruck alle Türen schließt und gleichzeitig die Alarmanlage scharf macht.«
    »Dein Auto hat eine Alarmanlage?«
    »Natürlich. Und wenn wir uns daran zu schaffen machen, geht sie los.«
    »Kein Mensch kümmert sich um eine Alarmanlage, und in einer Nacht wie dieser sowieso nicht. Alle werden glauben, dass der Wind sie ausgelöst hat.«
    »Was hast du vor? Willst du ein Fenster einschlagen?«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »Vergiss es«, sagte Toby. »Der Wagen gehört Sid. Wenn ich ihn kaputtmache, bringt er mich um.«
    »Er muss doch nicht wissen, dass wir es waren. Du könntest doch sagen, der Sturm hätte einen Ast abgebrochen oder …«
    »Keine Chance.« Toby schüttelte den Kopf. »Meinst du es interessiert ihn, wie der Wagen kaputtgegangen ist? Er wird sagen, es sei meine Schuld, ganz gleich, was passiert ist.«
    »Das ist nicht fair«, sagte Sherry.
    »Sid ist nicht fair.«
    »Warum lebst du dann bei ihm?«
    »Ich habe keine andere Wahl.«
    »Man hat immer eine andere Wahl.«
    »Ach ja? Da sieht man, dass du keine Ahnung hast, egal, ob du Lehrerin bist oder nicht.«
    »Ist Sid dein Vater?«
    Toby schüttelte den Kopf.
    »Stiefvater?«
    »Bruder.«
    »Er ist nur dein Bruder ? So, wie du über ihn sprichst, hält man ihn für einen fiesen alten Stiefvater.«
    »Er ist mein älterer Bruder.«
    »Und du lässt ihn über dich bestimmen, als ob …«
    Toby boxte sie gegen den Oberarm. Sherry schrie auf und hielt sich die schmerzende Stelle mit der linken Hand.
    »Über mich bestimmt niemand«, sagte Toby. »Außer mir selber.«
    »Entschuldigung.«
    »Halts Maul, verdammt noch mal.«
    Sherry lenkte mit einer Hand, weil sie sich mit der anderen immer noch den Oberarm hielt. Sie blinzelte sich die Tränen aus den Augen und schwieg.
    »Dann fahren wir wohl doch nicht zu dir«, sagte Toby. Er klang enttäuscht. »Mist. Ich hätte mir so gerne deine Wohnung angeschaut. Was du für Möbel hast und so. Durch die Fenster sieht man ja kaum was, weil immer die Vorhänge zu sind.«
    »Welche Fenster meinst du denn?«
    »Die großen nach vorne raus.«
    Sherrys Wohnung war nur über eine Treppe zu erreichen, die vom Innenhof der Wohnanlage zu einer Galerie im ersten Stock führte. Die großen Fenster von Sherrys Wohn- und Schlafzimmer führten, ebenso wie ihre Wohnungstür, auf diese Galerie.
    »Du warst im Innenhof?«, fragte sie.
    »Na klar. Das ist nicht schwer. Weißt du was? Ich war sogar ein paarmal in eurem Swimmingpool. Und willst du noch was wissen? Du hast mich dort ein paarmal gesehen. «
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte sie, während sie spürte, dass ihre Gänsehaut wiederkam.
    »Doch. Einmal hast du mich sogar gegrüßt. Ich habe mit Badehose, Sonnenbrille, Sonnenhut und so unten am Pool auf einem Handtuch gelegen und so getan, als würde ich ein Buch lesen. Du hast wohl geglaubt, ich wäre jemand, der in eurer Anlage wohnt.« Er kicherte leise vor sich hin. » Alle haben das geglaubt.«
    »Ist ja toll«, murmelte Sherry.
    »Wenn man es richtig anstellt, kann man die irrsten Sachen abziehen.«
    »Könntest du uns denn heute Abend auch in den Innenhof bringen?«, fragte sie.
    »Natürlich. Aber wozu?«
    »Wenn du das schaffst, komme ich möglicherweise in meine Wohnung.«
    »Ach ja. Und wie? Willst du ein Fenster einschlagen?«
    »Das Schlafzimmerfenster ist schon ziemlich alt und hat einen kaputten Riegel. Und ein Fliegengitter gibt es auch nicht.«
    »Verarschst du mich jetzt?«
    »Seltsam, dass dir das bei deinem Herumgeschnüffel nicht aufgefallen ist.«
    »Wieso? Ich wollte schließlich nie bei dir einbrechen. Ich wollte dich bloß sehen.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Ich wollte dir nie etwas antun. «
    »Na, das hat sich ja heute Nacht gründlich geändert«, sagte Sherry.
    »Ja. Stimmt. Was soll ich sagen? War einfach eine günstige Gelegenheit.«
    Weil ich unbedingt wollte, dass wir es mit einem Kondom machen. Damit habe ich das alles ausgelöst. Damit habe ich Duane in den Tod geschickt.
    Wenn wir in meine Wohnung kommen, dachte sie, ist Toby dran.
    »Wollen wir es versuchen?«, fragte sie.
    »Von mir aus. Aber nur, wenn du dann auch wirklich in die Wohnung kommst.«
    »Da bin ich mir ziemlich sicher.«
    »Okay. Dann lass es uns probieren. Aber ein paar Dinge solltest du nicht vergessen. Zum Beispiel, dass du versprochen hast, mir keinen Ärger zu machen.«
    »Und? Mache

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