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Rachedurst

Rachedurst

Titel: Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Patterson
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Zwei auf meinem Telefon. »Sie hat eine Kurzwahl. Sie ist eine bessere Journalistin und Reporterin als ich. Kaum vorstellbar, ich weiß.«
    Keller presste die Lippen aufeinander, während er langsam nickte. Komisch, irgendwie gefiel ihm mein hartes Spiel. Diese Sprache verstand er.
    »Okay. Abgemacht.« Er stimmte meinen Bedingungen schneller zu, als ich für möglich gehalten hätte.
    Sowie er mich in der Notaufnahme des am nächsten gelegenen Krankenhauses, des Jacobi Medical Center, abgeliefert hatte, teilte er der New Yorker Polizei mit, dass das FBI meinen Schutz übernehmen würde. Zwei Polizisten, die versucht hatten, mich zu schützen, waren getötet worden. Es war genug gesagt und genug Schaden angerichtet worden.
    »Wenn Sie wieder zusammengefickt sind, werden einer meiner Kollegen und ich Sie nach Hause bringen. Dort haben Sie ein paar Minuten Zeit, um einen Koffer zu packen«, erklärte Keller.

    Wir befanden uns in einem mit einem Vorhang abgetrennten Bereich in der Notaufnahme und warteten auf einen Arzt. Hätte man mir nicht bereits ein halbes Dutzend Pfaster auf die Wunden geklebt, wäre ich vielleicht schon verblutet.
    »Wohin werde ich gebracht, wenn ich gepackt habe?«, fragte ich. »Tut mir leid, wenn ich Schutzprogrammen nicht gänzlich vertraue.«
    »Wir werden an einen wirklich sicheren Ort außerhalb der Stadt gehen. In dem Punkt können Sie mir vertrauen, Nick.«
    »Wo ist er? Dieser wirklich sichere Ort?«
    »Wenn ich Ihnen das erzählen würde, wie sicher wäre er dann für den Nächsten?«, fragte Keller zurück.
    »Was ist mit David Sorren?«, wollte ich noch wissen.
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Weiß er, dass Sie mich in Batmans Höhle bringen? Ihm wird das nicht gefallen. Der kann auch ziemlich hart drauf sein.«
    Keller deutete ein Lächeln an. Es war gut, dass er noch lächeln konnte. »Sorren wird es schnell genug herausfinden«, sagte er. »Wenn es jemanden gibt, der noch besorgter um Ihre Gesundheit ist als ich, dann ist es der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan. David Sorren braucht Sie lebendig, damit er D’zorio anklagen kann.«
    »Wenn ihn der Teufel nicht zuerst holt«, meldete sich eine Stimme auf der anderen Seite des Vorhangs.
    Sorren.
    Er sah mich nur kurz an, als er den Vorhang zur Seite riss, und schüttelte sofort den Kopf. »Mann, wenn die Sache vorbei ist, werden Sie eine verdammt gute Geschichte zu schreiben haben.«
    »Das denke ich auch. Wenn es je vorbei sein wird und ich
in der Lage sein werde, sie zu schreiben. Und falls es mir je erlaubt sein wird, auch nur ansatzweise darüber zu schreiben.«
    Ich fühlte mich unbehaglich, als ich Keller einen raschen Blick zuwarf.
    Sorren stellte sich Keller vor und fragte ihn, wie und warum sich das FBI eingeschaltet habe. Doch seine eigentliche Frage lautete: Wie und warum hat sich das FBI ohne mein Wissen eingeschaltet?
    »Bruno Torenzi«, antwortete Keller wie aus der Pistole geschossen.
    »Wer ist Torenzi?«, fragte Sorren weiter. »Den kenne ich nicht.«
    »Ihr skalpellschwingender Auftragsmörder. Er hat Vincent Marcozza, Derrick Phalen und zwei Polizisten umgelegt.«
    »Drei Polizisten«, korrigierte ich ihn. »Torenzi kam in der Eingangshalle meines Wohnhauses Zambratta zu Hilfe und hat Officer Brison erschossen.«
    »Dieser Torenzi … Ich vermute, er stammt nicht hier aus der Gegend«, überlegte Sorren.
    »Ursprünglich kommt er aus Sizilien. Aber er hat schon vorher in den Staaten gearbeitet. Wir hatten uns gefragt, wo er als Nächstes auftauchen würde. Jetzt wissen wir es.«
    »Glauben Sie, er hat noch einen weiteren Auftrag?«, fragte ich.
    Sorren rieb sein Kinn. Ihm war klar, was ich wissen wollte: Hat Torenzi es auf mich abgesehen?
    »Das könnte davon abhängen, was oben abgeht«, antwortete er. »D’zorio liegt in der Chirurgie. Er hat starke innere Blutungen. Ob er es schafft oder nicht, ist reiner Zufall.«
    »Deswegen wollen wir mit Nick kein Risiko eingehen«,
erklärte Keller und spähte ungeduldig seufzend durch den Vorhang in die Notaufnahme. »Wo, zum Teufel, steckt dieser Arzt?«
    Auch ich wurde ungeduldig.
    Dann klingelte plötzlich mein Telefon.

91
    Ich erwartete, Courtneys Nummer auf der Anzeige zu sehen. Oder vielleicht die meiner Schwester. Oder von jemand anderem. Jedenfalls nicht die meiner Nichte Elizabeth. Besonders weil sie von ihrem Braille-Telefon aus anrief, das sie nur selten verwendete. »Mom sagt, ich soll es nur im Notfall benutzen«, hatte sie einmal gesagt.
    Ich hörte in

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