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Rachedurst

Rachedurst

Titel: Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Es fällt mir verdammt schwer, Tony als den guten Cop in einem guter Bulle/böser Bulle-Szenario zu sehen. Das ist eher schlechter Bulle/noch schlechterer Bulle. Sieht so die neue FBI -Strategie aus?«
    Â»Wir könnten Sie vorladen«, erwiderte Child ungerührt.
    Â»Nur zu. Ich sage Ihnen die Wahrheit. Ich weiß nicht, wo Nate ist, und habe keinen Kontakt zu ihm.«
    Portenson wischte sich mit einer Papierserviette Bratensoße von den Lippen und musterte Joe.
    Â»Was?«, fragte er dann.
    Â»Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie beide den ganzen Weg hierher gemacht haben, um mich nach Nate zu fragen«, antwortete Joe. »Das wäre Zeitverschwendung.«
    Â»Hören Sie«, Child beugte sich mit stechendem Blick zu Joe vor, »wir sind Ihnen keine Rechenschaft schuldig, warum wir etwas tun. Wir stellen hier die Fragen, nicht Sie.«
    Â»Wenn das so ist: Ich habe Rotwild zu zählen«, entgegnete Joe und erhob sich.
    Â»Schon gut.« Portenson hob beschwichtigend die Hand in Richtung Child. »Setzen Sie sich wieder, Joe. Wir sind nicht deshalb gekommen.«
    Joe setzte sich.
    Â»Eigentlich dachte ich nur, da wir schon hier sind, gehe ich Ihnen etwas auf die Nerven und erkundige mich mal, ob es Neuigkeiten von Mr. Romanowski gibt.«
    Â»Diese Frage habe ich bereits beantwortet.«
    Â»Und ich glaube Ihnen«, versetzte Portenson seufzend. »Obwohl ich den Kerl kriegen werde.«
    Joe nickte zwar, glaubte aber nicht, dass Portenson Erfolg haben würde.
    Child lehnte sich zurück. Der Blick, den er Portenson zuwarf, zeigte deutlich, dass es ihm nicht gefiel, wie sein Chef den Kurs gewechselt hatte.
    Â»Sind Sie in der Scarlett-Sache hier?«, fragte Joe.
    Portenson sah ihn verständnislos an, und Joe berichtete knapp von Opals Verschwinden und dem Kampf zwischen den Brüdern.
    Â»Das ist ja krank«, meinte Portenson, »aber deswegen sind wir nicht gekommen.«
    Â»Wir sind in einer ziemlich aussichtslosen Angelegenheit hier«, sagte Child missmutig.
    Â»Gewöhnen Sie sich am besten an solche Fälle«, sagte Portenson wie ein erschöpfter Vater zu ihm. Dann winkte er der Kellnerin, um zu bezahlen.
    Â»Ein Doppelmord unten in Mississippi«, fuhr er fort. »Ein Jagdführer hat seine Kunden umgebracht, den Wagen des Paars gestohlen und sich abgesetzt. Das Auto wurde letzten Monat vor dem Staatsgefängnis in Rawlins entdeckt, also in einem anderen Bundesstaat – deshalb beschäftigen wir uns mit diesem Fall. Ein paar Tage später bekamen wir die Meldung, dass vom gleichen Parkplatz ein alter Pick-up gestohlen wurde.«
    Die Kellnerin brachte die Rechnung. Portenson gab ihr eine Kreditkarte der US -Regierung und trug ihr auf, davon zusätzlich drei Päckchen Marlboro abzubuchen.
    Â»Meine schönen Steuergelder«, sagte Joe.
    Portenson ging darauf nicht ein. »Der Pick-up wurde später südlich von Casper in der Pampa gesehen. Am gleichen Tag hat jemand dort einen Cowboy vom Pferd geschossen. Der Tote hinterlässt Frau und zwei Kinder. Wir wissen nicht, ob es eine Verbindung gibt, aber da der Kerl nach Norden unterwegs war, dachten wir, wir hören uns um. Läuten bei Ihnen irgendwelche Alarmglocken? Das gestohlene Fahrzeug ist ein hellgelber Ford Pick-up von ’94 mit verrosteten Türen und Nummernschildern aus Wyoming.«
    Joe schüttelte den Kopf. Irgendetwas an der Beschreibung kam ihm bekannt vor, aber was? »Wie heißt denn der Kerl?«
    Â»John Kelly, ein Ex-Knacki«, sagte Child aus dem Gedächtnis. »John Wayne Kelly.«
    Â»Nie gehört.«
    Portenson sah Joe in die Augen. »Meine Kollegen lassen Al-Qaida-Zellen hochgehen und retten die Menschheit. Und ich? Ich versuche rauszufinden, wer einen einsamen Cowboy vom Pferd geschossen hat. Bin ich der Einzige, dem hier ein gewisses Missverhältnis auffällt?«
    Child lachte auf.
    Joe schüttelte den Kopf über Portensons Einstellung. »Ich wette, die Witwe dieses Cowboys und seine Kinder fänden es gut, wenn Sie herausfinden, wer der Täter ist.«
    Â»Verdammt, Joe«, gab Portenson zurück. »Sie verderben mir die Laune.«
    Â»Haben Sie schon mit dem Sheriff gesprochen?«
    Portenson unterschrieb den Zahlungsbeleg und schnaubte: »Wir haben ihm die Akte geschickt, aber mit ihm zu sprechen, zögere ich so lange wie möglich hinaus.«
    Â»Er hat sich wieder ein neues Image zugelegt«, sagte

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