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Rachedurst

Rachedurst

Titel: Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
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lächelte über die Absurdität dieser Vorstellung.
    Â»Außerdem«, fuhr er mit hochgezogenen Augenbrauen fort, »ist nicht jeder, der für Hank arbeitet, ihm treu ergeben, wenn Sie verstehen, was ich meine. Sollte er etwas im Schilde führen, würde ich rechtzeitig davon erfahren.«
    Arlens Worte klangen durchaus ehrlich, vor allem das, was er ihm am Ende eröffnet hatte. Er war ein Intrigant und hatte offenkundig einen Informanten in Hanks Lager.
    Â»Was hat es eigentlich mit Wyatt auf sich?« Joe wandte den Kopf zu der Straße, die sie eben entlanggefahren waren. »Sheridan sagt, er wohnt in dem Hühnerstall da.«
    Arlen lachte. »Dort ist es viel hübscher als in einem Hühnerstall, Joe. Wyatt hat alles schön renoviert. Bei Ihnen klingt es so, als würde er bei den Hennen schlafen. Da drin gibt’s kein Federvieh mehr.«
    Â»Trotzdem … «
    Â»Es ist seltsam, zugegeben. Aber Wyatt ist schon immer aus der Reihe getanzt. Der Mann schläft einfach nicht – und wenn, dann höchstens eine Stunde. Früher hielt er uns nachts wach, indem er durchs Haus tigerte, herumwerkelte und seinen Hobbys frönte. Wyatt hat viele Interessen und fast alle« – Arlen verdrehte die Augen und richtete den Blick dann wieder auf Joe – »stinken. Eigentlich stinkt alles, was er tut.«
    Joe musste unwillkürlich darüber lächeln, wie Arlen das gesagt hatte.
    Â»Er bastelt entweder Modellflugzeuge und Raumschiffe, die nach Klebstoff und Ölfarbe riechen, gerbt Häute oder füllt Patronenhülsen auf. Seine neueste Leidenschaft gilt der Tierpräparation. Dieser chemische Geruch kann einem gewaltig auf die Nerven gehen.«
    ***
    Julie und Sheridan kamen mit einer Frau im Schlepptau aus der Tür. Sie war dunkelhaarig und attraktiv, und doch haftete ihr auch etwas Hartes an. Ihre Augen beeindruckten Joe, wobei ihrem Gesicht nicht im Geringsten abzulesen war, welchen Eindruck sie von ihm hatte.
    Â»Ich bin Doris Scarlett, Julies Mutter.« Sie streckte die Hand aus.
    Â»Joe Pickett.« Ihre Finger waren lang und kühl. Sie trug keinen Ehering.
    Â»Freut mich, Sie kennenzulernen. Wir werden gleich mit den Mädchen Brot backen, und danach Kekse. Eigentlich hatten wir ein paar Mädchen mehr erwartet, und jetzt haben wir da drin mehr als genug Teig zum Ausrollen.«
    Â»Lindsay, Sara und Tori passt es heute leider nicht«, meinte Julie zu Sheridan, die mitbekommen hatte, was Doris über die anderen Mädchen gesagt hatte.
    Ob es daran lag, dass die anderen Eltern über die Lage bei den Scarletts besorgt waren? Oder war es reiner Zufall, dass die übrigen Mädchen nicht gekommen waren? Wie so oft fragte er sich: Was würde Marybeth in dieser Situation tun? – und kam zu dem Ergebnis, dass sie nicht von ihrem Entschluss abrücken würde, Sheridan bei ihrer besten Freundin übernachten zu lassen.
    Arlen hatte Joe versichert, dass alles in Ordnung war. Und danach sah es auch aus.
    Â»Ganz meinerseits«, erwiderte Joe. Sie nickte lächelnd, drehte sich um und ging zurück ins Haus. Er spürte, dass sie sich nur ihm zuliebe und auf Sheridans ausdrücklichen Wunsch hin vorgestellt hatte, um ihn darin zu bestärken, dass alles in Ordnung war und sie und Julie gut beaufsichtigt wurden.
    Â»Als Hank und Doris allmählich Probleme miteinander bekamen«, so Arlen, »ließ Mutter Doris und Julie ins Gästehaus auf der anderen Seite der Ranch ziehen. Hank passt das gar nicht, aber wenigstens kann er seine Tochter von Zeit zu Zeit besuchen. Mutter war wirklich ganz vernarrt in das Mädchen.«
    Er stand da und hatte offenkundig etwas auf dem Herzen. Dadurch fiel es Joe schwer, sich umzudrehen und zu gehen.
    Dann sagte Arlen: »Ich würde Ihnen gerne eine Frage stellen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    Â»Schießen Sie los.«
    Â»Jemand soll telefonisch gemeldet haben, mein Bruder Hank habe einige gravierende Verstöße gegen die Jagdgesetze begangen und besitze in seinem Haus Geweihe und präparierte Tiere, deren Abschuss verboten ist. Wissen Sie was darüber?«
    Jedenfalls weiß ich jetzt, von wem der Anruf kam, dachte Joe, erwiderte aber: »Diesen Hinweis habe ich bekommen, ja. Ich warte allerdings noch auf die Genehmigung, in dieser Sache zu ermitteln.« Es war ihm peinlich, das zu sagen.
    Arlen musterte ihn eindringlich. »Auf die Genehmigung?«
    Joe wusste, dass

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