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Rachedurst

Rachedurst

Titel: Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pickett?«
    Â»Ja.«
    Â»Ich bin Spencer Rulon.«
    Â»Hallo, Gouverneur.«
    Â»Nennen Sie mich Spence. Kommen Sie, machen wir einen kleinen Ausflug. Ist das Ihre Frau?«
    Â»Ja. Marybeth.«
    Â»Sie Glücklicher. Kommen Sie ruhig mit, Marybeth. Wir sind zurück, bevor der Rummel beginnt.«
    ***
    Spencer Rulon, der Gouverneur von Wyoming, saß am Steuer und redete mit einer Selbstsicherheit, die – wie Joe annahm – daher rührte, dass er schon sein Leben lang überzeugt war, nicht nur der Klügste, sondern auch der Cleverste weit und breit zu sein.
    Â»Wir haben zehn Minuten – dann muss ich wieder bei der Eröffnung sein«, sagte Rulon und jagte vom Parkplatz auf die Hauptstraße. Joe hatte fast den Eindruck, dass sie die Kurve auf zwei Rädern nahmen. »Danach muss ich sofort mit dem Flugzeug zurück nach Cheyenne. Ein Rudel knurrender Bundesbeamter will mich dort um vier Uhr wegen der Wolf-Sache sprechen. Die sind wie Hyänen, wenn sie Blut riechen, und weil wir vor Gericht verloren haben, glauben sie, ein hilfloses Opfer in die Enge zu treiben. Aber wir sind noch nicht tot. Wir werden siegen.« Er schüttelte angewidert den Kopf. » Bundesbeamte «, stieß er hervor.
    Joe tastete nach dem Gurt und legte ihn sicherheitshalber an. Dann warf er Marybeth, die auf der Rückbank saß, einen Blick zu und sah auch sie nach dem Gurt tasten.
    Rulon betrachtete Joe und knipste sein strahlendstes Lächeln an. »Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Mr. Joe Pickett.«
    Â»Ebenso.« Joe schüttelte die ausgestreckte Hand des Gouverneurs, blickte dabei durch die Frontscheibe und registrierte, dass sie bei Rot über die Ampel fuhren. Zum Glück kam kein Querverkehr.
    Â»Ich wollte Sie schon lange mal treffen.«
    Joe wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, und schwieg.
    Â»Wie steht es hier oben mit der Scarlett-Sache?«
    Â»Nicht gut.«
    Â»Sie wissen, dass Arlen Fraktionsvorsitzender ist?«
    Joe nickte und versuchte mitzukommen.
    Â»Nach der Sitzungsperiode hat er mir alles erklärt. Über seinen Bruder und so weiter. Total verfahrene Riesenscheiße, was?« Rulon sah kurz in den Rückspiegel: »Entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, Ma’am.«
    Â»Schon in Ordnung. Das beschreibt die Lage bestens.«
    Â» Verdammt! « Der Gouverneur trat auf die Bremse. »Bin ich gerade bei Rot über die Ampel gefahren?«
    Â»Ja. Das ist die einzige Ampelanlage hier in der Gegend«, meinte Joe.
    Â»Warum haben Sie nichts gesagt?«, wollte Rulon wissen. »Wieso haben Sie einfach dagesessen und zugesehen? Und seit wann hat Saddlestring eine Ampel?«
    Â»Ehe ich etwas sagen konnte, waren wir schon durchgefahren.«
    Â»Lassen Sie das nicht noch mal zu.«
    Joe schnaubte. »Ich werde mein Möglichstes tun, Sir.«
    Â»Ich habe mich noch immer nicht an meinen neuen Wagen gewöhnt.« Rulon tätschelte das Armaturenbrett wie einen Hundekopf. »Ganz hübsch, was? Braucht zwanzig Liter auf hundert Kilometer – eine echte Spritschleuder. Einige meiner Unterstützer haben gefragt, wie ich als Demokrat und Verfechter des Energiesparens so einen Wagen fahren kann. Ich hab ihnen erklärt, dass ich ein Demokrat aus Wyoming bin, also ein Republikaner, der einfach anders sein und sich von der Masse unterscheiden will, und dass wir in diesem Staat jede Menge Öl haben, das wir zu hohen Preisen verkaufen wollen. Außerdem ist es ein bequemes Auto, oder?«
    Joe nickte und wünschte, der Gouverneur hätte seinen Fahrer nicht an die Luft gesetzt.
    Â»Sie sollten erst das staatseigene Flugzeug sehen – ein echtes Prachtstück! Ich hatte nicht erwartet, es oft zu benutzen, aber Wyoming ist so groß, dass die Maschine ein wahrer Segen ist.«
    Â»Das kann ich mir vorstellen.«
    Â»Also, ich hab eine Frage«, fuhr Rulon fort, »eine wichtige Frage, die ich Ihnen stellen will, seit ich im Amt bin.«
    Joe staunte, dass der Gouverneur von ihm wusste, sogar an ihn dachte.
    Â»Wie ist es, für Randy Pope zu arbeiten?«
    Oha, dachte Joe. Er wollte auf keinen Fall in die Lage geraten, mit dem Gouverneur über seinen Chef reden zu müssen. Außerdem waren seine Ansichten kein Geheimnis. Seine Vorwürfe gegen Pope standen in dem Bericht, den er nach der Rückkehr aus Jackson Hole vorgelegt hatte.
    Â»Das ist gar nicht die Frage«, so Rulon, »sondern eine

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