Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
wusste, wie ernst er es meinte. Aber auch sie würde sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen.
Widerspenstig sog Angel Atemluft in ihre Lungen und nahm einen Geruch auf, der sich immer wie ein übler Belag auf ihrer Zunge absetzte.
„Vampire von Terrag“, zischt sie und zog Jack tiefer in den Gang.
„Du riechst sie?“
Angewidert zog Angel die Nase kraus und rieb sie sich. „Sie stinken nach modriger Erde. Alle.“
„Ich auch?“
Das hätte sie längst gerochen, Angel schüttelte ihren Kopf. Jack sah, wie sie wieder seinem Blick auswich, und hob ihr Kinn an. „Ich kenne deinen Dickkopf und weiß, wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast, es nun auch durchboxen willst, aber ich flehe dich an. Lass es gut sein. Ich regle das. Dein Leben ist in Gefahr!“
Tja, scheiß Hormone, Angel hatte ihm nicht zugehört. Sie sah von seinen Augen auf seinen Mund und Jack lächelte frech, weil er roch, was sie wollte.
„Ich kann dir noch nicht mal ein Küsschen aufdrücken, weil er dich an mir riecht. Anfassen geht auch nur mit Handschuhen. Wenn er wüsste, dass ihr noch lebt, dann würde weltweit eine Suche nach euch stattfinden, die so noch kein Vampir erlebt hat.“
„Warum denkt er, wir würden nicht mehr leben?“, fragte Angel sichtlich erstaunt.
„Weißt du es nicht? Das Schiff ist in die Luft geflogen.“
„Nein, woher? Und warum ist es in die Luft geflogen?“
„Konga und ich, wir haben immer einen Plan B.“
„Aha!“ Angezogen von seiner Nähe, seufzte Angel und näherte sich seinem Mund.
Jack wich zurück. „Nein Sweety. Wir müssen die Gefahr nicht noch zusätzlich reizen.“
Prompt füllten sich ihre Augen mit Tränen.
„Sweety, weine nicht. Und außerdem küsse ich alte Krieger nicht gerne.“
Total betrübt blickte sie ihn an, er war so nah und sie durfte ihn noch nicht mal anfassen. Aber zumindest streichelte er sie zärtlich mit seiner verpackten Hand über die Wange.
„Fahr zu Jared. Bitte bring dich nicht weiter in Gefahr. Es reicht, dass ich auf mein halbes Hirn achten muss.“
Just wurde Angels Flug aufgerufen. Sie sah Jack traurig an und ging wortlos zum Einchecken.
Innerlich fluchend schaute Jack ihr hinterher und er wusste, sie würde niemals aufhören. Einerseits erfüllte ihn das mit Stolz, andererseits hinderte es ihn daran, sorgenfrei seinen Plänen nachzugehen. Er wartete, bis Angel im Flieger saß, und legte dann eine falsche Fährte für die Spione seines Vaters.
4. Deutschland - Jungfräulichkeit
Der Flug nach Deutschland war eine willkommene Gelegenheit für Angel, ihr Schlafdefizit geringfügig auszugleichen.
Einigermaßen ausgeruht landete sie, nach einem Zwischenstopp und einem Flugzeugwechsel in Frankfurt, auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Per Taxi ging es dann zum nächsten Motorradladen, um sich endlich eine Maschine zuzulegen, die sie auch behalten konnte. Von dort aus steuerte sie ihren neuen Hobel über die A395 und die B4 Richtung Harz.
Nahe ihrem Ziel mietete sie sich ein Zimmer in Braunlage, reinigte ihre Ausrüstung und schlief sich aus, bevor sie ihr viertes Ziel aufsuchen wollte. Das Wetter war Anfang August warm und wolkenlos.
Hingegen herrschte in Angels Kopf Dauersturm und sintflutartige Niederschläge rannen immer wieder über ihre Wangen. Drei Etappen lagen, wenn man diese hier abzog, noch vor ihr. Eine in Sibirien, auf die sie sich gedanklich überhaupt nicht einlassen wollte, dann in Schottland und die letzte Station war in Portugal.
Angel lag in ihrem Bett und war in ihren Gedanken bei Jared und Jack. Die letzten Tage hatten sie abgelenkt, aber durch ihre Begegnung mit Jack brach wieder alles auf. Warum wollte er immer von ihr, sie solle dies oder das tun? Immer wollte er die wichtigen Entscheidungen treffen ... und eigentlich wäre sie seinen Anweisungen auch gefolgt, aber sie hatte den Anfang gemacht und wollte es jetzt durchziehen. Terrag musste aufgehalten werden. Alle Vampire rechneten mit ihr, auch wenn Jack es anders wollte. Schon aus diesem Grund konnte sie nicht zurück.
Am nächsten Morgen machte Angel sich auf den Weg. Sie warf einen letzten Blick auf die Karte und verstaute sie wieder.
An ihrem Ziel hielt sie und zog den Helm ab. Irritiert sah sie, wo sie stand, und dass sich jetzt ein mächtiges Problem vor ihr auftat. Im Harz waren für Deutschland viele Stauseen zur Wasserversorgung errichtet worden. Zeitlich weit nach den Ur-Vampiren.
Angel stand genau auf
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